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Kürzlich verstorben:

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Prof. Dr. phil. Manfred Landfester †

* 4. April 1937

† 6. Februar 2024

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaftentrauern um Prof. Dr. phil. Manfred Landfester, der am 6. Februar 2024 im Alter von 86 Jahren verstorben ist.

Manfred Landfester studierte von 1957 bis 1963 Klassische Philologie und Geschichte sowie Griechisch und Latein für das Lehramt an Gymnasien an den Universitäten Freiburg, Bonn und Tübingen. Er wurde 1964 in Tübingen promoviert. Im Jahr 1970 habilitierte sich Dr. Landfester an der Universität Bochum und war dort anschließend zunächst als Dozent und ab 1980 als Professor tätig. Im Jahr 1981 wurde er zum Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002 die Professur für Griechische Philologie innehatte. 
Während seiner Dienstzeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen engagierte sich Prof. Landfester sehr in der universitären Selbstverwaltung. So nahm er unter anderem zwei Amtszeiten als Dekan seines Fachbereichs wahr und hatte von 1993 bis 1995 auch das Amt des Vizepräsidenten inne. Zu seinen zahl-reichen wissenschaftlichen Interessen gehörten neben dem griechischen Drama auch die Stiltheorie, spä-terhin die Wissenschaftsgeschichte. Die große altertumswissenschaftliche Enzyklopädie des "Neuen Pauly“ hat er mitinitiiert und herausgegeben. Auch in einem der ersten großen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche, den „Erinnerungskulturen“, wirkte er mit. Prof. Manfred Landfester blieb dem Institut für Altertumswissenschaften und der Justus-Liebig-Universität Gießen auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand eng verbunden. 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. Sabine Blähser †

* 30. Juli 1934

† 31. Dezember 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin trauern um Prof. Dr. Sabine Blähser die am 31. Dezember 2023 im Alter von 89 Jahren verstorben ist.

Sabine Blähser studierte Veterinärmedizin in Gießen und Alfort/Frankreich. Im Jahr 1962 wurde sie in Frankreich promoviert und erhielt kurz darauf in Deutschland ihre Approbation als Tierärztin. Nach ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am École Nationale Vétérinaire d’Alfort/Frankreich arbeitete sie ab 1963 als Verwalterin einer wissenschaftlichen Assistentenstelle zunächst am Institut für Veterinär-Anatomie, -Histologie und Embryologie und anschließend am Institut für Veterinär-Biochemie des Fachbereichs Veterinärmedizin der Universität Gießen. Im Jahr 1964 wurde sie zur wissenschaftlichen Assistentin und einige Zeit später zur Dozentin ernannt. Ihre Habilitation für das Fach „Morphologische Endokrinologie“ im Jahr 1973 sowie die Erweiterungen um die Fächer „Mikroskopische Anatomie und vergleichende Endokrinologie“ im Jahr 1976 und „Anatomie“ im Jahr 1985 erfolgten an den Fachbereichen Veterinärmedizin und Humanmedizin der Universität Gießen. Ab 1974 war sie am Institut für Anatomie und Zytobiologie des Fachbereichs Humanmedizin u.a. als Akademische Direktorin tätig. Im Jahr 1986 erfolgte ihre Ernennung zur Professorin. Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1999 hatte sie die Professur für Anatomie inne. 
Prof. Dr. Blähser verfasste zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und zeigte ein hohes Engagement bei der internationalen Zusammenarbeit. Neben ihrer erfolgreichen Tätigkeit als Forscherin und Lehrende übte sie über einen langen Zeitraum auch verschiedene Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung aus. 
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin werden Prof. Dr. Blähser stets in Dankbarkeit und Anerkennung ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Hans-Rainer Duncker †

* 1. Juli 1933

† 29. November 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin trauern um Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Hans-Rainer Duncker, der am 29. November 2023 im Alter von 90 Jahren verstorben ist.

Hans-Rainer Duncker studierte ab dem Jahr 1953 Biologie, Zoologie und Medizin in Hamburg, Tübingen, Wien sowie Kiel und wurde 1964 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. In Hamburg legte er 1965 sein medizinisches Staatsexamen ab, war als wissenschaftlicher Assistent, wissenschaftlicher Rat und wissenschaftlicher Oberrat tätig und wurde 1967 zum Doktor der Medizin promoviert. Im Jahr 1969 habilitierte er sich und erhielt die venia legendi für das Fach Anatomie. Es folgte 1971 der Ruf auf die Professur für Anatomie der Justus-Liebig-Universität Gießen, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 innehatte. Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit in Forschung und Lehre übte Herr Prof. Dr. Dr. Duncker über einen langen Zeitraum auch Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung aus. So war er mehrfach stellvertretender Geschäftsführender Direktor und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Anatomie und Zytobiologie. Ebenso hervorzuheben ist sein langjähriges Engagement als Erster Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Gießen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin werden Herrn Prof. Dr. Dr. Duncker stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Jürgen Götting †

