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Die Justus-Liebig-Universität Gießen mit ihren Fachbereichen und Zentren

wird den Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. Sabine Blähser †

* 30. Juli 1934

† 31. Dezember 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin trauern um Prof. Dr. Sabine Blähser die am 31. Dezember 2023 im Alter von 89 Jahren verstorben ist.

Sabine Blähser studierte Veterinärmedizin in Gießen und Alfort/Frankreich. Im Jahr 1962 wurde sie in Frankreich promoviert und erhielt kurz darauf in Deutschland ihre Approbation als Tierärztin. Nach ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am École Nationale Vétérinaire d’Alfort/Frankreich arbeitete sie ab 1963 als Verwalterin einer wissenschaftlichen Assistentenstelle zunächst am Institut für Veterinär-Anatomie, -Histologie und Embryologie und anschließend am Institut für Veterinär-Biochemie des Fachbereichs Veterinärmedizin der Universität Gießen. Im Jahr 1964 wurde sie zur wissenschaftlichen Assistentin und einige Zeit später zur Dozentin ernannt. Ihre Habilitation für das Fach „Morphologische Endokrinologie“ im Jahr 1973 sowie die Erweiterungen um die Fächer „Mikroskopische Anatomie und vergleichende Endokrinologie“ im Jahr 1976 und „Anatomie“ im Jahr 1985 erfolgten an den Fachbereichen Veterinärmedizin und Humanmedizin der Universität Gießen. Ab 1974 war sie am Institut für Anatomie und Zytobiologie des Fachbereichs Humanmedizin u.a. als Akademische Direktorin tätig. Im Jahr 1986 erfolgte ihre Ernennung zur Professorin. Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1999 hatte sie die Professur für Anatomie inne. 
Prof. Dr. Blähser verfasste zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und zeigte ein hohes Engagement bei der internationalen Zusammenarbeit. Neben ihrer erfolgreichen Tätigkeit als Forscherin und Lehrende übte sie über einen langen Zeitraum auch verschiedene Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung aus. 
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin werden Prof. Dr. Blähser stets in Dankbarkeit und Anerkennung ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Hans-Rainer Duncker †

* 1. Juli 1933

† 29. November 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin trauern um Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Hans-Rainer Duncker, der am 29. November 2023 im Alter von 90 Jahren verstorben ist.

Hans-Rainer Duncker studierte ab dem Jahr 1953 Biologie, Zoologie und Medizin in Hamburg, Tübingen, Wien sowie Kiel und wurde 1964 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. In Hamburg legte er 1965 sein medizinisches Staatsexamen ab, war als wissenschaftlicher Assistent, wissenschaftlicher Rat und wissenschaftlicher Oberrat tätig und wurde 1967 zum Doktor der Medizin promoviert. Im Jahr 1969 habilitierte er sich und erhielt die venia legendi für das Fach Anatomie. Es folgte 1971 der Ruf auf die Professur für Anatomie der Justus-Liebig-Universität Gießen, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 innehatte. Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit in Forschung und Lehre übte Herr Prof. Dr. Dr. Duncker über einen langen Zeitraum auch Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung aus. So war er mehrfach stellvertretender Geschäftsführender Direktor und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Anatomie und Zytobiologie. Ebenso hervorzuheben ist sein langjähriges Engagement als Erster Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Gießen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin werden Herrn Prof. Dr. Dr. Duncker stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Jürgen Götting †

* 7. Juni 1936

† 18. Oktober 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Jürgen Götting, der am 18. Oktober 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Klaus-Jürgen Götting absolvierte sein Studium der Biologie an den Universitäten Halle (Saale), Frankfurt am Main und Gießen und wurde 1961 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen promoviert. Nach seiner Promotion war er mitunter für das Max-Planck-Institut für Limnologie tätig und bis 1963 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Biologischen Anstalt Helgoland beschäftigt. Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent am I. Zoologischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen bis er 1966 zum Oberassistenten ernannt wurde. 1965 habilitierte er sich für das Fachgebiet „Zoologie“. Die Ernennung zum Professor für Zoologie mit den Schwerpunkten Spezielle Zoologie und Ultrastruktur am Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie erfolgte 1971. Er blieb der Justus-Liebig-Universität Gießen bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2001 treu. Prof. Götting konzentrierte seine wissenschaftliche Arbeit auf die Erforschung von Weichtieren, insbesondere Schnecken und Muscheln, und die ökologischen, faunistischen und systematischen Aspekte dieser Tiergruppe. Für seine Konzeption des Studiengangs „Meeresbiologie“ an der Universidad Austral de Chile in Valdivia, Chile, erhielt er die Ehrenplakette eben jener Universität. Prof. Götting engagierte sich darüber hinaus nicht nur im Fachbereichsrat, sondern nahm auch zwei Amtszeiten als Dekan des Fachbereichs Biologie und Chemie wahr. Prof. Götting war ein hervorragender Wissenschaftler und ein geschätzter akademischer Lehrer und Kollege.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. phil. Manfred Landfester †

* 4. April 1937

† 6. Februar 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaftentrauern um Prof. Dr. phil. Manfred Landfester, der am 6. Februar 2024 im Alter von 86 Jahren verstorben ist.

Manfred Landfester studierte von 1957 bis 1963 Klassische Philologie und Geschichte sowie Griechisch und Latein für das Lehramt an Gymnasien an den Universitäten Freiburg, Bonn und Tübingen. Er wurde 1964 in Tübingen promoviert. Im Jahr 1970 habilitierte sich Dr. Landfester an der Universität Bochum und war dort anschließend zunächst als Dozent und ab 1980 als Professor tätig. Im Jahr 1981 wurde er zum Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002 die Professur für Griechische Philologie innehatte. 
Während seiner Dienstzeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen engagierte sich Prof. Landfester sehr in der universitären Selbstverwaltung. So nahm er unter anderem zwei Amtszeiten als Dekan seines Fachbereichs wahr und hatte von 1993 bis 1995 auch das Amt des Vizepräsidenten inne. Zu seinen zahl-reichen wissenschaftlichen Interessen gehörten neben dem griechischen Drama auch die Stiltheorie, spä-terhin die Wissenschaftsgeschichte. Die große altertumswissenschaftliche Enzyklopädie des "Neuen Pauly“ hat er mitinitiiert und herausgegeben. Auch in einem der ersten großen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche, den „Erinnerungskulturen“, wirkte er mit. Prof. Manfred Landfester blieb dem Institut für Altertumswissenschaften und der Justus-Liebig-Universität Gießen auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand eng verbunden. 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. phil. Klaus Heller †

* 18. Dezember 1937

† 12. Juli 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. phil. Klaus Heller der am 12. Juli 2023 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Klaus Heller studierte von 1959 bis 1965 Geschichte, Germanistik und Slawistik an den Universitäten Würzburg und Tübingen. Nach dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien absolvierte er sein Referendariat, das er 1967 mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss. Ab 1970 war er als wissen-schaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg tätig und wurde dort 1973 promoviert. Von 1976 bis 1978 hatte er ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das ihm u. a. einen Forschungsaufenthalt in Helsinki ermöglichte. Im Jahre 1978 habilitierte er sich an der Universität Erlangen-Nürnberg und wurde im gleichen Jahr zum Oberassistenten ernannt. Ab 1981 wirkte er ebenda als Professor, bis er 1988 dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen folgte. Hier forschte und lehrte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2003 und hatte die Professur für Osteuropäische Geschichte inne. Er war Geschäftsführender Direktor des Historischen Instituts und stand 1991/92 dem damaligen Fachbereich Geschichtswissenschaften als Dekan vor.

Als Forscher hat Prof. Dr. Klaus Heller ein thematisch breites wie konzeptionell innovatives Werk vorge-legt. In dessen Zentrum steht die russische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart und ihre internationale Verortung. Seine zahlreichen Publikationen zeichnen sich insbesondere durch die Verbindung osteuropahistorischer und sozialgeschichtlicher Fragestellungen aus. Hervorzuheben ist überdies die Verbindung sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher mit kulturhistorischen Ansätzen. Als ein drittes markantes Merkmal seines Schaffens ist seine kulturvergleichende Perspektive zu nennen. Er hat sich in hervorragender Weise um die internationale Vernetzung seines Faches in Forschung und Lehre verdient gemacht. So hat er Forschungskooperationen mit den Historischen Instituten der Akademien der Wissenschaften Russlands und Tatarstans initiiert. Mit Prof. Dr. Klaus Heller verliert die Justus-Liebig-Universität Gießen einen Forscher und akademischen Lehrer, der einen herausragenden Beitrag zur Etab-lierung und Entwicklung von Gießen als zentralem Standort für die Osteuropaforschung geleistet hat.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. med. Harald Fürst von Lieven †

* 15. April 1938

† 27. November 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, der Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. med. Harald Fürst von Lieven der am 27. November 2023 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Herr Prof. von Lieven studierte Medizin in Saarbrücken und Heidelberg und schloss das Studium im Jahr 1962 ab. Seine Promotion zum Dr. med. erfolgte im Jahr 1963. An medizinische Qualifizierungszeiten als Medizinalassistent schloss sich die Bestallung als Arzt im Jahr 1965 an. Es folgten ärztliche Tätigkeiten an den Universitätskliniken in Frankfurt, Zürich und München Die Facharztanerkennung als Arzt für Radiologie erhielt der Verstorbene im August 1971, die Habilitation im Juli 1978. Zum 01.07.1980 wurde Herr Prof. von Lieven zum Professor an der LMU München berufen. Im Jahr 1983 erfolgte der Wechsel nach Gießen nach seiner Berufung als Professor auf die C4 Professur für Strahlentherapie am Fachbereich Medizin der JLU Gießen. Hier leitete er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2003 die W.C. Röntgen-Klinik mit großem Erfolg, wobei er moderne Aspekte der Radioonkologie umsetzte. Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit als Forscher, Arzt und Lehrender in der Medizin übte Herr Prof. von Lieven über lange Jahre auch Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung aus. So war er von 1988 an zunächst Stellvertretender Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Radiologie des Universitätsklinikums Gießen und vom 01.10.1991 bis 30.09.2002 Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Radiologie. Mit Ablauf des Monats September 2003 wurde Herr Prof. von Lieven in den Ruhestand versetzt.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg werden Herrn Professor von Lieven stets in Dankbarkeit und Anerkennung ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Adolf Schipp †

* 27. Juni 1938

† 7. April 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Adolf Schipp, der am 7. April 2023 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Rudolf Adolf Schipp absolvierte 1963 sein Lehramtsstudium der Biologie, Geographie und Leibesübungen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und setzte sein Promotionsstudium am dortigen Institut für Physiologische Zoologie fort. Er wurde im Jahr 1966 promoviert und war in Mainz bis zu seinem Wechsel an die Justus-Liebig-Universität Gießen im Jahre 1970 als wissenschaftlicher Assistent tätig. Seine Ernennung zum Professor am Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie der Justus-Liebig-Universität Gießen erfolgte bereits 1972. Er blieb dem Standort Gießen bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2003 treu.

