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Prof. Dr. iur. Edwin Kube †

 

* 11. April 1938

† 30. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um Prof. Dr. Edwin Kube der am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Edwin Kube studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Mainz. Zwischen erstem und zweitem Staatsexamen promovierte er 1963 (Dissertation: „Die Geschichte des Beweisverfahrens und der Kriminalistik in Deutschland“). 1965 trat er in die Dienste der Verwaltung Baden-Württembergs ein, wurde 1969 Oberregierungsrat und stellvertretender Landrat und wirkte 1971 bis 1974 am Aufbau der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltungslehre und Öffentliches Recht mit. 1975 wurde er Leitender Regierungsdirektor im Bundeskriminalamt Wiesbaden; dort war er von 1982 bis zu seinem Ruhestand 2001 Abteilungspräsident und Leiter des Kriminalistischen Instituts. 1987 bis 1989 war er Leiter der Arbeitsgruppe B in der Gewaltkommission der Bundesregierung. 
Die berufsbezogene Perspektive der Kriminalwissenschaften, namentlich der Kriminalistik, im Studium zu stärken, war Ziel seiner Lehrtätigkeit, die er als Lehrbeauftragter 1977 begann. 1983 wurde er zum Honorarprofessor ernannt und hielt Anfang 1984 seine Antrittsvorlesung zur „Prävention von Wirtschaftskriminalität“. 1993 wurde er zusätzlich von der juristischen Fakultät der Universität Lodz für das Fach Kriminalistik habilitiert. Die im Rahmen des Gießener Kriminologischen Praktikerseminars Ende 2003 geplante Abschiedsvorlesung musste er krankheitsbedingt absagen. Aus gleichem Grund zog er sich nach und nach aus dem Wirken in Lehre und Forschung zurück. Doch betreute er weiter als Chefredakteur das „forum kriminalprävention“. Auch nahm er 2009 an der letzten Sitzung des Vorstands des „Instituts für Kriminologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen“ teil; er hatte das Institut 1996 mit begründet und ebenso wie das Praktikerseminar vielfältig bereichert; beide Einrichtungen waren weit über Gießen hinaus bedeutsam. Edwin Kube beeindruckte im Kollegium durch fachliche Kompetenz, stete Einsatzbereitschaft und Freundlichkeit.
Zentrale Bedeutung im wissenschaftlichen Schaffen von Edwin Kube hatten die kriminologischen Teildisziplinen der Kriminalistik und Kriminalprävention. Beispielhaft hervorgehoben seien die grundlegenden Werke „Systematische Kriminalprävention“ (2. Aufl. 1987) und „Wissenschaftliche Kriminalistik“ (2 Bände 1993, 1994), die seine Leistungen als einer der profiliertesten Vertreter der Kriminalistik in unserem Land verdeutlichen.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Dr. Edwin Kube stets in ehrendem Gedenken bewahren.