Inhaltspezifische Aktionen

Prof. Dr. phil. Klaus Heller †

* 18. Dezember 1937

† 12. Juli 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. phil. Klaus Heller der am 12. Juli 2023 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Klaus Heller studierte von 1959 bis 1965 Geschichte, Germanistik und Slawistik an den Universitäten Würzburg und Tübingen. Nach dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien absolvierte er sein Referendariat, das er 1967 mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss. Ab 1970 war er als wissen-schaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg tätig und wurde dort 1973 promoviert. Von 1976 bis 1978 hatte er ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das ihm u. a. einen Forschungsaufenthalt in Helsinki ermöglichte. Im Jahre 1978 habilitierte er sich an der Universität Erlangen-Nürnberg und wurde im gleichen Jahr zum Oberassistenten ernannt. Ab 1981 wirkte er ebenda als Professor, bis er 1988 dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen folgte. Hier forschte und lehrte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2003 und hatte die Professur für Osteuropäische Geschichte inne. Er war Geschäftsführender Direktor des Historischen Instituts und stand 1991/92 dem damaligen Fachbereich Geschichtswissenschaften als Dekan vor.

Als Forscher hat Prof. Dr. Klaus Heller ein thematisch breites wie konzeptionell innovatives Werk vorge-legt. In dessen Zentrum steht die russische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart und ihre internationale Verortung. Seine zahlreichen Publikationen zeichnen sich insbesondere durch die Verbindung osteuropahistorischer und sozialgeschichtlicher Fragestellungen aus. Hervorzuheben ist überdies die Verbindung sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher mit kulturhistorischen Ansätzen. Als ein drittes markantes Merkmal seines Schaffens ist seine kulturvergleichende Perspektive zu nennen. Er hat sich in hervorragender Weise um die internationale Vernetzung seines Faches in Forschung und Lehre verdient gemacht. So hat er Forschungskooperationen mit den Historischen Instituten der Akademien der Wissenschaften Russlands und Tatarstans initiiert. Mit Prof. Dr. Klaus Heller verliert die Justus-Liebig-Universität Gießen einen Forscher und akademischen Lehrer, der einen herausragenden Beitrag zur Etab-lierung und Entwicklung von Gießen als zentralem Standort für die Osteuropaforschung geleistet hat.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.