Zukünfte (in) der politischen Bildung
Jahrestagung der Gesellschaft für Politikdidaktik und außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) 2025
- https://www.uni-giessen.de/de/ueber-uns/veranstaltungen/tagungen/gpje_jahrestagung25
- Zukünfte (in) der politischen Bildung
- 2025-06-12T13:30:00+02:00
- 2025-06-14T14:00:00+02:00
- Jahrestagung der Gesellschaft für Politikdidaktik und außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) 2025
12.06.2025 13:30 bis 14.06.2025 14:00 (Europe/Berlin / UTC200)
Seminarräume im Alter Steinbacher Weg 44 und Hörsaal C028 im Phil II
Zukünfte sind kontingent und offen. In demokratischen und pluralen Gesellschaften sind sie notwendigerweise öffentlich umstritten. Sie sind gesellschaftlich und individuell verbunden mit Optimismus, Zukunftsungewissheit und Risiko. Sie erzeugen Emotionen wie Hoffnung, Angst oder Sorgen und können Transformationen anregen. Hingegen machen Pseudogefühle andere für die eigene Lage verantwortlich. Die Abwertung vulnerabler Gruppen ist mit einem antidemokratischen und autoritären Potenzial verbunden. Zukünfte ermöglichen damit gleichermaßen Fortschritt und Regression, aber auch Stagnation und Konservierung des Status Quo.
In der politischen Bildung werden Zukünfte zunehmend adressiert und diskutiert. Zukünfte werden mit multiplen Krisenphänomenen – z.B. als „Polykrise“ oder „Vielfachkrise“ bezeichnet – in Verbindung gebracht. Zukünfte spielen in der politischen Bildung eine mehrfache Rolle: Inhaltsfelder, Gegenstände und zentrale Fragestellung politischer Bildung können von Zukunftsvorstellungen und Fragen ihrer Gestaltung nicht losgelöst werden. Auch sind sie mit gesellschaftlichen Konflikten um vorliegende Entwürfe – beispielsweise bezüglich der Zukunft des Planeten, der Ökonomie und Sorge, der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie mit entsprechenden Krisen- und Zukunftsnarrativen – unmittelbar verbunden.
Für die lernenden Subjekte sind solche Themen (lern)relevant, welche über die Orientierung in der Gegenwart und ihre Bewältigung hinaus auch zukunftsbedeutend für sie sind. Krisenphänomene und Zukunftsungewissheit tangieren und belasten junge Menschen aber derzeit erheblich. Sie haben deutliche Auswirkungen auf ihre zukünftigen Lebensbedingungen, ihre Möglichkeiten individuell und politisch handlungsfähig zu werden und erfordern daher entsprechende Bildungs-, Lern- und Unterrichtsarrangements, welche Zukünfte adressieren.