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Krieg in Nahost: Stellungnahme von Senat und Präsidium der JLU

Antisemitismus auf dem Campus wird nicht toleriert

Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) blickt in diesen Tagen mit Fassungslosigkeit und Entsetzen in den Nahen Osten. Die Grausamkeit des Hamas-Angriffs auf die Menschen in Israel hat uns verstört, und auch das Leid der Bevölkerung in Gaza ist unerträglich.

Im Angesicht dieses historischen Konflikts hält die JLU es für angemessen, sich mit schnellen Meinungsbekundungen zurückzuhalten. Die sorgfältige Auseinandersetzung mit den langen Linien der Geschichte hat ihren Platz beispielsweise in den Lehrveranstaltungen der JLU. Zugleich ist es dem Präsidium und dem Senat wichtig, sich unmissverständlich und klar zu positionieren, wenn es um den eigenen Verantwortungsbereich geht – und um den Umgang miteinander auf dem Campus der JLU.

Es schmerzt uns zu hören, dass jüdische Menschen in Deutschland vielfach wieder in Angst leben. Die Vorstellung, dass jüdische Studierende und Beschäftigte sich auf dem Campus der JLU nicht sicher fühlen könnten, ist ungeheuerlich und erfüllt uns mit Scham – gerade angesichts der Geschichte unserer Universität, die in der Zeit des Nationalsozialismus bekanntermaßen allzu bereitwillig jüdische Studierende und Beschäftigte aus den Hörsälen und Laboren ausgeschlossen hat.  

Präsidium und Senat der JLU sind sich einig darin, Antisemitismus auf dem Campus unter keinen Umständen zu tolerieren. Jeder Ansatz dazu wird sofort unterbunden, jeder Vorfall zur Anzeige gebracht.

Allen Studierenden und Beschäftigten, die antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt sind oder sich in der aktuellen Situation unsicher fühlen, bietet die JLU Hilfe und Unterstützung an. Gleiches gilt für JLU-Angehörige, die auf die eine oder andere Art persönlich vom Krieg im Nahen Osten betroffen sind. Wir bitten darum, sich in solchen Fällen an praesident@uni-giessen.de zu wenden.

Einen Überblick über alle Anlaufstellen in Diskriminierungsfällen bietet die JLU unter www.uni-giessen.de/antidiskriminierung.

 

Gießen, 15. November 2023

Senat und Präsidium der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)