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Angehende Tierärztinnen und Tierärzte lernen und üben zukünftig an Goldie, Filou und Greta von der Alm

Einweihung des Skills Lab PETS am Fachbereich Veterinärmedizin der Universität Gießen – Lebensgroße Tier-Simulatoren optimieren die Ausbildung

Nr. 100 • 10. Juni 2016

Skills-Lab-Initiator und Studiendekan Prof. Dr. Stefan Arnhold (links) demonstriert an Hunde-Simulator Goldie das Abhören von Herztönen. Foto: JLU-Pressestelle / Rolf Wegst

Hund Goldie, Pferd Filou und Kuh Greta von der Alm sind besonders geduldige Patienten: An den brandneuen Tier-Simulatoren der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) dürfen sich sogar schon Veterinärmedizin-Studierende im zweiten Semester versuchen. Die künstlichen Patienten gehören zum so genannten Clinical Skills Lab, das am Freitag am Fachbereich Veterinärmedizin eingeweiht und auf den Namen PETS (Practical Experience of Technical Skills) getauft wurde. JLU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Verena Dolle, Dekan Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer, Prof. Dr. Susanne Göpferich (Projektleiterin „Einstieg mit Erfolg“), Studiendekan Prof. Dr. Dr. Stefan Arnhold und Prof. Dr. Kerstin Fey (Klinische Koordination Skills Lab)  lüfteten das von den Studierenden entwickelte Logo. Anschließend durften die lebensgroßen Simulatoren ausprobiert werden.
Schon ab dem zweiten Semester lernen Veterinärmedizin-Studierende im Skills Lab, einen Venenzugang zu legen. Foto: JLU-Pressestelle / Rolf Wegst


Im PETS bekommen die Studierenden an insgesamt acht Stationen die Möglichkeit, tiermedizinische klinische Fähigkeiten standardisiert an Modellen und Simulatoren zu erlernen. Sieben Stationen befinden sich zentral in Räumlichkeiten auf dem Campus des Fachbereichs Veterinärmedizin, an denen Fertigkeiten wie Melken oder Auftrensen sowie das Abhören von Herztönen gelernt werden können. Auch Injektionen, das Legen von Zugängen und die Wundversorgung lernen die Studierenden im Skills Lab. Für die Station „Steriles Arbeiten“ konnte eine Kooperation mit dem Fachbereich Medizin geschlossen werden. In der Humanmedizin sind Skills Labs national und international bereits integraler Bestandteil der Ausbildung. Mit der Etablierung des PETS als tierärztliches Skills Lab soll durch ein frühzeitiges Heranführen an die praktischen Tätigkeiten und Inhalte der tierärztlichen Praxis die hohe Motivation zu Studienbeginn trotz des immensen Arbeitspensums durch das vorklinische Studium hindurch aufrechterhalten werden.

Nach einem ersten Kennenlernen der Stationen unter der Anleitung von Tutoren können die Fertigkeiten im PETS beliebig oft wiederholt und im individuellen Lerntempo geübt werden. Dadurch wird eine erhöhte Selbstsicherheit der Studierenden hinsichtlich der erlernten Fähigkeiten erreicht und bei den ersten Kontakten mit den lebenden Patienten fühlen sie sich deutlich besser vorbereitet. Überdies erfolgt die Nutzung von Modellen und Simulatoren zur Erlernung von praktisch-klinischen Fertigkeiten im Sinne des Tierschutzes.

Gerade in den ersten Semestern stellt das Skills Lab eine Alternativmethode zum Einsatz von lebenden Tieren in der Lehre, der seit 2013 als Tierversuch anzumelden ist, dar. In den klinischen Semestern ist die Lehre am lebenden Tier unabdingbar. Dank des PETS  können die Studierenden aber nun schon vorab motorische Routine erlangen, so dass sich die Belastung und der Stress für die Tiere, die Studierenden (und auch die Lehrenden) auf einem wesentlich geringeren Niveau bewegt. Weiteres Ziel ist es, die in Form von Wahlpflichtveranstaltungen angebotene Nutzung von PETS zukünftig fest im Lehrplan zu verstetigen. Das Clinical Skills Lab wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Projektes „Einstieg mit Erfolg“ aus dem Lehrinnovationsfonds gefördert.

  • Kontakt

Studiendekan des Fachbereichs Veterinärmedizin
Telefon: 0641 99-38100