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São Tomé e Príncipe

Die Republik São Tomé e Príncipe mit der Hauptstadt São Tomé ist ein kleiner Inselstaat im Golf von Guinea und liegt etwa 350 km vor der afrikanischen Westküste. Neben den beiden Hauptinseln gehören vier weitere kleine Inseln zu dem 1.001 km2 umfassenden Staatsgebiet, das von insgesamt 197.900 Menschen, die Mehrheit davon auf São Tomé und etwa 6.000 auf Príncipe, bewohnt ist.

 

Die offizielle und Nationalsprache Portugiesisch wird von 50 Prozent der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen, für 98,4 Prozent ist es die Zweitsprache. Daneben existieren drei Kreolsprachen gleichen Ursprungs: das Santome (Língua de São Tomé; Lungwa Santome, Forro /Fôlô oder Dialecto) wird von etwa 36,2 Prozent gesprochen, das Angolar (Língua dos Angolares; Ngola, Lunga Ngola) von 6,6 Prozent und das Principense (Língua da ilha; Lung’ie) von einem Prozent. Eine weitere Kreolsprache, die jedoch auf die mit dem Kakao- und Kaffeeanbau ab dem 19. Jahrhundert verbundene Migration zurückgeht, ist das cabo-verdiano, das von etwa 8,5 Prozent der Bevölkerung gesprochen wird.

Bildquelle: www.mapsofworld.com

 

Mit seiner fragilen Wirtschaft und dem geringen BNP gehört São Tomé e Príncipe zu der Gruppe der Entwicklungsländer. Historisch bedingt spielt die Landwirtschaft die größte Rolle. Die wichtigsten Produkte sind Kakao, Kaffee und Palmöl, deren Ausfuhr jedoch nicht die steigendenden Importe ausgleichen können. Ein weiterer, zunehmend bedeutender Wirtschaftszweig ist der Tourismus.

 

Mit der Erlangung der Unabhängigkeit von Portugal 1975 gab sich das Land ein gemischt präsidial-parlamentarisches Regierungssystem. Bei den Präsidentschaftswahlen 2016 ging Evaristo do Espírito Santo Carvalho, Mitglied der ADI (Acção Democrática Independente) mit knapper Mehrheit als Sieger hervor.

 

Es wird geschätzt, dass etwa 62% der Gesamtbevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben, wobei die Armut, bedingt durch die größere Arbeitslosigkeit in der Stadt, dort schwerer wiegt als auf dem Land. Gleichwohl geht es São Tomé e Príncipe laut HDI besser als vielen anderen Ländern im südlichen Afrika. Die Grundschulausbildung ist praktisch flächendeckend gesichert, fast alle Menschen verfügen über Zugang zu sauberem Trinkwasser und mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat regelmäßig Strom. Die Lebenserwartung liegt bei 66 Jahren.