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Jos Murers "Hester"

Die Sommeraufführung der Theatergruppe am Institut für Germanistik ist diesmal dem biblischen Buch Esther gewidmet - in der Fassung des Zürcher Dichters Jos Murer von 1567.

Wann

29.06.2023 von 19:30 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Gießen, Botanischer Garten

Name des Kontakts

Telefon des Kontakts

0641-9929080

Teilnehmer

Cora Dietl, Luisa Appel, Feline Bauroth, Yunus Boztepe, Karina Fischer, Leonie Gail, Jesse Garip, Gloria Gómez, Melissa Heerz, Philipp Holicka, Maurice Klehm, Michael Leschenko, Swantje Luhn, Timo Miosga, Abhinav Sahwney, Tim-Christopher Sinkel, Frauke Weber

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"Der Tanz ist nicht ganz umsonst, da tanzt ein Kandidat für uns mit", bemerken die Teufel beim Festmahl in Jos Murers "Hester" und zeigen auf den Möchtegern-Tyrannen Haman, der ihnen bald in die Hölle folgen muss.

In der Frühen Neuzeit ist das biblische Buch Esther ein höchst beliebter Gegenstand jüdischer Dramatik, beschreibt es doch die Bewahrung des Volkes Israel vor einem Völkermord durch die geschickte Diplomatie der Königin Esther sowie die Einsetzung des Freudenfestes "Purim". Auch im protestantischen Schauspiel des 16./17. Jahrhundert ist der Stoff stark verbreitet. Er wird zuweilen konfessionell, zuweilen politisch, zuweilen didaktisch ausgelegt. Der Schweizer Jos Murer hat das Buch Esther 1567 für die Hochzeit eines Zürcher Patriziers dramatisch bearbeitet. Er stellt die Frage nach der rechten Regierung und nach Pflichterfüllung auf allen Ebenen ins Zentrum des Geschehens. Dabei kennt er keine Schonung für die Egoisten, die Macht missbrauchen, und verlacht die Trägen, die gar nichts davon mitbekommen. Esthers Ziehvater Mardachai ist bei ihm ein zweiter Wilhelm Tell, der die Bevölkerung zur Freiheit führt - und das durchaus zur Freude der Teufel, für die genügend "Beute" abfällt. Passen Sie auf, dass Sie auf der richtigen Seite des Tanzes stehen!

Die Aufführung ist Ergebnis eines Projektseminars in den Studiengängen BA/MA Germanistik und ATW sowie L3 Deutsch.