Inhaltspezifische Aktionen

„Evacuate“ – eine künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichem Druck

Ausstellung von Studierenden des Instituts für Kunstpädagogik der Universität Gießen mit Performances vom 31. März bis zum 2. April 2023 – Interaktion mit den Werken

Nr. 44 • 27. März 2023

Objekt aus dem Projekt „Zustand der Zuständigkeit“ von dem Kollektiv Agentur für allgemeine Administration. Foto: Helena Steffes, Anna Seibel und Pauline Liedke

Wie können wir uns im Alltag von gesellschaftlichen Belastungen wie Erwartungen, Leistungsdruck, sozialer Ungleichheit, Sexismus und Rassismus „evakuieren“, also uns davon lösen oder zumindest die Auswirkungen minimieren? Mit gesellschaftlichem Druck und den Möglichkeiten, damit umzugehen, beschäftigt sich die Ausstellung „Evacuate“ von Studierenden des Instituts für Kunstpädagogik (IfK) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Ihre Werke zeigen auf künstlerische Weise, wie gesellschaftlicher Druck und Normen unser Verständnis von Körperlichkeit und Identität formen und welche Auswirkungen dies auf uns als Individuen hat. Performances und Führungen begleiten die Ausstellung, die vom 31. März bis zum 2. April 2023 im Prototyp Gießen (Georg-Philipp-Gail-Straße 5) zu sehen ist. Eröffnet wird die Ausstellung am 31. März 2023 um 18 Uhr, Performances werden um 19 Uhr aufgeführt. Der Eintritt ist frei.

Die künstlerischen Arbeiten, die verschiedene Ausdrucksformen wie Video, Installation, Zeichnungen, Klang und Skulpturen umfassen, betonen den Körper als zentralen Ort gesellschaftlicher Diskurse und setzen sich mit Geschlecht und Identität auseinander. Ein wichtiger Aspekt ist die Rolle der Besucherinnen und Besucher, denn die Ausstellung lässt die Grenzen zwischen Kunst, Raum und Publikum verschwimmen. Die Installationen sind so gestaltet, dass sie den Raum als künstlerisches Medium nutzen und das Publikum aktiv in diesen „Spielraum“ einbeziehen. Durch die Teilnahme an der Ausstellung und die Interaktion mit den künstlerischen Werken wird ein Ort geschaffen, in dem Menschen ihre eigene Position und ihr Verhältnis zu gesellschaftlichem Druck und Normen reflektieren und hinterfragen können.

„Die Ausstellung bricht eingefahrene Denkmuster auf und schafft einen Raum für neue Perspektiven sowie für neue Formen der Selbstinszenierung und Identitätsbildung“, sagt Lotte Meret Effinger, die am IfK eine Gastprofessur für Kunstpraxis, Performance und Installation innehat. „Dabei geht es nicht darum, eindeutige Antworten zu geben, sondern vielmehr um die kritische Untersuchung gesellschaftlichen Drucks und dessen Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung und unser Selbstbild.“

Skizze für das Projekt „ResetRoom“ in der Ausstellung „Evacuate“. Foto: Isabell Becker und Zehra Teke

Die Ausstellung ist Teil des Projektseminars „Tension-Lab“ unter der Leitung von Effinger. In dem Seminar haben die Studierenden interdisziplinär gearbeitet und die Ausstellung gemeinsam konzipiert. Dabei wurden Aspekte wie Raum, Geruch, Klang, Textilien und Licht miteinbezogen, um ein ganzheitliches Erlebnis zu schaffen. „Somit zeigt die Ausstellung nicht nur ein breites Spektrum an künstlerischen Ausdrucksformen, sondern auch eine intensive Gruppenarbeit und einen gemeinschaftlichen Diskussionsprozess“, so Effinger.

Die Ausstellung und die Projekte wurden durch eine Förderung des Kulturamts der Stadt Gießen und die Unterstützung von Fachbetrieb Andreas Döring ermöglicht.

  • Termin

Ausstellung vom 31. März bis 2. April 2023
Eröffnung: 31. März 2023, 18 bis 22 Uhr. Die Ausstellung ist darüber hinaus am 1. und 2. April 2023 jeweils von 15 bis 19 Uhr zu sehen.
Performances: 31. März 2023, 19 Uhr; 1. und 2. April 2023, jeweils 17 Uhr
Ort: Prototyp, Georg-Philipp-Gail-Straße 5, 35394 Gießen

  • Kontakt

Lotte Meret Effinger
Gastprofessur für Kunstpraxis, Performance und Installation
Institut für Kunstpädagogik
E-Mail: Lotte.Effinger

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • Telefon: 0641 99-12041