* 7. Juni 1936

† 18. Oktober 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Jürgen Götting, der am 18. Oktober 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Klaus-Jürgen Götting absolvierte sein Studium der Biologie an den Universitäten Halle (Saale), Frankfurt am Main und Gießen und wurde 1961 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen promoviert. Nach seiner Promotion war er mitunter für das Max-Planck-Institut für Limnologie tätig und bis 1963 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Biologischen Anstalt Helgoland beschäftigt. Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent am I. Zoologischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen bis er 1966 zum Oberassistenten ernannt wurde. 1965 habilitierte er sich für das Fachgebiet „Zoologie“. Die Ernennung zum Professor für Zoologie mit den Schwerpunkten Spezielle Zoologie und Ultrastruktur am Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie erfolgte 1971. Er blieb der Justus-Liebig-Universität Gießen bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2001 treu. Prof. Götting konzentrierte seine wissenschaftliche Arbeit auf die Erforschung von Weichtieren, insbesondere Schnecken und Muscheln, und die ökologischen, faunistischen und systematischen Aspekte dieser Tiergruppe. Für seine Konzeption des Studiengangs „Meeresbiologie“ an der Universidad Austral de Chile in Valdivia, Chile, erhielt er die Ehrenplakette eben jener Universität. Prof. Götting engagierte sich darüber hinaus nicht nur im Fachbereichsrat, sondern nahm auch zwei Amtszeiten als Dekan des Fachbereichs Biologie und Chemie wahr. Prof. Götting war ein hervorragender Wissenschaftler und ein geschätzter akademischer Lehrer und Kollege.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. oec. publ. Ehrenfried Pausenberger †

* 10. Mai 1931

† 5. Dezember 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften trauern um Prof. Dr. oec. publ. Ehrenfried Pausenberger der am 5. Dezember 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Ehrenfried Pausenberger studierte ab 1951 Betriebswirtschaft und Rechtswissenschaft an den Universitäten München und Freiburg im Breisgau. Nach Abschluss des Studiums war er zunächst Privatassistent und anschließend Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle am Betriebswirtschaftlichen Institut der Universität München. Im Jahr 1957 wurde er ebenfalls an der Universität München promoviert und war kurz darauf als wissenschaftlicher Assistent tätig. Danach arbeitete er in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, bevor er 1963 Dozent an der Staatlichen Höheren Wirtschaftsfachschule in Siegen wurde. Im Jahr 1965 nahm er seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Erlangen-Nürnberg auf. Dort habilitierte er sich und erhielt 1967 die venia legendi für das Fach Betriebswirtschaftslehre. Ab 1968 war er zunächst Dozent und im Anschluss Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg, bis er 1973 dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen folgte. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1999 war er dort Inhaber der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Internationale Unternehmungen. Er stand dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften mehrmals als Dekan vor. Prof. Dr. Ehrenfried Pausenberger beschäftigte sich u.a. mit den Forschungsgebieten internationales (Finanz-)Management, Unternehmensführung in heterogenen Umwelten und Unternehmenszusammenschlüsse. In diesen Gebieten hat er zahlreiche Bücher und Artikel publiziert und war Herausgeber der „Gießener Schriftreihe zur Internationalen Unternehmung“. In der Praxis wurde die Expertise von Prof. Dr. Ehrenfried Pausenberger ebenfalls sehr geschätzt. Er hat den Arbeitskreis "Organisation und Führung international tätiger Unternehmen" der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. über 25 Jahre geleitet. Er war auch mehrere Jahre als Gastprofessor in Lissabon tätig. Außerdem gehörte er mehreren nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften an. Von der Academy of International Business wurde er 1980 zum "Fellow" gewählt. Prof. Dr. Pausenberger war bei Studierenden und Mitarbeitenden gleichermaßen beliebt, von denen er viele auf ihrem akademischen Weg begleitet hat.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. med. Harald Fürst von Lieven †