Prof. Schipp konzentrierte seine wissenschaftliche Arbeit auf die Erforschung der Biologie der Tintenfische. Er befasste sich mit zellbiologischen und physiologischen Untersuchungen vegetativer Organsysteme und legte dabei einen besonderen Fokus auf Kreislauf- und Exkretionssysteme. Seine Forschungsarbeit führte zu zahlreichen Aufenthalten an meeresbiologischen Laboratorien, u. a. auf Hawaii und Neukaledonien. 

Prof. Schipp war ein hervorragender Wissenschaftler sowie ein geschätzter Hochschullehrer und Kollege. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. iur. Manfred Aschke †

* 21. März 1950

† 23. März 2023

 

Quelle: Alexander Stock

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um Prof. Dr. iur. Manfred Aschke, der am 23. März 2023 im Alter von 73 Jahren verstorben ist.

Professor Aschke war von 1974 bis 1979 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaft tätig und wurde hier im Jahr 1985 zum Thema „Übergangsregelungen als verfassungsrechtliches Problem“ promoviert. Von 1982 an war er in der Justiz tätig, seit 1995 als Vorsitzender Richter am Thüringer Oberverwaltungsgericht und seit 2014 als Präsident des Verfassungsgerichtshofs. Im Jahr 2002 habilitierte er sich am Fachbereich Rechtswissenschaft mit der Schrift „Kommunikation, Koordination und soziales System“ und erhielt die venia legendi für Öffentliches Recht und Rechtssoziologie. 

Aufgrund seiner Verdienste in der Lehre insbesondere im verwaltungsrechtlichen Schwerpunktbereich des Fachbereichs, aber ebenso in Würdigung seines wissenschaftlichen Oeuvres, das sich in vielfältiger Weise mit dem allgemeinen und besonderen Verwaltungsrecht auseinandersetzt, wurde Professor Aschke 2003 vom Fachbereich Rechtswissenschaft zum Honorarprofessor ernannt.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Aschke stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. agr. Siegfried Franz Bauer †

* 24. Januar 1949

† 1. Februar 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. agr. Siegfried Franz Bauer, der am 1. Februar 2023 im Alter von 74 Jahren verstorben ist.

Nach einer Landwirtschaftslehre studierte Siegfried Bauer in Bonn und Berlin Agrarwissenschaften sowie Volkswirtschaftslehre. Im Jahr 1978 wurde er an der Universität Bonn promoviert und arbeitete dort anschließend als wissenschaftlicher Assistent bis zu seiner Habilitation im Jahr 1984. Bevor er 1985 von der Universität Kiel für die Dauer von zwei Jahren zum Professor ernannt wurde, war er als Privatdozent an der Universität Bonn und als Lehrbeauftragter an der Universität Gießen tätig. Im Jahr 1987 kehrte er an die Universität Bonn zurück und folgte 1991 dem Ruf auf die Professur für Projekt- und Regionalplanung im ländlichen Raum an der Justus-Liebig-Universität Gießen, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2014 innehatte.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen forschte und lehrte Prof. Dr. Siegfried Bauer im Bereich Agrar-, Regional-, Umwelt- und Entwicklungsökonomie sowie -politik mit einem Fokus auf wirtschaftliche und soziale Probleme sowie Umweltaspekte in Industrie- und Entwicklungsländern. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in Publikationen und in die Praxis gefunden.

Das hohe und internationale Engagement in Lehre und Forschung von Prof. Dr. Siegfried Bauer zeigt sich besonders in seiner langjährigen Funktion als Koordinator des vom Deutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) geförderten Doktorandenprogramms „Agricultural Economics and Related Sciences“. In diesem überaus erfolgreichen Programm betreute er zahlreiche internationale Doktorandinnen und Doktoranden aus Entwicklungsländern. Darüber hinaus war Prof. Dr. Siegfried Bauer u.a. Sprecher des BUND-Arbeitskreises „Zukunftsfähige Raumnutzung“ sowie Vorsitzender der Hessischen Akademie der Forschung und Planung im Ländlichen Raum (HAL).

Prof. Dr. Siegfried Bauer war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. rer. pol. Horst Rinne †

* 19. Januar 1939

† 28. Januar 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften trauern um Prof. Dr. rer. pol. Horst Rinne, der am 28. Januar 2023 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Horst Rinne studierte ab 1959 Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und an der Georg-August-Universität Göttingen. Danach arbeitete er zunächst als Hilfsassistent, anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Statistik und Wirtschaftsmathematik der Technischen Universität Berlin, wo er 1967 promoviert wurde. Ab 1969 war er bei der Volkswagen AG tätig. Im Jahr 1971 habilitierte er sich an der Technischen Universität Berlin und bekam die venia legendi für das Fach Statistik und Ökonometrie verliehen. Im Jahr darauf erhielt er einen Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort hatte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 die Professur für Statistik und Ökonometrie inne und stand dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften dreimal als Dekan vor. 

Die Forschungsgebiete von Prof. Dr. Horst Rinne waren breit gefächert und reichten von der Zeitreihentheorie über die Makroökonometrie, die Statistische Qualitätssicherung, die Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistik, die multivariate Statistik bis hin zur Technischen Statistik. In diesen Gebieten hat er umfangreiche Monografien und Lehrbücher publiziert. Von 1981 bis 1997 war Prof. Dr. Rinne Schriftleiter des Allgemeinen Statistischen Archivs, der Zeitschrift der Deutschen Statistischen Gesellschaft. Durch dieses ehrenvolle Amt war er gleichzeitig Vorstandsmitglied dieser Gesellschaft. Außerdem war er Mitglied der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und gewähltes Mitglied des International Statistical Institute. Ferner war sein unabhängiger Sachverstand von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft gern gefragt. So war er beispielsweise 17 Jahre als Berater des Bundesrechnungshofs tätig. Prof. Dr. Rinne war beliebt bei seinen Studierenden sowie den zahlreichen Mitarbeitenden, von denen er viele erfolgreich zur Promotion und zwei zur Habilitation geführt hat.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. med. vet. Dr. h. c. mult. Eugen Franz Josef Weiß †

* 24. Februar 1930

† 08. Januar 2023

Foto: Archiv / Oliver Schepp
Foto: Archiv / Oliver Schepp

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin trauern um Prof. Dr. med. vet. Dr. h. c. mult. Eugen Franz Josef Weiß, der am 08. Januar 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Nach Abschluss seines Studiums der Tiermedizin an der Universität München im Jahr 1954 promovierte Eugen Franz Josef Weiß im Jahr 1955. Im Anschluss praktizierte er zunächst als Tierarzt und war ab dem Jahr 1956 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Tierpathologie der Universität München beschäftigt. Im Jahr 1960 habilitierte er sich und wurde im Jahr 1961 zum Privatdozenten ernannt. In den folgenden zwei Jahren war er auf Einladung der Washington State University Pullman (USA) am dortigen Veterinärpathologischen Institut als Gastprofessor tätig. Nach seiner Rückkehr wurde er von der Universität München im Jahr 1966 zum wissenschaftlichen Rat und im Jahr 1967 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Jahr 1968 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie, Pathologische Anatomie und Histologie der Tiere der Justus-Liebig-Universität Gießen an und wurde zum Universitätsprofessor ernannt. Hier lehrte und forschte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998. In der Selbstverwaltung der Universität hatte er mehrfach das Amt des Dekans sowie des geschäftsführenden Direktors inne.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen legte Prof. Dr. Eugen Weiß seine Forschungsschwerpunkte auf die Bereiche Hauttumore der Tiere, Leukosen, Blutgerinnungsstörungen und immunpathologischen Phänomene. Dies zeigte sich u. a. in seiner Tätigkeit als Teilgebietsleiter im Sonderforschungsbereich 47: Pathogenese von Viruskrankheiten. Das wissenschaftliche Wirken von Herrn Prof. Dr. Eugen Weiß war national und international anerkannt und wurde mit den Ehrendoktortiteln der Universitäten von München und Gödöllö gewürdigt. Darüber hinaus wurde Prof. Dr. Eugen Weiß im Jahr 1989 zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. 

Prof. Dr. Eugen Weiß war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. phil. nat. Heinrich Schmutterer †

* 11. April 1926

† 21. Dezember 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. phil. nat. Heinrich Schmutterer, der am 21. Dezember 2022 im Alter von 96 Jahren verstorben ist.

Heinrich Schmutterer studierte ab dem Jahr 1946 an der Universität Erlangen Naturwissenschaften und wurde dort im Jahr 1951 promoviert. Nach der Promotion forschte er als Stipendiat an der damaligen Forstlichen Forschungsanstalt in München. Im Jahr 1953 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Phytopathologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er sich im Jahr 1959 habilitierte. Nach der Habilitation war er als Entomologe in der Forschungsabteilung des sudanesischen Landwirtschaftsministeriums tätig. Im Jahr 1961 kehrte er an die Universität Gießen zurück und arbeitete dort bis 1969 in der Abteilung Phytopathologie und angewandte Entomologie des Tropeninstituts. Es folgte eine Beurlaubung, während der er im Rahmen eines Bildungshilfeprojekts das Department of Entomology an der Universität Nairobi, Kenia aufbaute. Im Jahr 1971 nahm er seine Tätigkeit im Tropeninstitut der Universität Gießen als wissenschaftlicher Rat und Abteilungsleiter wieder auf und folgte noch im gleichen Jahr einem Ruf auf die Professur für Phytopathologie, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 inne hatte. In der universitären Selbstverwaltung übernahm er mehrfach das Amt des Dekans.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen forschte und lehrte Prof. Dr. Heinrich Schmutterer insbesondere auf dem Gebiet der Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in die Praxis der Landwirtschaft gefunden.

