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EUPeace: Auf dem Weg zur Entwicklung von europäischen Studienangeboten und Forschungszentren

Frühjahrstagung der Europäischen Hochschulallianz EUPeace in Sarajevo – „European Track“ für Studierende und gemeinsame Programme im Fokus – Erklärung zur Europawahl

Nr. 61 • 19. April 2024 

Gruppenbild der Delegationen der neun EUPeace-Universitäten in Sarajevo. Foto: Universität Sarajevo
Gruppenbild der Delegationen der neun EUPeace-Universitäten in Sarajevo. Foto: Universität Sarajevo

Ein „European Track“ als Studienangebot der Europäischen Hochschulallianz EUPeace (European University for Peace, Justice, and Inclusive Societies), gemeinsame Programme in der Forschung und eine Erklärung zur Europawahl standen im Zentrum der EUPeace-Frühjahrstagung an der Universität Sarajevo in Bosnien und Herzegowina Mitte April. Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist Mitglied der Allianz EUPeace und war unter anderen vertreten durch die JLU-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Lorenz und die Leiterin des Akademischen Auslandsamts Julia Volz. In Sarajevo tagten das Governing Board, das Education Board und das Steering Committee des EUPeace-Konsortiums.

Die Gremien konzentrierten sich während des Treffens auf die Leitinitiativen von EUPeace: die Entwicklung eines „European Track“ im Studium und gemeinsamer Programme unter anderem in der Forschung. Das Governing Board, bestehend aus den Leitungen der neun beteiligten Universitäten, diskutierte über die Strategie und die politischen Initiativen der Allianz und verabschiedete unter anderem die EUPeace-Erklärung zur Europawahl im Juni 2024 (siehe unten).

Das EUPeace Education Board setzt sich zusammen aus den Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten für Studium und Lehre. Diese führten mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den entsprechenden Abteilungen intensive Gespräche über die Struktur und die Eckpunkte des „European Track“, um den Weg für eine schnelle und effiziente Implementierung dieses Studienangebots an allen EUPeace-Standorten zu ebnen.

Das Steering Committee, in dem die JLU mit der Leiterin des Akademischen Auslandsamts Julia Volz zurzeit den Vorsitz innehat, einigte sich auf die nächsten Schritte in Bezug auf die von der EU finanzierten Aktivitäten im Rahmen der Initiative „Europäische Hochschulen“. Darüber hinaus billigte er den Call for Proposals zur Einreichung von Vorschlägen für die Entwicklung von Forschungszentren (Research Hubs). Bewerbungen können bis Mitte Mai eingereicht werden. 

Während des Aufenthaltes in Sarajevo haben sich die Vertreterinnen und Vertreter der neun Universitäten außerdem mit den Folgen von Krieg und entscheidenden Faktoren für Frieden, Gerechtigkeit und inklusiven Gesellschaften auseinandergesetzt. Anstoß dafür war ein aufschlussreicher und einfühlsamer Vortrag des Gründers und Direktor des War Childhood Museums in Sarajevo Jasminko Halilovic mit anschließendem Austausch. 

„Die Notwendigkeit von EUPeace ist in Zeiten wie diesen mehr als deutlich“, so JLU-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Lorenz. „Das Treffen in Sarajevo war ein wichtiger Meilenstein, um die Allianz in allen universitären Bereichen an allen Standorten zu etablieren und die nächsten Schritte einzuleiten.“


EUPeace-Erklärung zu den Europawahlen 2024

Die Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahr 2024 sind von größter Bedeutung für die Zukunft der Demokratie und der Menschenrechte in der Europäischen Union. Als European University for Peace, Justice, and Inclusive Societies, EUPeace, rufen wir alle EU-Bürgerinnen und -Bürger dazu auf, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen und sich aktiv an der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft zu beteiligen. Nur durch unser gemeinsames Engagement und unseren Einsatz für demokratische Werte können wir inklusive Gesellschaften aufbauen und auf ein Europa hinarbeiten, das dem Frieden verpflichtet und in Vielfalt geeint ist.
 
Die Wahlen in diesem Jahr finden in turbulenten Zeiten statt. Schwere internationale Konflikte und Kriege, gesellschaftliche Polarisierung, Populismus und das wachsende Misstrauen in die Wissenschaft sowie in die Überzeugungskraft von Vernunft und Dialog geben Anlass zu ernster Sorge. Als eine Allianz von Universitäten mit der grundlegenden Aufgabe, den Bürgerinnen und Bürgern von morgen die Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrung zu vermitteln, die für die Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und inklusiven Gesellschaften erforderlich sind, setzen wir uns für die Universalität der Menschenwürde und der Menschenrechte ein. Der Respekt vor der Vielfalt von Bräuchen, Ansichten, gelebten Erfahrungen, gesellschaftlichen Ansätzen und Lebensweisen ist von größter Bedeutung. Durch demokratische Prozesse stärken wir jede Einzelne und jeden Einzelnen und stellen sicher, dass die Stimmen aller Bürgerinnen und Bürger gehört und respektiert werden.

Im Vorfeld der Europawahlen am 6. und 9. Juni 2024 ermutigen wir alle Mitglieder unserer Institutionen, sich an diesem demokratischen Prozess zu beteiligen und sich für einen respektvollen und konstruktiven Diskurs zwischen Kandidierenden, politischen Parteien sowie Wählerinnen und Wählern einzusetzen. Demokratie und Dialog sind das Herzstück der Europäischen Union, sie sind die Eckpfeiler unserer Gesellschaften und die Grundlage für Frieden, Gerechtigkeit und Inklusion.

 

  • Weitere Informationen

www.eupeace.eu
www.eupeace.eu/en/what-we-do/research-hubs-call (Call for Proposals zur Einreichung von Vorschlägen für die Entwicklung von Research Hubs)

 

EUPeace steht für die European University for Peace, Justice, and Inclusive Societies. Ihr Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern von morgen die Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrung zu vermitteln, um Frieden, Gerechtigkeit und integrative Gesellschaften zu fördern. EUPeace wendet sich an alle Fächerzonen – von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Natur- und Biowissenschaften bis hin zu den Ingenieurwissenschaften – und Hochschulmitglieder in allen Bereichen. Inspirieren lässt sich die Hochschulallianz dabei von der wiederaufgebauten Brücke von Mostar, dem Symbol im Logo von EUPeace, als Zeichen dafür, wie Dialog Konflikte überwinden kann.
EUPeace besteht aus neun Universitäten sowie deren assoziierten Partnern in Europa und darüber hinaus: Justus-Liebig-Universität Gießen und Philipps-Universität Marburg (Deutschland), Universität Limoges (Frankreich), Universität Kalabrien (Italien), Päpstliche Universität Comillas (Spanien), Westböhmische Universität (Tschechien), Universität Mostar und Universität Sarajevo (Bosnien und Herzegowina), Universität Çukurova (Türkei). Die beteiligten Hochschulen befinden sich in Regionen mit einer großen Vielfalt und in Teilen auch mit einer noch jungen Konfliktgeschichte. Gefördert wird EUPeace zunächst bis Oktober 2027 von der Europäischen Kommission und der Erasmus+ Initiative „European Universities – Development of new deep institutional transnational cooperation“.

 

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