* 15. April 1938

† 27. November 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, der Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. med. Harald Fürst von Lieven der am 27. November 2023 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Herr Prof. von Lieven studierte Medizin in Saarbrücken und Heidelberg und schloss das Studium im Jahr 1962 ab. Seine Promotion zum Dr. med. erfolgte im Jahr 1963. An medizinische Qualifizierungszeiten als Medizinalassistent schloss sich die Bestallung als Arzt im Jahr 1965 an. Es folgten ärztliche Tätigkeiten an den Universitätskliniken in Frankfurt, Zürich und München Die Facharztanerkennung als Arzt für Radiologie erhielt der Verstorbene im August 1971, die Habilitation im Juli 1978. Zum 01.07.1980 wurde Herr Prof. von Lieven zum Professor an der LMU München berufen. Im Jahr 1983 erfolgte der Wechsel nach Gießen nach seiner Berufung als Professor auf die C4 Professur für Strahlentherapie am Fachbereich Medizin der JLU Gießen. Hier leitete er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2003 die W.C. Röntgen-Klinik mit großem Erfolg, wobei er moderne Aspekte der Radioonkologie umsetzte. Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit als Forscher, Arzt und Lehrender in der Medizin übte Herr Prof. von Lieven über lange Jahre auch Aufgaben in der universitären Selbstverwaltung aus. So war er von 1988 an zunächst Stellvertretender Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Radiologie des Universitätsklinikums Gießen und vom 01.10.1991 bis 30.09.2002 Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Radiologie. Mit Ablauf des Monats September 2003 wurde Herr Prof. von Lieven in den Ruhestand versetzt.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg werden Herrn Professor von Lieven stets in Dankbarkeit und Anerkennung ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. Ing. Werner Irnich †

* 16. März 1934

† 2. Dezember 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, der Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. Ing. Werner Irnich der am 2. Dezember 2023 im Alter von 89 Jahren verstorben ist.

Herr Prof. Irnich studierte Allgemeine Elektrotechnik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und schloss das Studium im Jahr 1960 ab. Seine Promotion zum Dr. Ing. im Jahr 1968 und seine Habilitation für das Fachgebiet „Bioelektronik und medizinische Messtechnik“ im Januar 1975, erfolgten durch die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen. An das Studium schlossen sich berufliche Tätigkeiten in Aachen und Berlin an und ein Forschungsaufenthalt im Jahr 1977 am Massachusetts General Hospital, USA. Im September 1979 wurde Herr Prof. Irnich auf die C4 Professur für Biomedizinische Elektronik an die JLU Gießen berufen. Hier war er als Leiter des Instituts für Medizinische Technik maßgeblich am Aufbau eines Medizinischen Servicezentrums am Universitätsklinik in Gießen beteiligt. Herrn Prof. Irnich war auch die Initiative und der Aufbau eines bundesweiten Herzschrittmacher-Registers zu verdanken. Als engagierter Hochschullehrer hat sich Prof. Irnich mit großem Einsatz an der Lehre beteiligt. Die Wissenschaft, der er stets verbunden war, empfand er als echte Verpflichtung und Herausforderung. Mit Ablauf des Monats März 1999 wurde Herr Prof. Irnich in den Ruhestand versetzt.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg werden Herrn Professor Irnich stets in Dankbarkeit und Anerkennung ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. med. vet. Heinrich Rufeger †

* 20. April 1931

† 3. November 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärwedizin trauern um Prof. Dr. med. vet. Heinrich Rufeger der am 3. November 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Nach einer Landwirtschaftslehre studierte Heinrich Rufeger von 1951 bis 1957 Veterinärmedizin in Hannover. Ab 1961 war er als Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle an der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Nachdem er 1962 an der Universität Gießen promoviert wurde, arbeitete er fortan als wissenschaftlicher Assistent. Im Jahr 1969 wurde er zum Akademischen Rat ernannt und habilitierte sich 1970 ebenfalls in Gießen. Ein Jahr später erfolgte seine Ernennung zum Professor am Institut für Veterinär-Physiologie. Dort war er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1996 tätig und stand dem Fachbereich Veterinärmedizin in den Jahren 1990/1991 als Dekan vor. 

In seinem wissenschaftlichen Wirken befasste sich Prof. Dr. Rufeger mit ernährungsphysiologischen Themen, welche den Proteinstoffwechsel und den Energieumsatz monogastrischer Organismen betreffen. Seine wissenschaftlichen Untersuchungen umfassten die Analyse des Stickstoff-Stoffwechsels, biologische Wertbestimmung und Verwertung der Nahrungsproteine, Beziehung zwischen Proteinstoffwechsel und Energieumsatz, Ermittlung des Einflusses von Quantität und Qualität der Nahrungsproteine auf den Energieumsatz und N-Stoffwechsel und den dabei auftretenden Adaptationsphänomenen. Aufgrund des fundierten wissenschaftlichen Wirkens war Prof. Dr. Rufeger mehrere Jahre lang im Arbeitskreis für Proteinbewertung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie der Haustiere tätig.