Die breite Ausstrahlung der Lehre und Forschung von Prof. Dr. Heinrich Schmutterer zeigt sich in der Vielzahl langjähriger prominenter Aufgaben und Mitgliedschaften. Er war u. a. Mitglied der Pflanzenschutzkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Beraterausschusses für Integrierten Pflanzenschutz beim ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministerium. Durch seine Forschungsergebnisse erwarb er sich einen hohen nationalen wie auch internationalen Bekanntheitsgrad und erhielt bedeutende Ehrungen. Darüber hinaus wurde u. a. mit der Verleihung der Ehrenplakette des Landes Hessen für besondere Verdienste um die Umwelt und der Karl-Escherich-Medaille der Deutschen Gesellschaft für all-gemeine und angewandte Entomologie sein akademisches Lebenswerk gewürdigt.

Prof. Dr. Heinrich Schmutterer war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Um-weltmanagement werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Erich Karl Eugen Schwartz †

* 8. April 1937

† 12. Dezember 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Erich Karl Eugen Schwartz der am 12. Dezember 2022 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Erich Schwartz studierte Zoologie, Botanik und Organische Chemie an der Universität Tübingen und wurde im Jahr 1965 promoviert. Nach seinem Studium war er an der Universität Tübingen als Akademischer Oberrat tätig. Im Jahr 1972 habilitierte er sich für das Fachgebiet Zoologie. 1973 erfolgte der Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2002 die Professur für Zoologie inne.

Das Hauptarbeitsgebiet von Prof. Dr. Schwartz war die Struktur und Funktion des sogenannten Seitenlini-enorgans von Fischen, mit welchem diese Strömungen im Wasser und an der Oberfläche messen. Später kamen zellbiologische Analysen zum Aufbau der Organe hinzu. Auch zur Atmung von Tieren verfasste er einige Publikationen. Prof. Dr. Schwartz engagierte sich zudem in der akademischen Selbstverwaltung, in-dem er mehrere Amtszeiten im Dekanat des Fachbereichs wahrnahm und die Gerätekommission der Univer-sität mitbegründete und leitete. Ebenso war ihm die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein be-sonderes Anliegen.

Prof. Dr. Erich Schwartz war ein hervorragender Wissenschaftler sowie ein geschätzter Hochschullehrer und Kollege. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. iur. Edwin Kube †

 

* 11. April 1938

† 30. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um Prof. Dr. Edwin Kube der am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Edwin Kube studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Mainz. Zwischen erstem und zweitem Staatsexamen promovierte er 1963 (Dissertation: „Die Geschichte des Beweisverfahrens und der Kriminalistik in Deutschland“). 1965 trat er in die Dienste der Verwaltung Baden-Württembergs ein, wurde 1969 Oberregierungsrat und stellvertretender Landrat und wirkte 1971 bis 1974 am Aufbau der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltungslehre und Öffentliches Recht mit. 1975 wurde er Leitender Regierungsdirektor im Bundeskriminalamt Wiesbaden; dort war er von 1982 bis zu seinem Ruhestand 2001 Abteilungspräsident und Leiter des Kriminalistischen Instituts. 1987 bis 1989 war er Leiter der Arbeitsgruppe B in der Gewaltkommission der Bundesregierung. 
Die berufsbezogene Perspektive der Kriminalwissenschaften, namentlich der Kriminalistik, im Studium zu stärken, war Ziel seiner Lehrtätigkeit, die er als Lehrbeauftragter 1977 begann. 1983 wurde er zum Honorarprofessor ernannt und hielt Anfang 1984 seine Antrittsvorlesung zur „Prävention von Wirtschaftskriminalität“. 1993 wurde er zusätzlich von der juristischen Fakultät der Universität Lodz für das Fach Kriminalistik habilitiert. Die im Rahmen des Gießener Kriminologischen Praktikerseminars Ende 2003 geplante Abschiedsvorlesung musste er krankheitsbedingt absagen. Aus gleichem Grund zog er sich nach und nach aus dem Wirken in Lehre und Forschung zurück. Doch betreute er weiter als Chefredakteur das „forum kriminalprävention“. Auch nahm er 2009 an der letzten Sitzung des Vorstands des „Instituts für Kriminologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen“ teil; er hatte das Institut 1996 mit begründet und ebenso wie das Praktikerseminar vielfältig bereichert; beide Einrichtungen waren weit über Gießen hinaus bedeutsam. Edwin Kube beeindruckte im Kollegium durch fachliche Kompetenz, stete Einsatzbereitschaft und Freundlichkeit.
Zentrale Bedeutung im wissenschaftlichen Schaffen von Edwin Kube hatten die kriminologischen Teildisziplinen der Kriminalistik und Kriminalprävention. Beispielhaft hervorgehoben seien die grundlegenden Werke „Systematische Kriminalprävention“ (2. Aufl. 1987) und „Wissenschaftliche Kriminalistik“ (2 Bände 1993, 1994), die seine Leistungen als einer der profiliertesten Vertreter der Kriminalistik in unserem Land verdeutlichen.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Dr. Edwin Kube stets in ehrendem Gedenken bewahren.

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Prof. Dr. med. dent. Horst Kirschner †

 

* 20. August 1932

† 19. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. Horst Kirschner der am 19. November 2022 im Alter von 90 Jahren verstorben ist.

Nach seinem Studium der Zahnheilkunde in Göttingen, das er im Jahr 1958 abschloss, war Horst Kirschner als Stipendiat am Max-Planck-Institut in Göttingen und anschließend als Wissenschaftlicher Assistent in den jeweiligen zahnmedizinischen Abteilungen der Universität des Saarlandes und der heutigen Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf tätig. Im Jahr 1960 wurde er promoviert und wechselte 1965 an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Hier habilitierte er sich 1968 im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und wurde 1969 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 hatte er die Professur für Zahnärztliche Chirurgie am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen inne. Herr Prof. Dr. Kirschner engagierte sich neben seinen vielfältigen Aufgaben als Wissenschaftler und Hochschullehrer auch in Selbstverwaltungsaufgaben. So war er für mehrere Jahre stellvertretender Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Als besondere Würdigung seiner wissenschaftlichen Aktivitäten wurde Herr Prof. Dr. Kirschner im Jahr 1998 als ausländisches Mitglied in die französische „Académie Nationale de Chirurgie Dentaire“ in Paris berufen.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg werden Herrn Prof. Dr. Kirschner stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. med. Gerd Wengler †

 

* 13. Januar 1941

† 07. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin trauern um Prof. Dr. Gerd Wengler der am 07. November 2022 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.

Nach Abschluss seines Studiums der Humanmedizin in Freiburg im Breisgau im Jahr 1966 wurde Gerd Wengler 1969 an der Universität Freiburg promoviert. Im Anschluss an seine Tätigkeit als Medizinalassistent arbeitete er von 1969 bis 1970 als Assistent am Max-Planck-Institut für Virusforschung in Tübingen. In den darauffolgenden Jahren war er im Rahmen eines Forschungsstipendiums am Schweizer Institut für experimentelle Krebsforschung in Lausanne tätig. Ab 1972 war er wissenschaftlicher Angestellter am Virologischen Institut der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Gießen und im Sonderforschungsbereich „Pathogenitätsmechanismen von Viren“. Im Jahre 1976 habilitierte er sich und wurde 1979 zum Professor ernannt. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2006 hatte er die Professur für Virologie inne. Das wissenschaftliche Wirken von Prof. Dr. Gerd Wengler war national und international anerkannt. Seine Arbeiten wurden in hochrangigen Zeitschriften publiziert. Zusammen mit seiner Frau Gisela Wengler führte er u.a. Studien zur Molekularbiologie von Alpha- und Flaviviren durch und galt als bedeutender Virusforscher. Bei den Studierenden war Prof. Dr. Gerd Wengler ein geschätzter und geachteter Hochschullehrer.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. jur. Otto Rudolf Kissel †

 

* 8. Januar 1929

† 1. November 2022

Prof. Dr. Otto Rudolf Kissel, Foto: Evangelische Kirche Hessen-Nassau
Prof. Dr. Otto Rudolf Kissel, Foto: Evangelische Kirche Hessen-Nassau
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um
Prof. Dr. jur. Otto Rudolf Kissel, der am 1. November 2022 im Alter von 93 Jahren verstorben ist.

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, den beiden juristischen Staatsexamen und der Promotion begann Otto Rudolf Kissel seine berufliche Laufbahn 1956 als Richter am Arbeitsgericht Frankfurt. Von dort wechselte er ins Hessische Ministerium der Justiz und leitete in den Jahren 1963 und 1964 die Vertretung des Landes Hessen beim Bund. Danach übernahm er die Leitung der Abteilung für Privatrecht, öffentliches Recht, Gerichtsorganisation und Gesetzgebungsangelegenheiten im Hessischen Ministerium der Justiz. 1970 wurde er Präsident des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main. Im Januar 1981 wurde er zum dritten Präsidenten des Bundesarbeitsgerichts ernannt. Dort übernahm er bis zum seinem Eintritt in den Ruhestand im Januar 1994 den Vorsitz im ersten Senat, der vor allem für das Betriebsverfassungsrecht und das Arbeitskampfrecht zuständig ist. Im Jahr 1982 wurde er zum Honorarprofessor an der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt. Von 1969 bis 1996 war er Präses der Kirchensynode der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Daneben engagierte er sich in zahlreichen Ehrenämtern, unter anderem als Mitglied des Verwaltungsrats des Hessischen Rundfunks und als stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Den Fachbereich Rechtswissenschaft hat Otto Rudolf Kissel als ein herausragender Vertreter der arbeitsrechtlichen Praxis in der Lehre und in der Forschung bereichert. Mit Begeisterung und Zuverlässigkeit hat er bis zu seiner Abschiedsvorlesung im Jahr 1997 als Honorarprofessor 30 Semester lang Lehrveranstaltungen vor allem zum arbeitsgerichtlichen Verfahren, zum Gerichtsverfassungsrecht und zum kollektiven Arbeitsrecht gehalten. Dadurch hat er maßgeblich zum Stellenwert des Arbeitsrechts in der Juristenausbildung am Fachbereich beigetragen. Aus seinem umfangreichen wissenschaftlichen Werk sind insbesondere der von ihm begründete und über sechs Auflagen gepflegte Standardkommentar zum „Gerichtsverfassungsgesetz“, sein umfangreiches Handbuch zum „Arbeitskampfrecht“ sowie der Bildband mit Reflexionen über „Die Justitia“ herauszuheben. Den Kollegen des Arbeitsrechts am Fachbereich blieb Otto Rudolf Kissel noch lange über die Beendigung seiner Lehrtätigkeit hinaus persönlich verbunden.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Dr. Otto Rudolf Kissel stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

 

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Prof. Dr. Franz-Joseph Meißner †

 

* 16. April 1946

† 29. August 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. Franz-Joseph Meißner, der am 29. August 2022 im Alter von 76 Jahren verstorben ist.

