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Kleine Fächer – große Leistungen

Kleine-Fächer-Wochen an der JLU mit vielfältigem Veranstaltungsprogramm unter dem Motto „Europa – EinBlick von den Rändern“ vom 20. bis 29. Januar 2020

Nr. 5 • 14. Januar 2020

Unter dem Motto „Europa – EinBlick von den Rändern“ präsentieren die kleinen Fächer an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ihre Leistungen und Gesellschaftsrelevanz. Im Rahmen der Kleine-Fächer-Wochen gibt es vom 20. bis 29. Januar 2020 eine Reihe von vielfältigen Veranstaltungen, die sich an die Öffentlichkeit in Stadt und Region wenden und die kleinen Fächer sichtbarer machen sollen. Organisiert werden die Kleine-Fächer-Wochen an der JLU vom Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) unter der Federführung von Prof. Dr. Monika Wingender, Geschäftsführende Direktorin des GiZo, zusammen mit acht kulturwissenschaftlichen kleinen Fächern der JLU. Außeruniversitärer Partner ist das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung Marburg.

Unter kleinen Fächern versteht man wissenschaftliche Disziplinen, die nicht an allen deutschen Hochschulstandorten angeboten und von vergleichsweise wenigen Professuren vertreten werden. An der JLU sind dies Osteuropäische Geschichte, Slavistik, Turkologie, Alte Geschichte, Gräzistik, Islamische Theologie, Klassische Archäologie und Latinistik. Mit ihrem Antrag „Europa – EinBlick von den Rändern“ war die JLU erfolgreich bei einer Ausschreibung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die HRK fördert die Kleine-Fächer-Wochen an der JLU mit rund 50.000 Euro.

Das Motto „EinBlick von den Rändern“ ist sowohl in räumlicher als auch zeitlicher Dimension zu verstehen, da die kleinen Fächer eine besondere Bedeutung für die Geschichte Europas besitzen und auch vernachlässigte Regionen einbeziehen. Mit den Kleine-Fächer-Wochen sollen häufig und zu Unrecht als peripher wahrgenommene Phänomene ins Zentrum der Betrachtung gerückt, Paradigmen und eingespielte Forschungsperspektiven hinterfragt und die Leistungsfähigkeit kleiner Fächer jenseits ihrer engeren Fachzuständigkeit herausgestellt werden.

Das Programm ist vielfältig und reicht von Lesungen bekannter Autoren über eine Podiumsdiskussion und eine Theateraufführung bis hin zu Filmvorführungen. Den offiziellen Auftakt bildet ein Festakt am 22. Januar 2020 um 17 Uhr im JLU-Hauptgebäude (Biologischer Hörsaal) unter anderem mit Grußworten des JLU-Präsidenten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und der Leiterin der Mainzer Arbeitsstelle Kleine Fächer Prof. Dr. Mechthild Dreyer sowie einer Lesung des ukrainischen Schriftstellers Serhij Zhadan.

Am 23. Januar 2020 liest der russische Schriftsteller Vladimir Sorokin aus seinem Werk. Eine Lesung mit dem kroatischen Schriftsteller Kristian Novak gibt es am 24. Januar 2020. Am 27. Januar 2020 folgt auf die Podiumsdiskussion zur Übersetzung kleiner Literaturen auf dem Markt der Medien eine kommentierte Lesung mit Rudolf Guckelsberger. Das Thema der Übersetzung wird zudem in einer Ausstellung (in Kooperation mit dem Deutschen Polen-Institut Darmstadt) in der Universitätsbibliothek Gießen (UB) behandelt, die ab dem 23. Januar 2020 (Eröffnung am 29. Januar 2020 um 18 Uhr) bis Ende Februar zu den Öffnungszeiten der UB täglich außer an Feiertagen von 7:30 bis 23 Uhr im Ausstellungsraum der UB zu sehen ist.

Filmvorführungen im Kino-Center Gießen gibt es am 20., 28. und 29. Januar 2020. Dort werden Filme gezeigt, die zwischen 1989 und heute einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhalten haben. Am 24. Januar 2020 – vor der Lesung mit dem kroatischen Schriftsteller Kristian Novak –  führen Studierende das Theaterstück „Ein-Satz“ in slavischen Sprachen auf. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit der kroatischen Schriftstellerin und Dramatikerin Ivana Sajko.

Die Kleine-Fächer-Wochen nehmen auch die Herausforderungen der Digitalisierung und der Wissenschaftskommunikation in den Blick. Die derzeit zu beobachtenden Prozesse der Transformation von Wissenschaftskultur und wissenschaftlicher Arbeit stellen ein ernstzunehmendes Risiko für den Erhalt dieser Fächer dar, bieten aber auch Chancen für eine Neupositionierung der kleinen Fächer im Verbund der Disziplinen. Hierum geht es am 28. Januar 2020 beim interaktiven Format „Make Fest“ und beim Roundtable mit Expertinnen und Experten digitaler Transformationsprozesse.

Ihre Gesellschaftsrelevanz zeigen die kleinen Fächer unter anderem in einem der Forschung und Lehre gewidmeten Cluster. Der Workshop zu „Freiheit, Nation, Populismus und Hate Speech“ (23. und 24. Januar 2020) richtet sich explizit an Studierende. Je eine Master Class und eine öffentliche Abendvorlesung behandeln zwei aktuelle Forschungsthemen: „Minderheiten und Minderheitensprachen im östlichen Europa“ (20. und 21. Januar 2020) sowie „Europa im Blick aus dem (Nahen) Osten“ (28. und 29. Januar 2020).

Auch bei den Hochschulinformationstagen am 22. Januar 2020 präsentieren die kleinen Fächer von 12 bis 14 Uhr Studienmöglichkeiten, Nachwuchsförderung sowie berufliche Perspektiven. Schülerinnen und Schüler für kleine Fächer und insbesondere für Polen zu begeistern, ist das Ziel des Polen-Mobils: Ausgestattet mit vielen Materialien und begleitet von einem kompetenten Team besucht das Polen-Mobil Schulen in der Region.

  • Termine

Festakt Kleine-Fächer-Wochen mit Lesung: Mittwoch, 22. Januar 2020, 17 Uhr
Biologischer Hörsaal im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

Das vollständige Veranstaltungsprogramm der Kleine-Fächer-Wochen ist unter https://www.uni-giessen.de/fbz/zentren/gizo/kfw abrufbar.

  • Weitere Informationen

https://www.uni-giessen.de/fbz/zentren/gizo/kfw

  • Kontakt


Gf. Direktorin des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo)
Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Straße 10 E, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-31180

 

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • Telefon: 0641 99-12041

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Forschung