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Zentrale Adresse für die Lungenforschung: Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL)

Feierliche Einweihung und symbolische Schlüsselübergabe des Neubaus des CIGL  am 9. November 2022 – Gemeinsamer Kampf gegen infektiöse Lungenkrankheiten

Nr. 157 • 9. November 2022
Das Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL) am Aulweg. Foto: JLU/Katrina Friese
Das Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL) am Aulweg. Foto: JLU/Katrina Friese
 
Mit dem Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL) hat die Gießener Lungenforschung eine neue, weithin sichtbare Adresse. Der Neubau am Aulweg ist zugleich die Heimat des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), das seit 2011 seinen Sitz in Gießen hat, und des Universities of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC). Zehn Professuren und Forschergruppen mit insgesamt über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten im CIGL der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) am Campusbereich Seltersberg/Medizin und haben im funktionalen Neubau eine weitere moderne Wirkungsstätte erhalten. Wie hochaktuell und dringlich ihr Kampf gegen infektiöse Lungenkrankheiten ist, hat die Corona-Pandemie überdeutlich gezeigt. Bundesweit war der Blick zuletzt umso häufiger auf die JLU und den Lungenforschungsstandort Gießen gerichtet.
 
Am 9. November 2022 wurde das CIGL im Beisein von Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK), Frank-Tilo Becher, Oberbürgermeister der Universitätsstadt Gießen, Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), Prof. Dr. Werner Seeger, Professur für Innere Medizin JLU, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Innere Medizin und Vorstand des DZL, Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger, Professur für Innere Medizin der JLU und Vorstand des UGMLC, sowie weiterer Gäste aus Wissenschaft und Politik offiziell eingeweiht. Für das Präsidium der JLU begrüßte Kanzlerin Susanne Kraus die Gäste.
 
Lungenkrankheiten gehören zu den weltweit häufigsten Todesursachen: Unter den zehn häufigsten weltweit zum Tode führenden Krankheiten betreffen fünf die Lunge. Zudem stellen Infektionskrankheiten durch eine zunehmende weltumspannende Mobilität mit der Entstehung immer neuer Erregervarianten eine weltweite Bedrohung dar. Nicht erst seit Pandemie-Beginn nimmt man sich daher an der JLU wichtiger Zukunftsfragen im Bereich der Lungenerkrankungen an. Seit vielen Jahren bestehen hier sowohl in der Lungen- als auch in der Infektionsforschung national und international herausragende Forschungskonsortien. 
 
Kanzlerin Susanne Kraus sagte in ihrer Begrüßungsansprache: „Die JLU hat mit dem CIGL ein weiteres hochmodernes Forschungsgebäude am Campusbereich Seltersberg/Medizin erhalten. Wie wichtig der gemeinsame Kampf gegen infektiöse Lungenerkrankungen ist, hat die Pandemie uns allen vor Augen geführt. Dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im CIGL nun hervorragende Rahmenbedingungen für ihre wegweisenden Forschungen vorfinden, freut das gesamte JLU-Präsidium umso mehr.“ Die Kanzlerin ergänzte: „Ein von Bund und Land gemeinsam finanzierter Forschungsneubau bedeutet zugleich immer auch eine Anerkennung der im Vorfeld erbrachten exzellenten wissenschaftlichen Leistungen. Wir sind allen Beteiligten sehr dankbar für die konsequente Stärkung des Standorts Gießen im Bereich der Lungen- und Infektionsforschung. Wir freuen uns auch, dass in den nächsten Jahren in unmittelbarer Nähe ein weiteres neues Gebäude für das ebenfalls von Bund und Land geförderte außeruniversitäre Institut für Lungengesundheit (ILH) entstehen wird. Auch dies ist ein weiterer Baustein in der erfolgreichen Entwicklung des Medizinstandortes Gießen.“
 
Der Neubau des CIGL ermöglicht zugleich eine enge Verzahnung zu den vorhandenen Gebäuden und Einrichtungen der Gießener Lungenforschung, darunter das Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary Institute (CPI) – gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung –, aber auch mit dem Biomedizinischen Forschungszentrum Seltersberg (BFS),  dem medizinischen Forschungsgebäude Seltersberg (ForMed) sowie den Einrichtungen des Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM). Zudem befindet sich in unmittelbarer Nähe ein weiteres Lungenforschungsgebäude im Bau, das Gebäude des Instituts für Lungengesundheit (ILH).
 
Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK), erklärte: „An der Justus-Liebig-Universität bestehen seit Jahren sowohl in der Lungen- als auch in der Infektionsforschung national und international angesehene Forschungskonsortien von großer wissenschaftlicher Bedeutung. Mit einer Millionenförderung für den Forschungsneubau CIGL treibt das Land Hessen mit der Unterstützung des Bundes die Entwicklung Gießens zu einem der führenden Gesundheitsstandorte in Deutschland voran. Mit der direkten Anbindung an weitere hervorragende medizinische und naturwissenschaftliche Einrichtungen auf dem Campusbereich Seltersberg der Justus-Liebig-Universität ist eine hervorragende Infrastruktur für exzellente und interdisziplinäre Forschung entstanden. Das ist eine Investition in die klugen Köpfe, die wir dringend zur Bewältigung der weltweiten Herausforderungen brauchen – zum Beispiel angesichts neuer Krankheitserreger, die unsere Gesundheit bedrohen. Ich wünsche den Forscherinnen und Forschern weiterhin viel Erfolg!“
 
„Als Universitätsstadt ist Gießen stolz auf das CIGL. Es ist die neue Heimat für die exzellente und international renommierte Lungenforschung in Gießen sowie eine Erweiterung und Stärkung des biomedizinischen Forschungscampus. Es bietet den hier Tätigen moderne Arbeitsbedingungen und damit einen sehr guten Rahmen für innovative Forschung, von der viele Menschen mit Lungenproblemen profitieren werden. Ich bin mir sicher, dass das CIGL ein neuer Leuchtturm für den Wissenschafts- und Medizinstandort Gießen wird“, sagte Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher.
 
Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), erinnerte noch einmal an den aufwändigen Planungs- und Ausführungsprozess, der nötig war, um mit dem Neubau des CIGL der Gießener Lungenforschung eine neue und zentrale Adresse zu geben: „Maßgeschneidert und ganz sicher nicht von der Stange: Das gilt sinngemäß für dieses Gebäude, das ganz speziellen Anforderungen gerecht werden soll. Deshalb muss es genau auf seine besondere Verwendung hin geplant und zugeschnitten sein. Gerade die technische Gebäudeausrüstung hat alle Beteiligten seitens der Planer, der Universität und unseres Landesbetriebs besonders herausgefordert. Anlässlich der Einweihung gratuliere ich den Forscherinnen und Forschern herzlich zu ihrer neuen und hochmodernen Wirkungsstätte.“
 
Prof. Dr. Werner Seeger, Vorstand des DZL, betonte: „Das CIGL ist ein weithin sichtbarer Mittelpunkt des auf Lungenerkrankungen ausgerichteten bundesweiten Gesundheitszentrums. Die Gießener Lungenforschung nimmt bekanntlich seit vielen Jahren eine internationale Spitzenposition ein. Nur durch Bündelung aller Kräfte – von der Grundlagenforschung bis zu der klinischen Forschung am Bett – kann es gelingen, bessere Diagnoseinstrumente und Therapien für Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen zu entwickeln, als sie uns heute zur Verfügung stehen. Neben der Wissenschaftsseite ist somit auch die Zukunftssicherung des Klinikums unerlässliche Voraussetzung für internationale medizinische Spitzenforschung.“
 
Prof. Dr. Dr. Grimminger, Vorstand des UGMLC, fügte hinzu: „Derzeit gibt es einen großen Innovationsschub in der Lungenmedizin. In den letzten Jahren gab es hier sehr viele ,Überraschungen‘, sowohl auf der Seite der therapeutischen Möglichkeiten als auch auf der gegenüberliegenden Seite der infektiösen oder toxisch/allergischen Schädigungs-mechanismen. Die Initiative zur Gründung des CIGL wurde lange vor dem globalen ,Corona wake up call‘ gestartet und kommt deshalb genau zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zur Vollendung. Vordenken ergänzt hier das ,Nach‘denken in idealer Weise!“
 
Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL) 
 
Beim CIGL handelt es sich um ein vom Wissenschaftsrat empfohlenes und von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossenes Forschungsgebäude. Die Baukosten des zweistöckigen sandfarbenen Neubaus in direkter Nachbarschaft des Biomedizinischen Forschungszentrum Seltersberg (BFS) betrugen ca. 20 Millionen Euro, die vom Bund und vom Land Hessen getragen werden. Hinzu kommen Gerätekosten von rund 6,4 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln wurden unter anderem erstmalig in Deutschland die mit einem Robotersystem ausgestattete zentrale Biobank des Deutschen Zentrums für Lungenforschung und eine hochmoderne Einheit zur Genomsequenzierung errichtet, die sowohl die Wirts- als auch die Erregerseite erfasst.
 
  • Steckbrief
Bauherr: Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium
der Finanzen, vertreten durch den Landesbetrieb Bau und
Immobilien Hessen, in Abstimmung mit dem Hessischen
Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Planung/Bauleitung: hks Architekten, Erfurt
Nutzfläche, gesamt: 1.786 m2
Brutto-Grundfläche: 4.035 m2
Baukosten: 20.287.000 Euro (zzgl. Gerätekosten: 6.427.000 Euro)
Baubeginn: Dezember 2017
Bezug durch die Nutzerinnen und Nutzer: Dezember 2020
Offizielle feierliche Einweihung (nach pandemiebedingter Verzögerung): 9. November 2022
 
 
  • Weitere Informationen
 
 
 
  • Kontakt
Sylvia Weissmann, Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary Insitute (CPI) 
 
Alina Zidaric, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
 
 
 
Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • Telefon: 0641 99-12041
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Forschung