Franz-Joseph Meißner studierte Romanische Philologie, Geschichte, Philosophie und Pädagogik an den Universitäten Köln, Paris, Pavia und Düsseldorf. Im Jahr 1978 wurde er promoviert. 1988 habilitierte er sich an der Universität zu Köln. Er war zunächst u.a. als Gymnasiallehrer und Oberstudienrat tätig. Im Jahr 1995 wurde er an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Universitätsprofessor ernannt und hatte bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2011 die Professur für Didaktik der Romanischen Sprachen und Literaturen inne. In den Jahren 1998 bis 2000 stand er dem Fachbereich zunächst als Prodekan und später als Dekan vor. Darüber hinaus engagierte sich Prof. Dr. Meißner als geschäftsführender Direktor und Leiter des Referats Fremdsprachen im Zentrum für interdisziplinäre Lehraufgaben. Prof. Dr. Meißner trat mit wegweisenden Arbeiten zur didaktischen Lexikographie, zur Didaktik des gesprochenen Französisch und zur Sprachenpolitik hervor. Insbesondere widmete er sich der romanistischen Mehrsprachigkeitsdidaktik, deren konzeptuelle und empirische Entwicklung sowie Verbreitung ihm in besonderer Weise zu verdanken sind. Seine Forschungsarbeit und Mitwirkung in verschiedenen internationalen Projekten fand nationale und internationale Anerkennung und hat zur Profilbildung des Instituts für Romanistik und zur Sichtbarkeit der gesamten Universität beigetragen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur werden Prof. Dr. Meißner stets ein ehrendes Andenken bewahren. 

 

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Prof. Dr. agr. Jochen Alkämper †

* 28. Mai 1927

† 17. Oktober 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. Jochen Alkämper der am 17. Oktober 2022 im Alter von 95 Jahren verstorben ist.

Jochen Alkämper nahm nach einer Landwirtschaftslehre das Studium der Landwirtschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen auf. 1953 schloss er dieses mit dem Diplom ab und arbeitete anschließend als akademischer Mitarbeiter am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Gießen, wo er im Jahr 1957 promoviert wurde. Nach der Promotion übernahm er 1958 die Leitung des universitären Versuchsfeldes Groß-Gerau und wurde 1962 wissenschaftlicher Assistent. Ab 1966 war er an der Ethio-German Agricultural Research Station Bako/Shoa in Äthiopien tätig, die er später auch leitete. 1970 kehrte er an das Wissenschaftliche Zentrum Tropeninstitut der Universität Gießen zurück, wo er 1972 zum Professor ernannt wurde und sich im Jahr 1976 habilitierte. Er lehrte und forschte hier bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1992.
Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen legte Prof. Dr. Jochen Alkämper seinen Lehr- und Forschungsschwerpunkt insbesondere auf das Gebiet der Organischen Düngung, unter anderem im Zusammenhang mit der Verwendung von Primärwaldabfällen in den Tropen sowie der mechanischen und chemischen Unkrautbekämpfung in Wechselwirkung zur Düngung. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in die Praxis der Landwirtschaft gefunden. Prof. Dr. Jochen Alkämper beteiligte sich an zahlreichen Projekten und trug durch seine Arbeit sehr zum Ansehen des Wissenschaftlichen Zentrums Tro-peninstitut sowie der gesamten Universität bei. Sein großes Engagement zeigte sich vor allem durch seine regelmäßigen internationalen Forschungsaufenthalte. Prof. Dr. Jochen Alkämper war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanage-ment werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

 

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Prof. Dr. Horst Brinkmann †

* 13. Mai 1924

† 13. Oktober 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. Horst Brinkmann der am 13. Oktober 2022 im Alter von 98 Jahren verstorben ist.

Horst Brinkmann studierte Slavische und Englische Philologie an der Philosophischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. An der Justus-Liebig-Universität führte er ab 1960 als Assistent am Seminar für Englische Philologie sein Studium der Anglistik, Slavistik und Osteuropäischen Geschichte weiter und wirkte beim Wiederaufbau des Englischen Seminars mit. Im Jahr 1963 wurde er promoviert. Zwei Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Akademischen Rat und 1969 die Beförderung zum Akademischen Oberrat am Seminar für Englische Philologie in Gießen. 1972 wurde er zum Universitätsprofessor ernannt und hatte bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1989 die Professur für Neuere Englische und Amerikanische Literatur inne. Während seiner Tätigkeit stand er dem damaligen Fachbereich Anglistik für ein Jahr als Dekan vor. Prof. Dr. Brinkmann war ein äußerst beliebter Hochschullehrer, dem es mit seiner zugewandten, freundlichen und motivierenden Art stets gelang, bei den Studierenden Interesse und Begeisterung für seine Themen zu wecken. Er blieb vielen von ihnen in sehr guter Erinnerung. Auch nach seinem Ruhestand blieb er dem Institut für Anglistik eng verbunden. Prof. Dr. Brinkmann war ein einzigartiger Wissenschaftler und Kollege. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur werden Prof. Dr. Horst Brinkmann stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

 

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Prof. Dr. rer. nat. Roland Friedrich †

* 06. März 1942

† 12. September 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. rer. nat. Roland Friedrich, der am 12. September 2022 im Alter von 80 Jahren verstorben ist.

Nach seinem Studium der Biologie in Bonn, Freiburg und Tübingen, das er im Jahr 1969 abschloss, war Herr Prof. Friedrich als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Freiburg, San Francisco und Berlin tätig. Im Jahr 1973 wurde er promoviert zum Dr. rer. nat. und habilitierte sich 1985 im Fach “Molekulare Genetik und Virologie“ an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Im Jahr 1986 wurde Herr Prof. Friedrich auf die C3 Professur für Virologie am Fachbereich Medizin der JLU in Gießen berufen und zum Leiter des Funktionsbereichs Molekulare Onkologie im Medizinischen Zentrum für Medizinische Mikrobiologie und Virologie bestellt. Der Verstorbene engagierte sich neben seinen vielfältigen Aufgaben als Wissenschaftler und Hochschullehrer auch in Selbstverwaltungsaufgaben. So war Herr Prof. Friedrich für mehrere Jahre Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Medizinische Mikrobiologie und Virologie und übte diese Aufgabe bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im März 2007 aus.


 

 

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Prof. Dr. phil. Siegfried Filippi †

* 02. Dezember 1929

† 25. August 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Mathematik und Informatik, Physik, Geographie trauern um Prof. Dr. phil. Siegfried Filippi, der am 25. August 2022 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.
Siegfried Filippi studierte ab 1953 Mathematik, Physik, Philosophie und Psychologie in Innsbruck. Im Anschluss an seine Promotion im Jahre 1958 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geometrie und Praktische Mathematik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. 1964 habilitierte er sich und wurde zum Dozenten ernannt. Im selben Jahr ging er in die USA und war dort für die NASA in Huntsville/Alabama und die Georgia Tech in Atlanta tätig. 1968 wurde er zunächst zum außerplanmäßigen Professor und kurz darauf zum wissenschaftlichen Abteilungsvorsteher und Professor an der RWTH Aachen ernannt. Ein Jahr später folgte er dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen und hatte dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998 die Professur für Numerische und Instrumentelle Mathematik inne. Er war Mitdirektor des Mathematischen Instituts, Direktor des Rechenzentrums und stand dem damaligen Fachbereich Mathematik dreimal als Dekan vor.

Prof. Dr. Siegfried Filippi zeigte einen hohen Einsatz in Forschung und Lehre. Er leistete u.a. wichtige Beiträge auf dem Gebiet der numerischen Methoden zur Berechnung von Raketenbahnen. Große wissenschaftliche Verdienste hat Prof. Dr. Filippi zudem bei der numerischen Integration von Differentialgleichungen aufzuweisen. Eine mathematische Methode zur Approximation eines Integrals hat den Namen „Filippi-Verfahren“ erhalten. Prof. Dr. Filippi begleitete zahlreiche Studierende bis zum Diplom oder Staatsexamen sowie zur Promotion und Habilitation. Es war ihm ein besonderes Anliegen, seinen über 300 Diplomandinnen und Diplomanden bereits während des Studiums durch regelmäßige Exkursionen und Industriekontakte mögliche Karrierewege aufzuzeigen.



 

 

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Prof. Dr. Eduard Alter †

* 21. Juli 1944

† 22. Juni 2022

Foto: Manuel Heinrich

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Justus-Liebig Gesellschaft Gießen trauern um Prof. Dr. Eduard Alter, den ersten Vorsitzenden der Justus-Liebig-Gesellschaft, der am 22. Juni 2022 im Alter von 77 Jahren verstorben ist.

Eduard Alter wurde am 21. Juli 1944 in Karlsbad (heutiges Tschechien) geboren. Im Sommer 1946 war er unter den über zwei Millionen Sudetendeutschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Seine Familie kam zunächst in ein Flüchtlingslager in Lich und wurde dann bei Bauern in Harbach untergebracht. Hier besuchte er auch von 1951 bis 1955 die Grundschule. Sein Abitur absolvierte er 1965 am Aufbaugymnasium in Friedberg. Eduard Alter war Diplom-Chemiker und hat nach seinem Chemiestudium am Institut für anorganische und analytische Chemie der JLU bei Prof. Dr. Rudolf Hoppe promoviert. Auf diese Zeit war er besonders stolz und hat auf sie in vielen persönlichen Gesprächen gerne zurückgeblickt. Eduard Alter zog es dann in die Praxis, wo er von 1973 bis 1980 in der Produktionsabteilung der Erdölchemie GmbH, einer Tochtergesellschaft der Bayer AG in Köln/Worringen, tätig war. Als Betriebsleiter der Ethylenoxidanlagen war er verantwortlich für die Inbetriebnahme der damals größten Anlage der Welt. Seine Unternehmenserfahrungen brachte er von 1980 bis 2014 an der Technischen Hochschule Mittelhessen ein, wo er die Fächer Organische Chemie, Instrumentelle Analytik sowie Kunststoffchemie und -technik am Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik bis zu seiner Pensionierung lehrte.

