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Teilprojekt: Adaptive Studieneingangsphase


Der Bachelor-Studiengang „Berufliche und Betriebliche Bildung“ (BBB) an der JLU erweist sich in seinem Studienaufbau als sehr komplex und zeigt eine hohe Abbruchquote in den entsprechenden Fachrichtungen (MET-ET) auf (vgl. JLU Gießen 2018). Die Gründe für den Studienabbruch lassen sich durch ein vielschichtiges Ursachengefüge erklären. Die Studienanfänger_innen weisen Unsicherheiten bezüglich struktureller, organisatorischer sowie inhaltlicher Anforderungen auf. Sie benötigen deshalb und aufgrund der heterogenen Studierendenkonstellation zielgruppenspezifische Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Darauf zielt das Teilprojekt, um mit verschiedenen Maßnahmen (siehe Abbildung 1) den Drop-Out zu reduzieren.

 

Abbildung 1: Maßnahmen des Teilprojektes „Adaptive Studieneingangsphase“                                   

Quelle: eigene Darstellung 2020

 

Mithilfe eines individuellen Beratungs- und Coachingangebotes werden die unterschiedlichen Bedarfe der Studieninteressierten und Studierenden abgedeckt. Innerhalb eines informativen Sachberatungsangebotes (vgl. Gieseke 2000) erhalten die Studieninteressierten und Studierenden notwendige Informationen rund um den BBB-Studiengang. Anhand eines Beratungs- und Trainingsprogramms können die Studieninteressierten die eigene Passung zum Studium und zum Beruf der Lehrkraft der beruflichen Bildung reflektieren und herstellen. Dieses Angebot zur Selbstreflexion dient der erfolgreichen Studien- und Berufswahl.

Tutorien zur Begleitung des Studieneinstiegs sollen den Studierenden dabei helfen, den Übergang von der Berufstätigkeit zum Studium zu erleichtern. Neben der allgemeinen Studieneinführungswoche, die bereits auf das BBB-Studium vorbereitet, bieten die Tutorien für die BBB-Studienanfänger_innen weiterhin die Möglichkeit, sich nachhaltig zu vernetzen sowie eine Unterstützungsmöglichkeit über die erste Studienzeit hinaus.

Aufgrund der unterschiedlichen Fachkulturen ist es umso wichtiger, die jeweiligen Lern- und Arbeitstechniken zu kennen und anwenden zu können. Deshalb wird ein zielgruppenspezifisches bildungswissenschaftliches Propädeutikum konzipiert. Es dient als Grundkurs zum wissenschaftlichen Arbeiten, in dem die Studienanfänger_innen wissenschaftliche Arbeitsweisen erproben und wissenschaftliches Schreiben üben.

Als letzte Maßnahme soll ein kompetenzorientiertes Anerkennungsverfahren erarbeitet und evaluiert werden. Mithilfe von Kompetenzfeststellungsverfahren, wie beispielsweise biografischer Interviews oder berufsfeldbezogener Überprüfungen, kann (berufliches) Vorwissen diagnostiziert werden. Ziel ist es, die festgestellten Kompetenzen für Studienanteile anzuerkennen, um somit einen attraktiveren Quereinstieg (siehe Teilprojekt Quereinstieg) zu ermöglichen. Dabei profitiert das Teilprojekt von den Ergebnissen aus dem Teilprojekt Praxistransfer ins Studium.