Prof. Dr. Heinrich Rufeger war ein geschätzter und geachteter Hochschullehrer. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. agr. Rudolf Georg Hermann Waßmuth †

* 09. März 1928

† 27. September 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. agr. Rudolf Georg Hermann Waßmuth der am 27. September 2023 im Alter von 95 Jahren verstorben ist.

Rudolf Georg Hermann Waßmuth studierte ab dem Jahr 1949 Agrarwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen und wurde dort im Jahr 1954 promoviert. Es folgte der Abschluss des bereits 1953 begonnenen Vorbereitungsdienstes für den höheren landwirtschaftlichen Dienst mit dem Staatsexamen. Im Jahr 1957 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Gießen, wo er sich im Jahr 1962 habilitierte. Nach der Habilitation war er als Gastdozent an der Ege-Universität Izmir und anschließend als Oberassistent, Dozent und außerplanmäßiger Professor an der Universität Gießen tätig. Im Jahr 1968 folgte er einem Ruf an die Universität Kiel. Ein Jahr später kehrte er an die Universität Gießen zurück und nahm den Ruf auf die Professur für Tierzucht und Haustiergenetik der Universität Gießen an, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 innehatte. In der universitären Selbstverwaltung übernahm er mehr-fach das Amt des Dekans. 

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen beschäftigte sich Prof. Dr. Rudolf Waß-muth in Forschung und Lehre insbesondere mit genetischen Grundlagen tierzüchterischer Problemfelder und der Verbesserung der züchterischen Merkmalserfassung unter Berücksichtigung von Umwelteinflüs-sen sowie mit Fragen im Qualitätsbereich tierischer Produkte. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in die Praxis der Landwirtschaft gefunden. Unter seiner Anleitung entstanden zahlreiche Diplom- und Doktorarbeiten. Zahlreiche Publikationen zeugen von seiner sehr aktiven Tätigkeit als Hochschulleh-rer.

Die breite Ausstrahlung der Lehre und Forschung von Prof. Dr. Rudolf Waßmuth zeigt sich in der Viel-zahl langjähriger prominenter Aufgaben und Mitgliedschaften. Er war u. a. mehrere Jahre Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für das Fachgebiet Tierzucht sowie Vizepräsident bzw. Präsident der Kommission für Schaf- und Ziegenzucht der European Association for Animal Production (EAAP). Durch seine Forschungsergebnisse erwarb er sich einen hohen nationalen wie auch internationa-len Bekanntheitsgrad und erhielt bedeutende Ehrungen. So wurde er u. a. mit der Verleihung der Ehren-plakette in Gold des Hessischen Ministers für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz für besondere Verdienste um die Entwicklung der hessischen Tierzucht gewürdigt.

Prof. Dr. Rudolf Waßmuth war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltma-nagement werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. phil. Klaus Heller †

* 18. Dezember 1937

† 12. Juli 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. phil. Klaus Heller der am 12. Juli 2023 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Klaus Heller studierte von 1959 bis 1965 Geschichte, Germanistik und Slawistik an den Universitäten Würzburg und Tübingen. Nach dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien absolvierte er sein Referendariat, das er 1967 mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss. Ab 1970 war er als wissen-schaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg tätig und wurde dort 1973 promoviert. Von 1976 bis 1978 hatte er ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das ihm u. a. einen Forschungsaufenthalt in Helsinki ermöglichte. Im Jahre 1978 habilitierte er sich an der Universität Erlangen-Nürnberg und wurde im gleichen Jahr zum Oberassistenten ernannt. Ab 1981 wirkte er ebenda als Professor, bis er 1988 dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen folgte. Hier forschte und lehrte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2003 und hatte die Professur für Osteuropäische Geschichte inne. Er war Geschäftsführender Direktor des Historischen Instituts und stand 1991/92 dem damaligen Fachbereich Geschichtswissenschaften als Dekan vor.

Als Forscher hat Prof. Dr. Klaus Heller ein thematisch breites wie konzeptionell innovatives Werk vorge-legt. In dessen Zentrum steht die russische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart und ihre internationale Verortung. Seine zahlreichen Publikationen zeichnen sich insbesondere durch die Verbindung osteuropahistorischer und sozialgeschichtlicher Fragestellungen aus. Hervorzuheben ist überdies die Verbindung sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher mit kulturhistorischen Ansätzen. Als ein drittes markantes Merkmal seines Schaffens ist seine kulturvergleichende Perspektive zu nennen. Er hat sich in hervorragender Weise um die internationale Vernetzung seines Faches in Forschung und Lehre verdient gemacht. So hat er Forschungskooperationen mit den Historischen Instituten der Akademien der Wissenschaften Russlands und Tatarstans initiiert. Mit Prof. Dr. Klaus Heller verliert die Justus-Liebig-Universität Gießen einen Forscher und akademischen Lehrer, der einen herausragenden Beitrag zur Etab-lierung und Entwicklung von Gießen als zentralem Standort für die Osteuropaforschung geleistet hat.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Adolf Schipp †