Im Mai 2013 löste er Prof. Dr. Wolfgang Laqua als Vorsitzenden der Justus-Liebig-Gesellschaft ab, der das Amt zuvor 14 Jahre innegehabt hatte. Eduard Alter setzte sich unermüdlich für alle Belange des Liebig-Museums ein. Insbesondere der Erhalt des Laboratoriums als weltweit bekannte einmalige historische Stätte der Chemie war ihm ein großes Anliegen. Seine Vision, das Labor als Welterbe-Stätte anzuerkennen, hat viele Menschen inspiriert. Die positive Darstellung der Chemie in der Öffentlichkeit und insbesondere die vielfältigen Angebote für Schülerinnen und Schüler, Studierende, Fachkollegen und Privatpersonen lagen ihm immer sehr am Herzen. Sein Wunsch war es immer, dass möglichst viele Gießener diesen besonderen Ort besuchen, den die ehemalige Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei ihrem Besuch im August 2021 als „ein ganz wirkliches Schatzkästchen oder Kleinod von historischer Bedeutung“ würdigte“. Die coronabedingte Absage der 100-Jahr-Feier des Liebig-Museums und seine Schließung für die Öffentlichkeit setzten ihm ganz besonders zu, und er kommentierte seinen Gemütszustand sehr treffend mit „Als wäre plötzlich der Stecker gezogen worden“. Nichtsdestotrotz schob er weitere Aktivitäten, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, maßgeblich an.

Mit Hilfe von eingeworbenen Spenden und Fördergeldern des Landes Hessen wird das Liebig-Museums und die Bedeutung von Justus von Liebig für die moderne Chemie inzwischen auf einer zeitgemäßen Homepage auch online dargestellt. Die zukünftige Aufnahme der Liebig-Briefe und weiterer digitalisierter Archivalien in weltweit zugänglichen Datenbanken wird auch die Wissenschaftswelt begeistern. Die internationale Bedeutung und Einmaligkeit des Liebig-Museums wurde 2021 durch die Verleihung des „Historical Landmarks Award 2020 – European Level der European Chemical Society” gewürdigt. Die ersten Vorbereitungen für die Feierlichkeiten wurden noch von Eduard Alter koordiniert. Viele aus Gießen und der Umgebung kannten Eduard Alter persönlich, nicht zuletzt von Treffen auf dem von ihm besonders geschätzten Gießener Wochenmarkt. Auch hier pflegte er en passant seine vielfältigen Kontakte zum Wohle der Liebig-Gesellschaft.

 

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Prof. Dr. theol. Adolf Anton Hampel †

* 7. September 1933

† 12. Juni 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. theol. Adolf Anton Hampel, der am 12. Juni 2022 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.

Adolf Anton Hampel studierte ab 1953 Katholische Theologie an der Philosophisch-theologischen Hochschule Königstein und der Päpstlichen Universität Gregoriana Rom. Im Jahr 1962 wurde er promoviert. Noch im gleichen Jahr kehrte er an die Philosophisch-theologische Hochschule Königstein zurück. Dort wirkte er als Assistent und Dozent. 1969 nahm er den Ruf der Justus-Liebig-Universität Gießen auf die Professur für katholische Kirchengeschichte und Moraltheologie an. Zeitweise engagierte er sich auch als Dekan an seinem Fachbereich. Prof. Dr. Hampel bettete sozialethische und politikwissenschaftliche Fragestellungen in ihre geschichtlichen und kirchenpolitischen Kontexte ein. Das Verhältnis von Kirche und Staat reflektierte er mit einem spezifischen Blick auf Ost- und Südosteuropa, der sich nicht zuletzt in einer Reihe einschlägiger Publikationen widerspiegelt. Auch nach seinem Ruhestandseintritt im Jahr 1995 blieb ihm die politische Einheit Europas in Ost und West ein Anliegen. Im Jahr 1977 war er an der Gründung der Deutschen Korczak-Gesellschaft e. V. beteiligt. Wegen seiner profunden Kenntnisse der Länder des ehemaligen Ostblocks wurde er bei kirchlichen und politischen Entscheidungsträgern gleichermaßen geschätzt. Als Vertreter der Ökumene, der die Reformbedürftigkeit der eigenen Kirche nie aus den Augen verlor, genoss er hohes Ansehen als kritischer Berater. Seit 1974 sanierte er mit Gleichgesinnten das vom Haus Braunfels über-nommene Schloss Hungen. Die Stadt Hungen verlieh Prof. Dr. Hampel im Juli 2021 das Ehrenbürgerrecht, um sein unermüdliches Engagement für soziale Belange zu würdigen.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Udo Haack †

 

* 13. Januar 1940

† 9. März 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um
Prof. Dr. rer. nat. Udo Haack, der am 9. März 2022 im Alter von 82 Jahren verstorben ist.

Udo Haack studierte ab 1959 Geologie in München und Innsbruck und wechselte 1960 an die Universität Göttingen, um dort sein Studium in Mineralogie fortzusetzen. Das Studium schloss er 1965 mit dem Diplom ab. Im Jahr 1968 wurde er ebenfalls an der Universität Göttingen promoviert. Es folgte ein Aufenthalt am Laboratory for Space Physics an der Washington University in St. Louis, USA, als Visiting Assistant Professor. Ab 1970 war er als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Göttingen tätig, wo er sich 1975 habilitierte. 1978 wurde er zunächst zum außerplanmäßigen Professor und zwei Jahre später zum Professor ernannt. Nach seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Göttingen folgte er 1987 dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2005 die Professur für Isotopengeochemie/Geochemie-Petrologie inne und engagierte sich als Geschäftsführender Direktor des Instituts für Geowissenschaften und Lithosphärenforschung. Während seiner wissenschaftlichen Karriere wurde Prof. Dr. Haack u.a. die Ehre zuteil an der Washington University an den ersten Mondproben zu forschen. Er trug dazu bei, Erkenntnisse über die Elementverteilung der kosmischen Strahlung und über die Erosions- und Umwälzraten an der Mondoberfläche zu gewinnen. Darüber hinaus unternahm er Forschungen am Damara-Orogen in Namibia, Afrika und führte Forschungsarbeiten über Blei-Isotope am Laboratoire de Géochimie Isotopique der Universität Montpellier in Frankreich durch. Prof. Dr. Haack beteiligte sich außerdem an den vorbereitenden Untersuchungen zu einem kontinentalen Tiefbohrprogramm. Er erweiterte stets seine wissenschaftlichen Felder und befasste sich beispielsweise mit der Datierung von Gesteinen sowie mit Themen der Archäometrie und Umweltforschung.



 

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Prof. Dr. phil. Bernhard Jendorff †

 

* 23. September 1940

† 27. Februar 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um
Prof. Dr. phil. Bernhard Jendorff, der am 27. Februar 2022 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.

Bernhard Jendorff studierte Katholische Theologie, Latein und Philosophie an den Universitäten Mainz und Frankfurt am Main. 1966 legte er die erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien ab. Nach seiner zweiten Staatsprüfung 1968 wurde er im Jahr 1969 promoviert. Noch im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit als Studienrat im Hochschuldienst an der Justus-Liebig-Universität Gießen auf. 1972 erfolgte die Berufung auf die Professur für Religionspädagogik. Im Laufe seiner Dienstzeit nahm Prof. Dr. Jendorff zwei Amtszeiten als Dekan des früheren Fachbereichs Religionswissenschaften wahr. In den Jahren 1972 bis 1977 war er außerdem an die damalige Gesamthochschule Kassel, die spätere Universität Kassel, teilabgeordnet, wo er maßgeblich am Aufbau der Lehramtsstudiengänge „Religion“ mitwirkte. Im Jahr 2002 trat Prof. Dr. Jendorff in den Ruhestand. Innerhalb der Religionspädagogik setzte sich Prof. Dr. Jendorff entschieden für die Etablierung und Weiterentwicklung der Korrelationsdidaktik ein. Seine Publikationstätigkeit galt vor allem der Einbindung theologischer und philosophischer Kernthemen in den religionspädagogischen Diskurs. Prof. Dr. Jendorff erachtete nicht nur die Kirchengeschichte als relevant für den Religionsunterricht, sondern auch die biblischen Grundlagen oder kirchliche Kontroversen. Seine Studierenden schätzten ihn stets als anspruchsvollen und präzisen Lehrer.

 

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Prof. Dr. med. Wolfgang Meyhöfer †

* 13. September 1922

† 27. Januar 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. med. Wolfgang Meyhöfer, der am 27. Januar 2022 im Alter von 99 Jahren verstarb.

Nach dem Studium der Medizin in Tübingen und Marburg, welches er im Jahr 1949 abschloss, wurde Wolfgang Meyhöfer im Jahr 1950 promoviert. Anschließend war er als Medizinalassistent und Arzt im Diakonissen-Krankenhaus in Bad Ems tätig. Danach trat er die Ausbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Hautklinik der Universität Gießen an, die er im Jahr 1957 erfolgreich abschloss. Am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen habilitierte sich Dr. Meyhöfer im Jahr 1962 für das Fach „Haut- und Geschlechtskrankheiten“. Nachdem Herr Prof. Dr. Meyhöfer 1968 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt worden war, erfolgte im Jahr 1981 seine Berufung auf die Professur für Venerologie und Andrologie bei der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von 1969 bis 1987 war er Leiter der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten des Universitätsklinikums Gießen und stand dem medizinischen Zentrum für Dermatologie, Andrologie und Venerologie von 1973 bis 1977 als Geschäftsführender Direktor vor. In dieser Zeit seines intensiven Wirkens als Mediziner und Forscher in Gießen hat Prof. Dr. Meyhöfer den Bereich der Andrologie zu einem auch international anerkannten Schwerpunkt ausgebaut. Er engagierte sich zudem stets in der universitären Selbstverwaltung. Mit Ablauf des Monats September 1987 trat Prof. Dr. Meyhöfer in den Ruhestand, übte aber noch bis zum 31. März 1989 die kommissarische Leitung der Abteilung Klinische und Experimentelle Dermatologie aus.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Ute Wasmund-Bodenstedt †

* 2. Februar 1935

† 25. Januar 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft trauern um
Prof. Dr. rer. nat. Ute Wasmund-Bodenstedt, die am 25. Januar 2022 im Alter von 86 Jahren verstorben ist.

