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Gießener Allgemeine vom 31.5.2006

Wie eine Magnetschwebebahn funktioniert ...

Gestern Auftakt der "Justus' Kinderuni": Physiker Prof. Michael Düren weckte die Neugier mit "unsichtbaren Kräften"

Gießen (arn). Als ersten Dozenten schickte die "Justus Kinderuni" in diesem Semester den Experimentalphysiker Prof. Michael Düren ins Rennen, der erstmals die Möglichkeit wahrnahm, einem acht- bis zwölfjährigen Fachpublikum die "Wirkung unsichtbarer Kräfte" nahezubringen. Ausnahmsweise fand die Veranstaltung nicht im Philosophikum II, sondern im nahezu voll besetzten Großen Physikalischen Hörsaal im Heinrich-Buff-Ring statt: Der Professor und seine Assistenten hatten für die begeisterten Schüler zahlreiche Versuchsaufbauten vorbereitet, um die Wirkung magnetischer Kräfte und die Existenz von Magnetfeldern anschaulich und zum Teil mit "Überraschungseffekten" vorzuführen. Gebannt beobachteten die jungen "Studierenden", wie Gegenstände durch Magnetismus schweben können, wie man durch Eisenpulver unsichtbare Magnetfelder sichtbar machen kann, wie ein Elektromagnet funktioniert, warum Magnete einige Materialien anziehen und andere, unter Umständen sehr spektakulär, abstoßen, oder weshalb man auf keinen Fall die Kreditkarten der Eltern in die Nähe eines Magneten bringen sollte. In alle Problemstellungen wurden die Kinder mit einbezogen, konnten bei den Experimenten selbst mit Hand anlegen und bekamen als "Hausaufgabe" sogar einen Bauplan für einen Kompass inklusive eines kleinen Stabmagneten, dessen Wirkweise an Ort und Stelle schon getestet wurde.

Nach Ende der Vorlesung fand sich Prof. Düren, dem schon zuvor wiederholt lautstark applaudiert worden war, von wissbegierigen Kindern umringt, die zum Beispiel noch einmal ganz genau erfahren wollten, wie denn nun die im Saal aufgebaute Miniaturschwebebahn durch Supraleiter funktioniert, oder um ihm an den Versuchsaufbauten zu zeigen, was sie während der Vorlesung gelernt hatten.

"Das Schöne an den Kindern ist, dass sie ganz unbefangen an das Thema herangehen und einfach fragen, wenn sie etwas verstehen wollen", freute sich Düren über diesen mal etwas anderen Blick auf die Physik, der sowohl ihm als auch ganz offensichtlich den Kindern Spaß machte. Die weiteren Veranstaltungen der "Justus Kinderuni" "Was ist eigentlich Doping?"

(13. Juni), "Warum reicht Zähneputzen nicht?" (27. Juni) und "Wie finden wir eine verschollene Stadt?" (11. Juli) finden wie gewohnt jeweils von 16.15 bis 17 Uhr im Philosophikum II (Haus A, Hörsaal 025) statt. Nähere Informationen unter www.uni-giessen.de/kinderuni.