* 27. Juni 1938

† 7. April 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Adolf Schipp, der am 7. April 2023 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Rudolf Adolf Schipp absolvierte 1963 sein Lehramtsstudium der Biologie, Geographie und Leibesübungen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und setzte sein Promotionsstudium am dortigen Institut für Physiologische Zoologie fort. Er wurde im Jahr 1966 promoviert und war in Mainz bis zu seinem Wechsel an die Justus-Liebig-Universität Gießen im Jahre 1970 als wissenschaftlicher Assistent tätig. Seine Ernennung zum Professor am Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie der Justus-Liebig-Universität Gießen erfolgte bereits 1972. Er blieb dem Standort Gießen bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2003 treu.

Prof. Schipp konzentrierte seine wissenschaftliche Arbeit auf die Erforschung der Biologie der Tintenfische. Er befasste sich mit zellbiologischen und physiologischen Untersuchungen vegetativer Organsysteme und legte dabei einen besonderen Fokus auf Kreislauf- und Exkretionssysteme. Seine Forschungsarbeit führte zu zahlreichen Aufenthalten an meeresbiologischen Laboratorien, u. a. auf Hawaii und Neukaledonien. 

Prof. Schipp war ein hervorragender Wissenschaftler sowie ein geschätzter Hochschullehrer und Kollege. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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Prof. Dr. iur. Manfred Aschke †

* 21. März 1950

† 23. März 2023

 

Quelle: Alexander Stock

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um Prof. Dr. iur. Manfred Aschke, der am 23. März 2023 im Alter von 73 Jahren verstorben ist.

Professor Aschke war von 1974 bis 1979 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaft tätig und wurde hier im Jahr 1985 zum Thema „Übergangsregelungen als verfassungsrechtliches Problem“ promoviert. Von 1982 an war er in der Justiz tätig, seit 1995 als Vorsitzender Richter am Thüringer Oberverwaltungsgericht und seit 2014 als Präsident des Verfassungsgerichtshofs. Im Jahr 2002 habilitierte er sich am Fachbereich Rechtswissenschaft mit der Schrift „Kommunikation, Koordination und soziales System“ und erhielt die venia legendi für Öffentliches Recht und Rechtssoziologie. 

Aufgrund seiner Verdienste in der Lehre insbesondere im verwaltungsrechtlichen Schwerpunktbereich des Fachbereichs, aber ebenso in Würdigung seines wissenschaftlichen Oeuvres, das sich in vielfältiger Weise mit dem allgemeinen und besonderen Verwaltungsrecht auseinandersetzt, wurde Professor Aschke 2003 vom Fachbereich Rechtswissenschaft zum Honorarprofessor ernannt.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Aschke stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. agr. Siegfried Franz Bauer †

* 24. Januar 1949

† 1. Februar 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. agr. Siegfried Franz Bauer, der am 1. Februar 2023 im Alter von 74 Jahren verstorben ist.

Nach einer Landwirtschaftslehre studierte Siegfried Bauer in Bonn und Berlin Agrarwissenschaften sowie Volkswirtschaftslehre. Im Jahr 1978 wurde er an der Universität Bonn promoviert und arbeitete dort anschließend als wissenschaftlicher Assistent bis zu seiner Habilitation im Jahr 1984. Bevor er 1985 von der Universität Kiel für die Dauer von zwei Jahren zum Professor ernannt wurde, war er als Privatdozent an der Universität Bonn und als Lehrbeauftragter an der Universität Gießen tätig. Im Jahr 1987 kehrte er an die Universität Bonn zurück und folgte 1991 dem Ruf auf die Professur für Projekt- und Regionalplanung im ländlichen Raum an der Justus-Liebig-Universität Gießen, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2014 innehatte.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen forschte und lehrte Prof. Dr. Siegfried Bauer im Bereich Agrar-, Regional-, Umwelt- und Entwicklungsökonomie sowie -politik mit einem Fokus auf wirtschaftliche und soziale Probleme sowie Umweltaspekte in Industrie- und Entwicklungsländern. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in Publikationen und in die Praxis gefunden.

Das hohe und internationale Engagement in Lehre und Forschung von Prof. Dr. Siegfried Bauer zeigt sich besonders in seiner langjährigen Funktion als Koordinator des vom Deutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) geförderten Doktorandenprogramms „Agricultural Economics and Related Sciences“. In diesem überaus erfolgreichen Programm betreute er zahlreiche internationale Doktorandinnen und Doktoranden aus Entwicklungsländern. Darüber hinaus war Prof. Dr. Siegfried Bauer u.a. Sprecher des BUND-Arbeitskreises „Zukunftsfähige Raumnutzung“ sowie Vorsitzender der Hessischen Akademie der Forschung und Planung im Ländlichen Raum (HAL).