Ute Wasmund-Bodenstedt studierte von 1954 bis 1959 u.a. Biologie, Chemie und Sportwissenschaft in Köln, Innsbruck und Kiel. Ihr Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln schloss sie 1958 als Diplom-Sportlehrerin ab, 1959 folge das Staatsexamen in Biologie für das Lehramt an Mittelschulen. Schulpraktische Lehrerfahrung sammelte sie an Schulen in Hamburg, Pinneberg und Kiel, bevor sie von 1961 bis 1966 als abgeordnete Lehrkraft im Fach Sport an der Pädagogischen Hochschule Kiel arbeitete. Im Jahr 1967 wurde sie an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel promoviert. Daraufhin war sie zunächst als wissenschaftliche Assistentin tätig und wurde 1972 zur Professorin an der Universität Gießen ernannt. Bis zu ihrer Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1992 hatte sie dort die Profes-sur für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Trainingswissenschaft inne. Prof. Dr. Ute Wasmund-Bodenstedt gehörte zu einer Generation von Hochschullehrerinnen und -lehrern, die die Sportwissenschaft an den deutschen Universitäten mit etabliert haben. In ihrem wissenschaftlichen Wirken beschäftigte sie sich, lange bevor das Konzept der „Bewegten Schule“ in der Pädagogik po-pulär wurde, mit der Bedeutung von Bewegungsangeboten für Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus engagierte sie sich in ihrer Funktion als deutsche Ländervertreterin in der International Association of Physical Education and Sport for Girls and Women, deren Vorstand sie von 1985 bis 1993 angehörte, früh und intensiv für Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellungsrechte.

 

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Prof. Gisela Distler-Brendel †

* 11. Januar 1919

† 11. Januar 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Gisela Distler-Brendel, die am 11. Januar 2022 im Alter von 103 Jahren verstorben ist.

Gisela Distler-Brendel begann 1937 ihr Studium der Musik in Hamburg. Im Jahr 1939 legte sie ihr Privatmusiklehrerexamen ab. Ihre Ausbildung und Berufstätigkeit war durch den Nationalsozialismus stark behindert; erst nach 1945 trat sie als Pianistin, Cembalistin und Musikpädagogin auf. Ab 1955 studierte sie Psychologie an den Universitäten Hamburg und Frankfurt. Von 1960 bis 1961 folgte ein Studium am Pädagogischen Institut Jugenheim, wo sie ihre Erste Prüfung für das Lehramt an Volks- und Realschulen ablegte. Im Jahr 1961 erhielt sie eine Stelle als Assistentin für das Fach Musik an der Hochschule für Erziehung in Gießen. Hier wurde sie zunächst zur Studienrätin und anschließend zur Oberstudienrätin im Hochschuldienst ernannt. Im Jahr 1972 erfolgte die Ernennung zur Professorin an der JLU, wo sie bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1984 die Professur für Musikpädagogik innehatte. Prof. Gisela Distler-Brendel hat besonders in der Gründungsphase des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik wesentliche Impulse gegeben. Ihr lag daran, die angehenden Musiklehrerinnen und -lehrer zu befähigen, ein breites musikalisches Spektrum den Schülerinnen und Schülern durch eigene Musikpraxis vorzustellen. Ihre Begeisterung für Musik und Musizieren gab sie an ihre Studierenden weiter. Nach ihrem Ruhestandseintritt spielte Prof. Gisela Distler-Brendel im Gießener Barockensemble, das von ihr mitgegründet wurde. Sie beteiligte sich intensiv am kulturellen Leben der Stadt. Ein besonderes Anliegen war ihr die Förderung komponierender Frauen.

 

 

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Prof. Fritz Richard Stibane †

* 15. Dezember 1927

† 5. Januar 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Fritz Richard Stibane, der am 15. Dezember 2021 im Alter von 94 Jahren verstorben ist.

Fritz Richard Stibane studierte ab 1951 Geologie an der Universität Frankfurt am Main und der Freien Universität Berlin und erlangte 1957 sein Diplom in Geologie. Noch im gleichen Jahr trat er seine Laufbahn als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Gießen an, wo er 1958 promoviert wurde. Seit 1962 war Dr. Stibane als Kustos am Geologisch-Paläontologischen Institut der JLU tätig. Im Jahr 1966 habilitierte er sich im Fach „Geologie und Paläontologie“. Die Beförderung zum Oberkustos folgte 1967. Schließlich wurde er 1970 zum Professor ernannt. Prof. Stibane war bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1992 am Fachbereich Geowissenschaften und Geographie tätig und nahm dort auch eine Amtszeit als Dekan wahr. Prof. Stibane unternahm im Laufe seiner Amtszeit diverse Forschungsreisen nach Kolumbien und befasste sich intensiv mit der Geologie der nördlichen Anden. Sein geologisches Interesse für Südamerika zeigte sich bereits in seiner Habilitationsschrift zur Geologie von Kolumbien. Eines seiner Forschungsprojekte beschäftigte sich mit dem Paläozoikum der Zentral- und Ostkordilleren, doch auch hiesige Projekte begeisterten ihn. So trug er zur Veröffentlichung des „Geologischen Führers von Gießen und Umgebung“ bei und befasste sich mit der Autochthonie beziehungsweise Allochthonie der Grauwacken des östlichen Rheinischen Schiefergebirges. Prof. Stibane war ein hervorragender Wissenschaftler und ein geschätzter akademischer Lehrer und Kollege.


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Prof. Hermann Becht †

* 8. Juli 1932

3. Dezember 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin trauern um Prof. Dr. med. vet. Hermann Becht, der am 3. Dezember 2021 im Alter von 89 Jahren verstorben ist.

Hermann Becht studierte von 1951 bis 1952 Naturwissenschaften am North Dakota State College in den USA und begann 1953 sein Studium der Veterinärmedizin an der Universität Gießen und der École nationale vétérinaire d'Alfort in Frankreich, das er 1957 mit dem Staatsexamen abschloss. Im Jahr 1959 wurde er an beiden Universitäten promoviert. Nachdem er zunächst am Veterinär-Pathologischen Institut der Universität Gießen tätig war, arbeitete er von 1960 bis 1965 als Wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent am Veterinär-Bakteriologischen Institut der Universität Zürich und kehrte anschließend nach Gießen zurück. Im Jahr 1970 habilitierte er sich hier und wurde zum Dozenten ernannt. Bereits ein Jahr später erfolgte die Ernennung zum Professor an der JLU, wo er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1994 die Professur für Immunbiologie und Immunchemie innehatte. Prof. Becht war maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung des Instituts für Virologie beteiligt. In seinem wissenschaftlichen Wirken beschäftigte er sich insbesondere mit der Struktur und Replikation verschiedener Viren, darunter Birna- und Bornaviren. Darüber hinaus befasste er sich mit der Antigenstruktur und den immunogenen Eigenschaften der viralen Strukturelemente und deren Verwendung bei der Impfstoffherstellung. Sein Interesse galt den Pathogenitätsmechanismen von Mikroorganismen und Viren. Prof. Becht verstand es, die Bereiche der Virologie und Immunologie erfolgreich zu verbinden. Sowohl bei seinen Kolleginnen und Kollegen als auch bei den Studierenden war er ein geschätzter und geachteter Hochschullehrer, dessen Kompetenz sehr gefragt war.


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Prof. Manfred Winnewisser †

* 5. Februar 1934

† 22. November 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Manfred Winnewisser, der am 22. November 2021 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Manfred Winnewisser studierte ab 1953 Chemie an der Technischen Hochschule Karlsruhe und wurde dort 1960 promoviert. Bis 1961 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Karlsruhe und setzte seine wissenschaftliche Tätigkeit in den USA an der Duke University in Durham fort. Im Jahr 1965 kehrte er nach Deutschland an das Institut für Physikalische Chemie der Universität Kiel zurück. Auf Einladung der National Science Foundation war er von 1970 bis 1971 als Visiting Associate Professor am Department of Physics an der Mississippi State University in den USA tätig. Dem Ruf an die JLU folgte er 1973 und hatte dort bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1999 die Professur für Physikalische Chemie inne. Danach war er an der Ohio State University noch viele Jahre lang als außerordentlicher Professor tätig. Prof. Winnewisser baute in Gießen eine international führende Arbeitsgruppe in der hochauflösenden Molekülspektroskopie auf, die sich der Erforschung der Dynamik kleiner Moleküle widmete. Die Mikrowellenspektroskopie in der Gasphase bildete für ihn einen zentralen Forschungsschwerpunkt. In diesem Bereich gehörten er und seine Ehefrau Dr. Brenda Winnewisser zu den weltweit führenden Expertinnen und Experten. Prof. Winnewisser war ein Pionier in der Kombination von experimentellen und quantenchemischen Untersuchungen und einer der ersten intensiven Nutzer der FTIR-Spektroskopie. Viele seiner herausragenden Forschungsergebnisse halfen, das Verständnis für die molekulare Zusammensetzung interstellarer Materie zu verbessern. Prof. Winnewisser war ein hervorragender und international renommierter Wissenschaftler sowie ein geschätzter Hochschullehrer und Kollege.


