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8. April 2022 - Feldarbeit im Rosbacher Stadtwald mit Claudia Hartl und Lea Schneider

 

Zum Auftakt des Planetary Scholars & Artsists in Residence Programms begibt sich das Panel-Team zusammen mit einer Kleingruppe Studierenden in den Rosbacher Stadtwald – das Ergebnis der Feldarbeit sind die Bohrkernproben von vierzig Buchen. Die Dendrochronologin Claudia Hartl untersucht im Zuge ihres Fellowship Projekts „Jahrring-Berichte zum Waldsterben“ die Vitalität sowie die Reaktionen gesunder sowie absterbender Buchen auf Trockenjahre oder Extremwetterereignisse. Dank der tatkräftigen Unterstützung Lea Schneiders (Institut für Geografie, JLU) sowie ihrer Studierendenden finden nun ~12,000 Jahrringe den Weg in Claudia Hartls Langzeitstudie.

Zeigte sich das Aprilwetter zwar nicht gerade von seiner freundlichsten Seite, so war die Feldarbeit dennoch ein besonders lehrreiches sowie denkwürdiges Ereignis. Über die Vorgehensweisen der Bohrkern-Entnahme hinaus lernte das Team vieles über die vielfältigen Anwendungsbereiche der Jahrring-Forschung. Diese reichen von der Herkunftsbestimmung von Baumaterialien, über die Datierung und Zertifizierung von Kunstwerken oder Musikinstrumenten, bis hin zur heute verbreiteten Erforschung der Baumarteneignung oder des klimatischen Wandels. In den Jahrringen lassen sich lokalräumlich ausgeprägte, planetare Phänome identifizieren - von Hitzeperioden bis hin zu Weltkriegen - sodass deren Auswirkungen auf das Baumwachstum nachvollziehbar werden. Darüber hinaus bieten die Bohrkernproben allein einen faszinierenden Anblick. Die Buchen reagieren auf die Entnahme ihrer wertvollen Kerne durch chemische Barrieren um die Bohrstellen und sollten die kurze Prozedur gut verkraften, sodass ihre Vitalität im Sommer anhand ihrer vollständig ausgetriebenen Kronen noch genauer bestimmt werden kann. Mit Neuigkeiten über das einzigartige Muster der Jahrring-Abstände der beiden Buchenpopulationen im Rosbacher Stadtwald ist also in Kürze zu rechnen.

© Bauer