Prof. Dr. Siegfried Bauer war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. rer. pol. Horst Rinne †

* 19. Januar 1939

† 28. Januar 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften trauern um Prof. Dr. rer. pol. Horst Rinne, der am 28. Januar 2023 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Horst Rinne studierte ab 1959 Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und an der Georg-August-Universität Göttingen. Danach arbeitete er zunächst als Hilfsassistent, anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Statistik und Wirtschaftsmathematik der Technischen Universität Berlin, wo er 1967 promoviert wurde. Ab 1969 war er bei der Volkswagen AG tätig. Im Jahr 1971 habilitierte er sich an der Technischen Universität Berlin und bekam die venia legendi für das Fach Statistik und Ökonometrie verliehen. Im Jahr darauf erhielt er einen Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort hatte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 die Professur für Statistik und Ökonometrie inne und stand dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften dreimal als Dekan vor. 

Die Forschungsgebiete von Prof. Dr. Horst Rinne waren breit gefächert und reichten von der Zeitreihentheorie über die Makroökonometrie, die Statistische Qualitätssicherung, die Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistik, die multivariate Statistik bis hin zur Technischen Statistik. In diesen Gebieten hat er umfangreiche Monografien und Lehrbücher publiziert. Von 1981 bis 1997 war Prof. Dr. Rinne Schriftleiter des Allgemeinen Statistischen Archivs, der Zeitschrift der Deutschen Statistischen Gesellschaft. Durch dieses ehrenvolle Amt war er gleichzeitig Vorstandsmitglied dieser Gesellschaft. Außerdem war er Mitglied der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und gewähltes Mitglied des International Statistical Institute. Ferner war sein unabhängiger Sachverstand von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft gern gefragt. So war er beispielsweise 17 Jahre als Berater des Bundesrechnungshofs tätig. Prof. Dr. Rinne war beliebt bei seinen Studierenden sowie den zahlreichen Mitarbeitenden, von denen er viele erfolgreich zur Promotion und zwei zur Habilitation geführt hat.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. med. vet. Dr. h. c. mult. Eugen Franz Josef Weiß †

* 24. Februar 1930

† 08. Januar 2023

Foto: Archiv / Oliver Schepp
Foto: Archiv / Oliver Schepp

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin trauern um Prof. Dr. med. vet. Dr. h. c. mult. Eugen Franz Josef Weiß, der am 08. Januar 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Nach Abschluss seines Studiums der Tiermedizin an der Universität München im Jahr 1954 promovierte Eugen Franz Josef Weiß im Jahr 1955. Im Anschluss praktizierte er zunächst als Tierarzt und war ab dem Jahr 1956 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Tierpathologie der Universität München beschäftigt. Im Jahr 1960 habilitierte er sich und wurde im Jahr 1961 zum Privatdozenten ernannt. In den folgenden zwei Jahren war er auf Einladung der Washington State University Pullman (USA) am dortigen Veterinärpathologischen Institut als Gastprofessor tätig. Nach seiner Rückkehr wurde er von der Universität München im Jahr 1966 zum wissenschaftlichen Rat und im Jahr 1967 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Jahr 1968 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie, Pathologische Anatomie und Histologie der Tiere der Justus-Liebig-Universität Gießen an und wurde zum Universitätsprofessor ernannt. Hier lehrte und forschte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998. In der Selbstverwaltung der Universität hatte er mehrfach das Amt des Dekans sowie des geschäftsführenden Direktors inne.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen legte Prof. Dr. Eugen Weiß seine Forschungsschwerpunkte auf die Bereiche Hauttumore der Tiere, Leukosen, Blutgerinnungsstörungen und immunpathologischen Phänomene. Dies zeigte sich u. a. in seiner Tätigkeit als Teilgebietsleiter im Sonderforschungsbereich 47: Pathogenese von Viruskrankheiten. Das wissenschaftliche Wirken von Herrn Prof. Dr. Eugen Weiß war national und international anerkannt und wurde mit den Ehrendoktortiteln der Universitäten von München und Gödöllö gewürdigt. Darüber hinaus wurde Prof. Dr. Eugen Weiß im Jahr 1989 zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. 

Prof. Dr. Eugen Weiß war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. phil. nat. Heinrich Schmutterer †

* 11. April 1926

† 21. Dezember 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. phil. nat. Heinrich Schmutterer, der am 21. Dezember 2022 im Alter von 96 Jahren verstorben ist.

