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Iffezheim: Staustufe und Rheinkraftwerk der En-BW mit Fischtreppe

Rheinkraftwerk Iffezheim

Das Rheinkraftwerk Iffezheim, ca. 12 km nordwestlich von Baden-Baden bei Rhein-Kilometer 334 gelegen, ist das bislang nördlichste der 10 Laufwasserkraftwerke am Oberrhein zwischen Basel und Karlsruhe. Es ist Teil der Staustufe Iffezheim und wurde 1978 in Betrieb genommen. Wehranlage, Kraftwerk und Schleuse sind in einer Achse angeordnet.

Das Kraftwerk wird von der Gesellschaft Rheinkraftwerk Iffezheim GmbH (RKI) betrieben, die je zur Hälfte der Electricité de France (EDF) und der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) gehört. Die Stromerzeugung erfolgt in vier horizontalen Kaplan-Rohrturbinen mit einem Laufraddurchmesser von 5.8 m an der engsten Stelle und einer Drehzahl von 100 U/min. Die vier Turbinen haben zusammen einen maximalen Nenndurchfluss von 1100 m3/sec und erzeugen bei einer mittleren Fallhöhe von 11 m eine maximale Leistung von 108 MW. Die mittlere Jahreserzeugung liegt bei 750 Millionen Kilowattstunden.

Die Wehröffnungen der Staustufe Iffezheim (6 Wehrfelder à 20 m Breite) ermöglichen einen maximalen Hochwasserabfluss von 7500 m3/sec. Die Schleuse Iffezheim wird jährlich von etwa 40.000 Schiffen passiert.

Probleme einer Staustufe am Beispiel Iffezheim

Die nacheiszeitliche Seenbildung im Einzugsgebiet des Hoch-, See- und Alpenrheins bedingte eine deutliche Verringerung der Geschiebefracht im Oberrhein. Dies führte zu einer Verstärkung der Tiefen- und Seitenerosion und zur Ausbildung einer markanten Geländekante, dem sogenannten Hochgestade, zwischen der würmeiszeitlich aufgeschotterten Niederterrasse und der nacheiszeitlich eingetieften Rheinaue (u.a. 7 m Hochgestade an der Rennbahn Iffezheim und beim Sportplatz Rheinstetten-Mörsch).

Der Staustufenbau wirkt als zusätzliche Geschiebesperre, sodass im Unterwasser das Geschiebedefizit noch vergrößert wird. Infolge der wirksamen Uferbefestigung erodiert nur die Sohle, da die freifließende Rheinwelle das benötigte Geschiebe durch Tiefenerosion aus dem vorhandenen Flussbett gewinnen muss. Ohne Gegenmaßnahmen würde daher der Rheinwasserspiegel im Unterwasser und damit auch der Grundwasserspiegel rasch absinken. Um derartige Schäden unterhalb der Staustufe Iffezheim zu vermeiden, wird seit 1978 eine jährliche Geschiebezugabe aus einem Sand-Kies-Gemisch von 170.000 m3 bis 200.000 m3 durchgeführt. Die Optimierung der Geschiebezugabe hinsichtlich Kornspektrum, mineralogischer Charakteristik und Gesamtmenge ist Gegenstand laufender Forschungsarbeiten an der Bundesanstalt für Wasserbau in Karlsruhe.

Der Fischpass

Seit Juni 2000 ermöglicht eine Fischtreppe großen Wanderfischen, hier insbesondere Lachsen (Salmen), aber auch Meeresforellen und Aalen, die Rückkehr zu alten Laichplätzen. Die Fischtreppe überwindet 11 m Höhendifferenz auf einer Länge von 300 m und besteht aus 37 Einzelbecken von ca. 15 m2 mit einer Tiefe von 1.5 m, die durch vertikale Schlitze miteinander verbunden sind. Zusätzlich wird eine Lockstromturbine eingesetzt, durch deren stark turbulentes und sauerstoffreiches Wasser den ankommenden Wanderfischen ein attraktiver Gebirgsbach suggeriert wird.

 

im Besucherzentrum des Rheinkraftwerkes, Erläuterungen und Führung durch Herrn V. Fütterer
im Innern des Kraftwerks; Blick von unten auf eine der vier Kaplan-Turbinen
Blick auf den Eingang des Fischpasses mit Lockströmung
was der Rhein so alles mit sich führt...
Blick auf die Außenanlage des Rheinkraftwerkes (Oberwasser)
Blick in den Fischpass. Die ca. 200 m lange Fischtreppe besteht aus 37 hintereinander angeordneten Becken, die miteinander durch senkrechte Schlitze verbunden sind
Blick in den Fischpass.
ja wo schwimmen sie denn.... im Beobachtungsraum des Fischpasses