Interdisziplinäres Forschungszentrum der JLU prämiert drei herausragende Masterarbeiten
Im Fokus der iFZ Masters 2022 stehen neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten, Künstliche Intelligenz in der Pflanzenzüchtung und Verbesserungen im Maisanbau.
Nr. 180 • 15. Dezember 2022
Das Interdisziplinäre Forschungszentrum (iFZ) der Justus-Liebig-Universität (JLU) hat wieder seine iFZ Masters für herausragende Masterarbeiten verliehen. In diesem Jahr wurden Studierende ausgezeichnet, die sich mit neuen Wirkstoffe gegen Malaria, Künstlicher Intelligenz in der Pflanzenzüchtung und höheren Erträgen im Maisanbau beschäftigt haben.
Malaria ist eine der bedrohlichsten Infektionskrankheiten der Welt, die durch einen einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium verursacht wird. Die Standardtherapie verliert allerdings auf Grund zunehmender Wirkstoffresistenzen der Parasiten immer mehr an Wirksamkeit. Julian Barth hat sich im Rahmen seiner Masterarbeit im Fach Ernährungswissenschaften mit der Wirkstoffsuche gegen solche Infektionskrankheiten beschäftigt. In seiner Arbeit mit dem Titel „Etablierung von Plate-Reader-Assays zur Aktivitäts- und Interaktionsbestimmung von humanen und plasmodialen HSP70 Chaperonen“ konnte er erfolgreich eine neue spektrofotometrische Messmethodik einführen. Diese Methode ist Basis für neue systematische Testverfahren, die potentielle Wirkstoffe auf aktivitätshemmende Eigenschaften untersuchen.
Kevin Rockenbach, hat sich in seiner Masterarbeit im Fach Nutzpflanzenwissenschaften mit der gewebespezifischen Genregulation in Raps beschäftigt. Der genetische Code von DNA-Sequenzen, die Eiweiß codieren, ist zwar schon entschlüsselt – über die Information, die in „nicht-codierenden“ DNA-Sequenzen enthalten sind, wissen wir aber wenig. Um den Informationsgehalt dieser Sequenzen zu ergründen, hat Kevin Rockenbach in seiner Masterarbeit „Tissue-Specific Prediction of mRNA Abundance from Genomic Sequence in Brassica napus L. using Convolutional Neural Networks” mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ein Vorhersagemodell für das gewebespezifische Ablesen von Genen erstellt. Aus seiner Arbeit geht hervor, dass in Raps mehr als 40% der gewebespezifischen Genregulation in unmittelbarer Nähe zum jeweiligen Gen codiert ist.
Franziska Tscharn, die ebenfalls Nutzpflanzenwissenschaften studiert hat, untersuchte in ihrer Masterarbeit im Fachgebiet Pflanzenernährung Möglichkeiten, um das Absterben von Maiskörnern während ihrer Entwicklung zu verhindern. In Anbetracht der steigenden Weltbevölkerung und der weitreichenden Folgen des Klimawandels wird es immer wichtiger, dass unsere Nutzpflanzen höchstmögliche Erträge erzielen. Franziska Tscharn konnte zeigen, dass die Applikation des Pflanzenhormons Auxin die Aktivität von entscheidenden Enzymen für die Kornentwicklung steigert.
Das Interdisziplinäre Forschungszentrum (iFZ) entwickelt innovative Verfahren für die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen unter verschiedenen Umweltbedingungen. Das iFZ hat als wissenschaftliche Infrastruktur und interdisziplinäres Zentrum einen bedeutenden Anteil an der forschungsgeleiteten Lehre der Fachgebiete Biologie, Agrar-, Ernährungs- und Umweltwissenschaften. Neben den Laboren bietet das iFZ mit Forschungseinrichtungen wie Klimakammern, Gewächshäusern oder Aquarien hervorragende Voraussetzungen für experimentelles wissenschaftliches Arbeiten.
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