C05 Finanzinfrastrukturen und geoökonomische Sicherheit
Teilprojekt des gemeinsamen Sonderforschungsbereichs/Transregio 138 „Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive“ der Universitäten Gießen und Marburg.
Laufzeit: Januar 2022 -Dezember 2025
Das Projekt widmet sich gegenwärtigen Wechselwirkungen zwischen der Sicherung
finanzökonomischer Transaktionen und der Artikulation geopolitischer Sicherheitsanliegen. Das Projekt untersucht
gegenwärtige Projekte und Politiken der Sicherung von Finanztransaktionen, in denen sich neben den
USA als globalem Finanzzentrum und dem Dollar als Weltwährung weitere Akteure und Institutionen zur
Geltung bringen. Damit geht es über die in der Forschung mittlerweile gut rekonstruierten Zusammenhänge
im Nexus von Finanzmarkt und politischer Sicherheit in Bezug auf die USA und Großbritannien hinaus.
Untersucht werden insbesondere Unternehmen der Digitalwirtschaft, die internationale Transaktionsdienste
anbieten, die nicht nur in den USA, sondern auch von der Europäischen Union, sowie von Russland und China
aus aktiv werden und hierbei häufig Kooperationen mit dortigen Regierungen und Behörden anbieten. Zudem
nimmt das Projekt Banken und Zentralbanken als traditionelle Zahlungsdienstleister in den Blick, die
mittlerweile ihre Vorherrschaft auf diesem Gebiet bedroht sehen und ebenfalls in enger Kooperation mit politischen
Institutionen stehen. Diese Projekte und Politiken stehen im Kontext geopolitischer Sicherheits- und
Bedrohungswahrnehmungen, die insbesondere eine als hegemonial wahrgenommene Dominanz von US-basierten
Finanztransaktions- und Zahlungssystemen als zunehmend problematisch betrachten.