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Prof. Rolf Meyer †

* 17. November 1935

† 14. November 2021

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich ihr Fachbereich Mathematik und Informatik, Physik, Geographie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Rolf Meyer, der am 14. November 2021 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Rolf Meyer verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Duisburg-Ruhrort, nach dem Abitur dort studierte er in Köln und München. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt im südlichen Afrika wurde er 1965 an der Universität München promoviert. Im Jahr 1971 wurde er zum Professor an der JLU ernannt. Seine Lehrtätigkeit übte er bis zu seiner Pensionierung 1998 am damaligen Fachbereich Geowissenschaften mit sowohl natur- wie sozialwissenschaftlicher Thematik aus. Prof. Dr. Rolf Meyer beschäftigte sich zu Beginn seiner Karriere mit dem Bereich der physischen Geographie. Im weiteren Verlauf widmete er sich anthropogeographischen Themen mit Fokus auf den ländlichen Raum und dessen Bevölkerung. Neben seinem Engagement in Forschung und Lehre war er verbandspolitisch engagiert und ab 1975 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Hochschulgeographen. Seine fachliche Kompetenz führte ihn schließlich auch in die Kreis- und Landespolitik. Das Land Hessen würdigte sein gesellschaftlich-politisches Wirken im Jahr 2016 mit dem Ehrenbrief des Landes.


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Prof. Ulrich Karthaus †

* 19. September 1935

† 16. September 2021

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. phil. Ulrich Karthaus, der am 16. September im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

 

Ulrich Karthaus studierte ab 1956 Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Geschichte an den Universitäten Köln und Freiburg und wurde 1964 an der Universität Köln promoviert. Im Jahr 1965 wurde er zum Wissenschaftlichen Assistenten an der JLU ernannt. Von 1972 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2000 hatte er die Professur für Didaktik der deutschen Literatur und Literaturgeschichte inne. Während seiner langjährigen Tätigkeit an der JLU stand er dem Fachbereich zweimal als Dekan vor und war mehrmals Geschäftsführender Direktor des Instituts für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Von 1977 bis 1987 war er als Partnerschaftsbeauftragter der Universität Gießen für die Beziehungen zur Université de Limoges tätig und nahm dort in den Jahren 1981 und 1987 Gastprofessuren wahr. Prof. Karthaus beschäftigte sich insbesondere mit dem Werk Thomas Manns. Zudem widmete er sich in zahlreichen Büchern und bis heute hochgeschätzten Einführungen der deutschen Literaturgeschichte vom Sturm und Drang bis zur Moderne. Im Jahr 1988 wurde ihm in Frankreich der Orden der Palmes Académiques verliehen. Darüber hinaus wurde er 2004 für sein herausragendes langjähriges Engagement für die deutschfranzösische Völkerverständigung und die Festigung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger im ehemals geteilten Deutschland mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Prof. Karthaus verkörperte einen hochgeschätzten Gelehrten und sehr beliebten Hochschullehrer alter Schule. Sein Stilbewusstsein und Humor werden bei seinen Kolleginnen und Kollegen und allen, die bei ihm studiert haben, unvergessen bleiben. 

 

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Prof. Klaus Knoblich †

* 20. Oktober 1936

† 15. September 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Klaus Siegfried Knoblich, der am 15. September im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Klaus Siegfried Knoblich begann 1956 sein Studium der Geologie an der Universität Stuttgart, das er 1961 mit dem Diplom abschloss. Im Jahr 1964 wurde er an der Universität Stuttgart zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Anschließend begann er seine Laufbahn als wissenschaftlicher Assistent am Geologisch-Paläontologischen Institut der JLU. Bereits 1969 habilitierte er sich an der Naturwissenschaftlichen Fakultät und erlangte die Lehrbefähigung für das Fach Geologie. Seine Ernennung zum Professor folgte 1971. Prof. Knoblich wirkte zwei Amtszeiten lang als Dekan und nahm zudem die Position des Geschäftsführenden Direktors des Instituts für Geologie und Mineralogie beziehungsweise des Instituts für Angewandte Geowissenschaften wahr, bevor er 2002 seinen Ruhestand antrat. Prof. Knoblich hatte die Professur für Angewandte Geologie mit dem Schwerpunkt Hydro-, Ingenieur- und Umweltgeologie inne. Seine Forschung befasste sich mit der Geschichte der Wasserversorgung, der Grundwasserneubildung und der Wasserbilanz in Mittelgebirgen. Weitere Forschungsschwerpunkte waren das bodenmechanische Verhalten feinkörniger Lockergesteine, Gesteinsverwitterung und Massenbewegungen unter tropischen Bedingungen sowie Wärmetransport im Untergrund. Sein Engagement als geologischer Gutachter im Ausland, beispielsweise in Mexiko, Saudi-Arabien oder dem Irak, prägte seine Karriere ebenso wie seine Hingabe zur Lehre, die er auch als Gastdozent in Costa Rica sowie Nigeria eindrucksvoll nachwies. Prof. Knoblich war ein hervorragender Wissenschaftler und ein sehr geschätzter Kollege.

 

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Prof. Klaus Hannemann †

* 31. Januar 1959

† 21. September 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Mathematik und Informatik, Physik, Geographie trauern um Prof. Dr.-Ing. Klaus Hannemann, der am 21. September im Alter von 62 Jahren verstorben ist.

Klaus Hannemann studierte von 1978 bis 1984 Maschinenbau an der Universität Karlsruhe. Im Anschluss an sein Studium war er als Nachwuchswissenschaftler am heutigen Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) in Göttingen tätig. Während dieser Zeit verbrachte er Forschungsaufenthalte am DLR in Berlin und an der Yale University in den USA. Ab 1987 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theoretische Strömungsmechanik am DLR und wurde im gleichen Jahr an der Universität Karlsruhe promoviert. Nachdem Klaus Hannemann 1988 im Rahmen eines Forschungsstipendiums an der University of Queensland in Australien gewesen war, setzte er seine wissenschaftliche Tätigkeit am DLR in Göttingen fort. Von 1996 bis 1997 arbeitete er im Rahmen eines erneuten Forschungsaufenthalts an der University of Queensland in Australien. Ab 2002 war er Leiter der Abteilung Raumfahrzeuge am DLR in Göttingen und folgte im Jahr 2013 dem Ruf auf die Professur für Raumfahrzeuge an die JLU, die in Kooperation mit dem DLR in Göttingen besetzt wurde. Mit der Wahrnehmung der Professur war gleichzeitig die Tätigkeit als Abteilungsleiter am DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen verbunden. Prof. Hannemann befasste sich in der Forschung mit Strömungsphysik im Kontext von Raketentriebwerken, Hyperschall-Raumfahrzeugen und des Wiedereintritts von Raumfahrzeugen in die Erdatmosphäre. In der Lehre war er neben den Bachelor- und Masterstudiengängen Physik insbesondere in den Studiengang Physik und Technologie für Raumfahrtanwendungen aktiv eingebunden. In seinen anspruchsvollen Vorlesungen gelang es ihm stets, die Studierenden für aktuelle Raumfahrtthemen zu begeistern und einen engen Praxisbezug zu vermitteln. Prof. Hannemann war ein sehr angenehmer und zuverlässiger Kollege, der wesentlich zur Neuorientierung und zum Erfolg der Raumfahrtphysik in Gießen beigetragen hat.

 

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Prof. Gerhard Giesemann †

* 14. Juli 1937

† 21. April 2021

 

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Giesemann, der am 21. April im Alter von 83 Jahren verstorben ist.

Gerhard Giesemann studierte in Frankfurt am Main Slavistik, Germanistik, Politik und Pädagogik. Er wurde dort im Jahr 1969 promoviert und habilitierte sich 1979 an der Philipps-Universität Marburg. Nach einer kurzen Tätigkeit als Privatdozent erhielt er 1980 den Ruf an die JLU, der er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Juli 2002 treu blieb. Er hatte die Professur für Slawische Philologie am damaligen Fachbereich 11 – Sprachen und Kulturen des Mittelmeerraumes und Osteuropas – inne und widmete sich neben seinen Lehr- und Forschungstätigkeiten weiteren universitären Aufgaben. So stand er für zwei Amtszeiten dem Fachbereich als Dekan vor und wurde 1994 Partnerschaftsbeauftragter für die Universität. Prof. Giesemann hatte wesentlichen Anteil am Aufbau der Partnerschaften zwischen den Universitäten Gießen und Kazan, Russland, sowie Gießen und Łódź, Polen. Beide bis heute bestehenden und erfolgreichen Universitätspartnerschaften tragen wesentlich zum Profil der JLU als ein international sichtbarer, auch auf OsteuropaForschung spezialisierter Standort bei. Prof. Giesemann wurde für diese Leistungen mehrmals ausgezeichnet, hervorzuheben sind die 1998 in Łódź verliehene Ehrenurkunde und das 2001 in Kazan verliehene Ehrendoktorat. Die Universität Gießen, speziell das Institut für Slavistik, aber auch viele Freundinnen und Freunde an den Universitäten Łódź und Kazan verlieren mit Prof. Gerhard Giesemann einen herausragenden Wissenschaftler, Kollegen und Akademiker.

 

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Prof. Erich Josef Jost †

* 22. Juli 1937

† 5. Mai 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Erich Josef Jost, der am 5. Mai im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Erich Josef Jost studierte von 1958 bis 1965 Biologie, Chemie und Geographie an den Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Mainz und Göttingen und schloss das Studium mit dem Staatsexamen ab. Im Jahr 1968 wurde er an der Universität Mainz promoviert und war dort anschließend als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Genetik tätig. Ab 1970 absolvierte er im Rahmen eines Stipendiums eine Zusatzausbildung in Molekularbiologie am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin, wo er im Anschluss als Wissenschaftlicher Assistent arbeitete. Seine wissenschaftliche Tätigkeit setzte er an der Sir William Dunn School of Pathology in Oxford fort. Danach folgte ab 1975 eine Anstellung als Gruppenleiter in der Abteilung Zellbiologie des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie in Heidelberg. Im Jahr 1980 habilitierte sich Jost an der Universität Mainz und folgte noch im selben Jahr dem Ruf an die JLU, wo er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2002 die Professur für Genetik innehatte. Prof. Jost etablierte während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen eine Arbeitsgruppe am Institut für Genetik, die sich mit der Architektur des Zellkerns bzw. den chromosomalen Territorien beschäftigte. Josts Forschungsarbeiten erbrachten neue Erkenntnisse über die Dynamik des Kernskeletts während des Zellzyklus. Seine Vorlesungen waren sehr beliebt, da er ein charismatischer Redner und ein hervorragender Hochschullehrer war.