Heinrich Schmutterer studierte ab dem Jahr 1946 an der Universität Erlangen Naturwissenschaften und wurde dort im Jahr 1951 promoviert. Nach der Promotion forschte er als Stipendiat an der damaligen Forstlichen Forschungsanstalt in München. Im Jahr 1953 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Phytopathologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er sich im Jahr 1959 habilitierte. Nach der Habilitation war er als Entomologe in der Forschungsabteilung des sudanesischen Landwirtschaftsministeriums tätig. Im Jahr 1961 kehrte er an die Universität Gießen zurück und arbeitete dort bis 1969 in der Abteilung Phytopathologie und angewandte Entomologie des Tropeninstituts. Es folgte eine Beurlaubung, während der er im Rahmen eines Bildungshilfeprojekts das Department of Entomology an der Universität Nairobi, Kenia aufbaute. Im Jahr 1971 nahm er seine Tätigkeit im Tropeninstitut der Universität Gießen als wissenschaftlicher Rat und Abteilungsleiter wieder auf und folgte noch im gleichen Jahr einem Ruf auf die Professur für Phytopathologie, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 inne hatte. In der universitären Selbstverwaltung übernahm er mehrfach das Amt des Dekans.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen forschte und lehrte Prof. Dr. Heinrich Schmutterer insbesondere auf dem Gebiet der Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in die Praxis der Landwirtschaft gefunden.

Die breite Ausstrahlung der Lehre und Forschung von Prof. Dr. Heinrich Schmutterer zeigt sich in der Vielzahl langjähriger prominenter Aufgaben und Mitgliedschaften. Er war u. a. Mitglied der Pflanzenschutzkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Beraterausschusses für Integrierten Pflanzenschutz beim ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministerium. Durch seine Forschungsergebnisse erwarb er sich einen hohen nationalen wie auch internationalen Bekanntheitsgrad und erhielt bedeutende Ehrungen. Darüber hinaus wurde u. a. mit der Verleihung der Ehrenplakette des Landes Hessen für besondere Verdienste um die Umwelt und der Karl-Escherich-Medaille der Deutschen Gesellschaft für all-gemeine und angewandte Entomologie sein akademisches Lebenswerk gewürdigt.

Prof. Dr. Heinrich Schmutterer war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Um-weltmanagement werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Erich Karl Eugen Schwartz †

* 8. April 1937

† 12. Dezember 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Erich Karl Eugen Schwartz der am 12. Dezember 2022 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Erich Schwartz studierte Zoologie, Botanik und Organische Chemie an der Universität Tübingen und wurde im Jahr 1965 promoviert. Nach seinem Studium war er an der Universität Tübingen als Akademischer Oberrat tätig. Im Jahr 1972 habilitierte er sich für das Fachgebiet Zoologie. 1973 erfolgte der Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2002 die Professur für Zoologie inne.

Das Hauptarbeitsgebiet von Prof. Dr. Schwartz war die Struktur und Funktion des sogenannten Seitenlini-enorgans von Fischen, mit welchem diese Strömungen im Wasser und an der Oberfläche messen. Später kamen zellbiologische Analysen zum Aufbau der Organe hinzu. Auch zur Atmung von Tieren verfasste er einige Publikationen. Prof. Dr. Schwartz engagierte sich zudem in der akademischen Selbstverwaltung, in-dem er mehrere Amtszeiten im Dekanat des Fachbereichs wahrnahm und die Gerätekommission der Univer-sität mitbegründete und leitete. Ebenso war ihm die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein be-sonderes Anliegen.

Prof. Dr. Erich Schwartz war ein hervorragender Wissenschaftler sowie ein geschätzter Hochschullehrer und Kollege. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. iur. Edwin Kube †

 

