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Leibniz-Preis für Rechtswissenschaftlerin Prof. Marietta Auer

Wichtigster deutscher Forschungsförderpreis geht an Wissenschaftlerin der Universität Gießen und Direktorin am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie

Nr. 170 • 9. Dezember 2021

Foto: Sandra Hauer / nah dran photografie

Prof. Dr. Marietta Auer erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2022 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung gilt als wichtigster deutscher Forschungsförderpreis und wird einmal im Jahr an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen. JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratulierte der Rechtswissenschaftlerin unmittelbar nach Bekanntgabe durch die DFG herzlich: „Ich freue mich sehr, dass mit Prof. Auer eine so profilierte und international hochangesehene Rechtswissenschaftlerin ausgezeichnet wird. Sie steht für eine herausragende fachliche Expertise auf dem Gebiet der Rechtstheorie und Rechtsgeschichte ebenso wie für ein beispielhaftes Engagement in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Netzwerken.“ Die DFG hatte die insgesamt fünf Preisträgerinnen und Preisträger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2022 am 9. Dezember im Anschluss an die Sitzung des Hauptausschusses verkündet.

Prof. Dr. Marietta Auer, M.A., LL.M., S.J.D. (Harvard) ist Direktorin am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main und hat gleichzeitig die Professur für Privatrecht sowie internationale und interdisziplinäre Grundlagen des Rechts an der JLU inne. Nach einem gemeinsamen Berufungsverfahren von Max-Planck-Institut (MPI) und JLU hatte die renommierte Rechtswissenschaftlerin am 1. September 2020 ihre Tätigkeit in Frankfurt aufgenommen, ist aber der JLU gemäß Kooperationsvereinbarung weiterhin wissenschaftlich eng verbunden – über gemeinsame Forschungsvorhaben, in der Lehre sowie durch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Sie erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2022 der DFG für ihre herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Rechtstheorie und der Rechtsgeschichte, „mit denen sie zur Herausbildung eines umfassenden rechtsphilosophischen Verständnisses des Privatrechts im Verhältnis zum öffentlichen Recht beigetragen hat“.

Marietta Auer wurde 1972 geboren, hat ihre juristischen Examina in München absolviert, wurde dort promoviert und habilitierte sich in München, beides unter Betreuung von Claus Wilhelm Canaris. Sie hat zwei längere Aufenthalte an der Harvard Law School, Cambridge, USA, absolviert, im Jahr 2000 erwarb sie dort den LLM (Master of Laws), im Jahr 2012 den SJD (Doctor of Science of Law). Zusätzlich hatte sie in München ein Studium der Philosophie und Soziologie abgeschlossen. Nach ihrer Habilitation im Jahr 2012 erhielt sie einen Ruf an die JLU, wo sie von 2013 bis 2020 die Professur für Bürgerliches Recht und Rechtsphilosophie innehatte und zugleich ins Direktorium des Rudolf-von-Jhering-Instituts für Juristische Grundlagen der JLU eintrat. Von 2016 bis 2019 war sie Dekanin des Fachbereichs Rechtswissenschaft der JLU. Ihre Forschungen konzentrieren sich auf das Bürgerliche Recht und die Rechtstheorie. Nicht zuletzt wegen ihrer weithin sichtbaren Publikationen wurde Prof. Auer zu zahlreichen Mitgliedschaften in Fachgesellschaften, Beiräten und gutachterlichen Tätigkeiten berufen.

Prof. Auer wurde bereits vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Fakultätspreis der Juristischen Fakultät der LMU München (2004), zweimal für ein Juristisches Buch des Jahres (2005, 2015), mit dem Preis für gute Lehre an Bayerns Universitäten (2006) und dem Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen des Rechts und der Wirtschaft (2017). Zudem war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2019–2020).

Leibniz-Programm der DFG

Ziel des Leibniz-Programms der DFG ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Spitzenforscherinnen und -forscher zu verbessern und ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zu erleichtern. Die Entscheidung über die Preisträgerinnen und Preisträger trifft der Hauptausschuss der DFG aufgrund einer Empfehlung des eigens hierfür eingesetzten Auswahlausschuss für das Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm.


  • Weitere Informationen

http://www.dfg.de/foerderung/programme/preise/leibniz-preis

https://www.uni-giessen.de/fbz/fb01/professuren-forschung/professuren/auer

https://www.mpg.de/18005708/leibniz-preise-2022
https://www.lhlt.mpg.de
 
 

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