 

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Prof. Antonius Wels †

* 26. Februar 1926

† 2. Mai 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin trauern um Prof. Dr. med. vet. Magnus Antonius Innozenz Wels, der am 2. Mai im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Nach dem Abschluss seines Studiums der Veterinärmedizin an der Universität Gießen im Jahr 1953 wurde Magnus Antonius Innozenz Wels 1955 im Bereich Pharmakologie promoviert. Bis zu seiner Habilitation war er in verschiedenen Funktionen im Veterinär-Physiologischen Institut der JLU tätig. Im Jahr 1968 erhielt er die Venia Legendi für das Fach Veterinärphysiologie. Anschließend folgte er dem Ruf auf die Professur für Veterinärphysiologie an der JLU, der er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im April 1990 treu blieb. In seinem wissenschaftlichen Wirken beschäftigte sich Prof. Wels mit der Experimentellen Physiologie; sein fachliches Interesse galt vor allem der Hämatologie. Der Veterinärmediziner hatte sein gesamtes Arbeitsleben lang an der Justus-Liebig-Universität Gießen geforscht und gelehrt und war deshalb in besonderer Weise mit der Universität verbunden. Sein aufrichtiger und offener Charakter machte ihn zu einem sehr geschätzten Kollegen, der immer im Interesse des Instituts tätig war.

 

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Prof. Jörg Steinbach †

* 17. Mai 1935

† 15. April 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. sc. agr. Jörg Steinbach, der am 15. April im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Jörg Steinbach studierte nach einer landwirtschaftlichen Lehre ab 1958 in Göttingen und Berlin Agrarwissenschaften. Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt an der Cornell University in den USA setzte er sein Studium an der Georg-August-Universität Göttingen fort und wurde dort 1966 promoviert. Im Anschluss war er zunächst als Lecturer und später als Professor an der University of Ibadan in Nigeria tätig. Im Jahr 1976 folgte er dem Ruf an die JLU, wo er bis zu seiner Emeritierung im Oktober 2003 die Professur für Ökologie der Nutztiere, insbesondere in den Tropen und Suptropen innehatte – damals die erste Professur ihrer Art an einer deutschen Universität. Prof. Steinbach war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Während seiner langjährigen Tätigkeit in Gießen forschte und lehrte er insbesondere auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin und Biotechnik in der Tierzucht und Tierhaltung. Seine Forschungsergebnisse fanden vielfach Einzug in die Praxis der Landwirtschaft. Prof. Steinbach beteiligte sich an zahlreichen Projekten und trug durch seine Arbeit sehr zum Ansehen des Instituts für Tierzucht und Haustiergenetik sowie der gesamten Universität bei. Sein großes internationales Engagement zeigte sich vor allem durch seine regelmäßigen Forschungsaufenthalte im Ausland und die Aufnahme zahlreicher Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler in Gießen.

 

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Prof. Herbert Müller †

* 15. Juni 1940

† 19. März 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften trauern um Prof. Dr. Herbert Müller, der am 19. März im Alter von 80 Jahren verstorben ist. Herbert Müller studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, ehe er 1965 an die JLU wechselte. Während seiner Anstellung in Gießen als wissenschaftlicher Assistent arbeitete Herbert Müller an seiner Promotion, die er 1969 abschloss. Im Anschluss war er an der JLU als Akademischer Rat tätig. Im Jahr 1973 erfolgte der Ruf auf die Professur für Volkswirtschaftslehre, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2005 innehatte. Der Volkswirtschaftler beschäftigte sich in Forschung und Lehre insbesondere mit monetärer Makroökonomik und Umweltökonomik. Prof. Müller veröffentlichte zahlreiche in der Fachwelt vielbeachtete wissenschaftliche Publikationen, unter anderem zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und zur angewandten Makroökonomie. Er war darüber hinaus auch als Herausgeber tätig. Geprägt durch seine praktischen Erfahrungen lagen ihm in der Lehre die Anwendungsorientierung und ein ganzheitliches Verständnis der Volkswirtschaftslehre besonders am Herzen. Seine Weltoffenheit und internationale Orientierung zeigten sich in dem großen Einsatz, mit dem er sich für die Internationalisierung der JLU engagierte, etwa als SOKRATES-Koordinator für Europakontakte und als Leiter und Organisator der jährlichen Konferenzen der Gießen Group, einem Forum institutioneller und fachwissenschaftlicher Kontakte zwischen acht europäischen Universitäten. Darüber hinaus hat Prof. Müller den Fachbereich als Dekan und durch Übernahme zahlreicher weiterer Führungsfunktionen maßgeblich geprägt. Als Nebenfachbeauftragter und durch sein Wirken in der Lehrerfortbildung engagierte er sich zudem über die Fachbereichsgrenzen hinweg in der gesamten Universität.

 

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Prof. Elmar Bussen Wagemann †

* 1. März 1924

† 13. März 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Mathematik und Informatik, Physik, Geographie trauern um Prof. Dr. phil. Elmar Bussen Wagemann, der am 13. März im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Elmar Bussen Wagemann studierte Lehramt an der Pädagogischen Hochschule Celle und war anschließend als Volksschullehrer in Celle tätig. Ab 1951 studierte er Pädagogik, Mathematik und Psychologie an der Universität Göttingen. Im Jahr 1956 wurde Elmar Bussen Wagemann dort promoviert und ging im Anschluss in den Schuldienst zurück. Zwei Jahre später wurde er am Pädagogischen Institut der Universität Hamburg zunächst als Dozent angestellt und 1964 zum Studienleiter ernannt. Ab 1971 war er als Wissenschaftlicher Oberrat an der Universität Hamburg tätig. Im Jahr 1972 folgte er dem Ruf an die JLU, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1989 die Professur für Didaktik für Mathematik innehatte. Prof. Bussen Wagemann war während seiner Tätigkeit an der Universität Gießen mehrfach Geschäftsführender Direktor des Instituts für Didaktik der Mathematik sowie in den Jahren 1978 und 1979 Dekan des damaligen Fachbereichs Mathematik. In seiner Forschung und Lehre beschäftigte er sich schwerpunktmäßig mit der Didaktik der Mathematik für Grund- und Hauptschulen sowie dem Zusammenhang von Fachdidaktik und allgemeiner Didaktik. Von der bekannten Göttinger Schule kommend, hat er eine geisteswissenschaftlich konzipierte, praxisnahe Theorie zur Methodik des Mathematikunterrichtes entworfen, die von vielen Kolleginnen und Kollegen sehr geschätzt wurde. Prof. Wagemann veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten und war Mitautor sowie Mitherausgeber mehrerer Schulbücher.

 

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Prof. Petrus Cornelius Mayer †

* 9. März 1929

† 8. März 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. Dr. h.c. Petrus Cornelius Mayer OSA, der im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Am 9. März 1929 in Pilisborosjenö bei Budapest geboren, siedelte Petrus Cornelius Mayer im Mai 1946 nach Deutschland über und trat 1949 nach dem Abitur in Münnerstadt in den Augustinerorden (Ordo Sancti Augustini, OSA) ein. In Würzburg, wo er ein Theologie- und Philosophiestudium absolviert hatte, wurde er 1955 zum Priester geweiht. Nach Tätigkeiten als Präfekt und Regens der Klosterschule St. Augustin sowie als Prokurator des Konvents St. Bruno (Steinbachtal) wurde er 1968 in Würzburg promoviert und habilitierte sich dort 1973. Die Venia Legendi erhielt er für das Fach »Dogmatik und Dogmengeschichte«. Im Jahre 1979 folgte er dem Ruf auf die Professur für Systematische Theologie an die Universität Gießen, der er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand treu blieb. Die Universität von Villanova verlieh ihm 1988 einen Ehrendoktortitel und würdigte damit seine Verdienste um die Augustinus-Forschung, der er Zeit seines Lebens verbunden blieb. Das Verdienstkreuz am Bande wurde ihm 1993 verliehen, 2005 folgte der Bayerische Verdienstorden und 2012 die Ehrenmitgliedschaft der Universität Würzburg. Im Jahr 2001 gründete er in Würzburg das Zentrum für Augustinus-Forschung, das er bis zu seinem 85. Geburtstag im Jahr 2014 leitete. Prof. Mayer galt als einer der weltweit führenden Augustinus-Forscher. Er war der Hauptherausgeber des Augustinus-Lexikons sowie des von ihm begründeten Corpus Augustinianum Gissense. Die Bedeutung der Digitalisierung erkannte er früh: Das von ihm gegründete Zentrum betreut bis zum heutigen Tage die erste elektronische Edition aller Werke von Augustinus. Am Institut für Katholische Theologie der JLU wurde Prof. Mayer nicht nur als herausragender Wissenschaftler geschätzt, sondern auch als geistreicher Gesprächspartner und humorvoller Kollege.

 

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Prof. Heinz Bergner †

* 30. April 1936

† 29. Januar 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. phil. Heinz Bergner, der am 29. Januar 2021 im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Heinz Bergner studierte Anglistik, Romanistik und Philosophie an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Lausanne und Sheffield. Nach seiner Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen in Bayern 1963 arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent an den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Mannheim. Im Jahr 1967 wurde er an der Universität Erlangen-Nürnberg promoviert. Seit 1969 war er als Akademischer Rat und später als Akademischer Oberrat an der Universität Mannheim tätig. Nach einer Gastprofessur in Madison und Milwaukee, USA, folgte er dem Ruf an die JLU, wo er von 1975 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 die Professur für Englische Sprachwissenschaft und Literatur des Mittelalters am Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur innehatte. Prof. Bergner war dem Institut für Anglistik sehr verbunden. Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit im Bereich der mittelalterlichen Literatur etablierte er unter anderem den innovativen und sehr erfolgreichen Studiengang Neuere Fremdsprachen und Wirtschaft. Bis zu seiner Emeritierung betreute er zahlreiche Abschlussarbeiten aus diesem Bereich. Als Leiter des Zentrums für Interdisziplinäre Lehraufgaben übernahm Prof. Bergner insbesondere die Koordination von Austauschprogrammen. Die Integration internationaler Gäste der Universität war ihm ein großes Anliegen. Zusammen mit seiner Ehefrau betreute er über viele Jahre Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler von den Partneruniversitäten in Madison und Milwaukee, USA. Im Rahmen des Internationalen Gästeclubs kümmerte er sich um die Besucherinnen und Besucher in den Gästehäusern und leistete so einen wesentlichen Beitrag zur Willkommenskultur an der Universität.