* 11. April 1938

† 30. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um Prof. Dr. Edwin Kube der am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Edwin Kube studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Mainz. Zwischen erstem und zweitem Staatsexamen promovierte er 1963 (Dissertation: „Die Geschichte des Beweisverfahrens und der Kriminalistik in Deutschland“). 1965 trat er in die Dienste der Verwaltung Baden-Württembergs ein, wurde 1969 Oberregierungsrat und stellvertretender Landrat und wirkte 1971 bis 1974 am Aufbau der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltungslehre und Öffentliches Recht mit. 1975 wurde er Leitender Regierungsdirektor im Bundeskriminalamt Wiesbaden; dort war er von 1982 bis zu seinem Ruhestand 2001 Abteilungspräsident und Leiter des Kriminalistischen Instituts. 1987 bis 1989 war er Leiter der Arbeitsgruppe B in der Gewaltkommission der Bundesregierung. 
Die berufsbezogene Perspektive der Kriminalwissenschaften, namentlich der Kriminalistik, im Studium zu stärken, war Ziel seiner Lehrtätigkeit, die er als Lehrbeauftragter 1977 begann. 1983 wurde er zum Honorarprofessor ernannt und hielt Anfang 1984 seine Antrittsvorlesung zur „Prävention von Wirtschaftskriminalität“. 1993 wurde er zusätzlich von der juristischen Fakultät der Universität Lodz für das Fach Kriminalistik habilitiert. Die im Rahmen des Gießener Kriminologischen Praktikerseminars Ende 2003 geplante Abschiedsvorlesung musste er krankheitsbedingt absagen. Aus gleichem Grund zog er sich nach und nach aus dem Wirken in Lehre und Forschung zurück. Doch betreute er weiter als Chefredakteur das „forum kriminalprävention“. Auch nahm er 2009 an der letzten Sitzung des Vorstands des „Instituts für Kriminologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen“ teil; er hatte das Institut 1996 mit begründet und ebenso wie das Praktikerseminar vielfältig bereichert; beide Einrichtungen waren weit über Gießen hinaus bedeutsam. Edwin Kube beeindruckte im Kollegium durch fachliche Kompetenz, stete Einsatzbereitschaft und Freundlichkeit.
Zentrale Bedeutung im wissenschaftlichen Schaffen von Edwin Kube hatten die kriminologischen Teildisziplinen der Kriminalistik und Kriminalprävention. Beispielhaft hervorgehoben seien die grundlegenden Werke „Systematische Kriminalprävention“ (2. Aufl. 1987) und „Wissenschaftliche Kriminalistik“ (2 Bände 1993, 1994), die seine Leistungen als einer der profiliertesten Vertreter der Kriminalistik in unserem Land verdeutlichen.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Dr. Edwin Kube stets in ehrendem Gedenken bewahren.

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Prof. Dr. med. dent. Horst Kirschner †

 

* 20. August 1932

† 19. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. Horst Kirschner der am 19. November 2022 im Alter von 90 Jahren verstorben ist.

Nach seinem Studium der Zahnheilkunde in Göttingen, das er im Jahr 1958 abschloss, war Horst Kirschner als Stipendiat am Max-Planck-Institut in Göttingen und anschließend als Wissenschaftlicher Assistent in den jeweiligen zahnmedizinischen Abteilungen der Universität des Saarlandes und der heutigen Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf tätig. Im Jahr 1960 wurde er promoviert und wechselte 1965 an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Hier habilitierte er sich 1968 im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und wurde 1969 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 hatte er die Professur für Zahnärztliche Chirurgie am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen inne. Herr Prof. Dr. Kirschner engagierte sich neben seinen vielfältigen Aufgaben als Wissenschaftler und Hochschullehrer auch in Selbstverwaltungsaufgaben. So war er für mehrere Jahre stellvertretender Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Als besondere Würdigung seiner wissenschaftlichen Aktivitäten wurde Herr Prof. Dr. Kirschner im Jahr 1998 als ausländisches Mitglied in die französische „Académie Nationale de Chirurgie Dentaire“ in Paris berufen.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg werden Herrn Prof. Dr. Kirschner stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. med. Gerd Wengler †

 

* 13. Januar 1941

† 07. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin trauern um Prof. Dr. Gerd Wengler der am 07. November 2022 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.

Nach Abschluss seines Studiums der Humanmedizin in Freiburg im Breisgau im Jahr 1966 wurde Gerd Wengler 1969 an der Universität Freiburg promoviert. Im Anschluss an seine Tätigkeit als Medizinalassistent arbeitete er von 1969 bis 1970 als Assistent am Max-Planck-Institut für Virusforschung in Tübingen. In den darauffolgenden Jahren war er im Rahmen eines Forschungsstipendiums am Schweizer Institut für experimentelle Krebsforschung in Lausanne tätig. Ab 1972 war er wissenschaftlicher Angestellter am Virologischen Institut der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Gießen und im Sonderforschungsbereich „Pathogenitätsmechanismen von Viren“. Im Jahre 1976 habilitierte er sich und wurde 1979 zum Professor ernannt. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2006 hatte er die Professur für Virologie inne. Das wissenschaftliche Wirken von Prof. Dr. Gerd Wengler war national und international anerkannt. Seine Arbeiten wurden in hochrangigen Zeitschriften publiziert. Zusammen mit seiner Frau Gisela Wengler führte er u.a. Studien zur Molekularbiologie von Alpha- und Flaviviren durch und galt als bedeutender Virusforscher. Bei den Studierenden war Prof. Dr. Gerd Wengler ein geschätzter und geachteter Hochschullehrer.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.