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Richtlinien zur Anfertigung von Hausarbeiten

1. Vorbemerkung

Jede schriftliche Arbeit sollte, gleichgültig ob es sich dabei um eine Seminararbeit, eine Diplomarbeit oder eine Dissertation handelt, formal den Ansprüchen genügen, die man an eine Druckvorlage stellt. Ein fehlerfreies, präzises Deutsch und eine korrekte Orthographie und Zeichensetzung sind dabei ebenso wichtig wie eine saubere und einheitliche äußere Form des Manuskripts. Die folgenden Regeln berücksichtigen nur die wichtigsten und am häufigsten auftretenden Fragen.
 

2. Der Stil

Der wissenschaftliche Stil ist sachlich und auf Präzision ausgerichtet. Weitschweifigkeit ist zu vermeiden. Es geht nicht um Überredung sondern um logische Argumentation, die auf Tatsachen und Schlußfolgerungen, Behauptung und Beweis beruht. Es ist keine Stilakrobatik erwünscht sondern ein fließender klarer Stil ohne allzu lange und komplizierte Satzkonstruktionen. Das auktoriale "Ich" ist sparsam zu verwenden. Zu den Konstruktionen, die das auktoriale "Ich" vermeiden, gehören das Passiv, der Konjunktiv sowie unpersönliche Konstruktionen.
 

3. Papierformat, Ränder, Zeilenabstand, Schriftgrad und Auszeichnungen

 


3.1. Das Papierformat

Sämtliche Manuskripte sind mit einem Textverarbeitungsprogramm einseitig  im Format DIN A4 zu schreiben. Bei Seminararbeiten sind grundsätzlich das Original und eine Kopie einzureichen. Für Examensarbeiten gelten besondere Bestimmungen, die der jeweiligen Prüfungsordnung zu entnehmen sind.

3.2. Die Ränder

Als Korrekturrand bleiben auf der linken Seite des Bogens 4 cm frei. Der rechte Rand soll mindestens 1 cm, höchstens 2 cm betragen. Als oberer Rand werden 3 cm, als unterer Rand 2 cm freigelassen. Die Seitenzahl steht auf dem unteren Rand, mindestens 1 cm vom Seitenende entfernt, entweder in der Mitte oder links (bei geradzahligen Seiten) bzw. rechts (bei ungeradzahligen Seiten).

3.3. Zeilenabstand

Der fortlaufende Text wird mit 1½fachem Zeilenabstand geschrieben. Ein neuer Absatz beginnt mit einer neuen Zeile. Die erste Zeile des neuen Absatzes wird 0,5 cm eingerückt. Abgesetzte Zitate werden ebenso wie Fußnoten mit einfachem Zeilenabstand geschrieben und eingerückt. Vor und nach einem abgesetzten Zitat ist eine Leerzeile vorzusehen. Zwischen abgesetzten Zitaten und zwischen Fußnoten ist ein 1½facher Zeilenabstand einzuhalten. Beispielsätze sind in runden Klammern durchzunumerieren und vom Fließtext durch eine Leerzeile abzusetzen.

3.4. Schriftgrad

Als Schriftgrad ist die normale Schriftgröße von 12 oder Pt zu verwenden. Fußnoten können kleiner gesetzt werden, jedoch sollte dabei der Schriftgrad 10 Punkt nicht unterschreiten.

3.5. Auszeichnungen

In doppelten Anführungszeichen ("...") stehen nicht abgesetzte, d.h. in den Fließtext eingeschobene kürzere Zitate (nicht länger als drei Zeilen) und Titel von wissenschaftlichen Aufsätzen, die in Zeitschriften oder Sammelbänden erschienen sind. Doppelte Anführungszeichen sind auch zur sogenannten Begriffspointierung zu verwenden (Beispiel: Die Fachsprache umfaßt zum einen den fachlich-praktischen Stil und zum anderen den wissenschaftlich-theoretischen Stil. Beide Ausprägungen werden mit dem Begriff "Funktionalstil" gekennzeichnet).

Einfache Anführungszeichen ('...') stehen für Zitate im Zitat und für Bedeutungsangaben (Beispiel: In der Provence hat sich eine ältere lat. Form gehalten, die eine Abwandlung von CATENA 'Kette' ist und durch mehrere Bedeutungsübertragungen zu frz. chignon 'Haarknoten' wurde).

Buchtitel und Namen von Zeitschriften gelten als selbständige Publikationen und sind daher kursiv zu schreiben.  Kursivdruck findet auch Verwendung, wenn fremdsprachige Ausdrücke oder Wortformen im Text erscheinen (Beispiel: In der frz. Grammatik steht der Subjonctif nach den Konjunktionen avant que, bien que, afin que.)
 

4. Die Teile einer wissenschaftlichen Arbeit

Eine wissenschaftliche Arbeit umfaßt die Titelseite, das Inhaltsverzeichnis, die Einleitung, den Hauptteil, der üblicherweise aus mehreren Kapiteln besteht, die Zusammenfassung und das Literaturverzeichnis. Material, auf das sich die Arbeit stützt, dessen Präsentation für den Fließtext jedoch zu umfangreich wäre, kann in einem Anhang angefügt werden. Entsprechendes gilt für mehrseitige Tabellen oder Wortlisten.

4.1. Die Titelseite

Auf dem Titelblatt einer Seminararbeit stehen der Name der Universität und des Instituts, Typ und Thema der Lehrveranstaltung und das Semester, in dem die Lehrveranstaltung stattfand, sowie der Name des Dozenten. Es folgen das Thema der Arbeit und der Vor- und Zuname des Verfassers oder der Verfasserin. Auch die Anschrift sollte nicht fehlen. Beispiel:

Justus-Liebig-Universität Gießen

 

Institut für Romanistik

 

Hauptseminar:

 

Moderne Französisch-Grammatiken im Vergleich

 

SS 2010

 

Leitung: Prof. Dr. Otto Winkelmann

 

Der Aufbau der Grammaire pratique du français d'aujourd'hui

 

 

vorgelegt von:
Karin Mustermann
Goethestr. 11
35394 Gießen

Für die Titelseiten von Examensarbeiten (Diplomarbeiten, wissenschaftliche Hausarbeiten, Magisterarbeiten) und Dissertationen gelten besondere Bestimmungen.
 

4.2. Das Inhaltsverzeichnis

Je stärker eine Arbeit gegliedert ist, desto überschaulicher wird sie für den Leser. Das Inhaltsverzeichnis enthält die vollständige Gliederung der Arbeit mit Seitenangabe zu jedem Gliederungspunkt. Zur Gliederung ist die Dezimalzählung zu verwenden. Es ist darauf zu achten, daß die Überschriften im Text und die entsprechenden Gliederungspunkte im Inhaltsverzeichnis genau übereinstimmen. Beispiel:

6. Morphologische Analyse
6.1. Wortbildungsverfahren
6.1.1. Derivation
6.1.1.1 Suffigierung
6.1.1.2. Präfigierung
6.1.2. Komposition
6.1.3. Konversion

Werden Abkürzungen benutzt, so ist ein Abkürzungsverzeichnis im Anschluß an das Inhaltsverzeichnis anzulegen. Enthält die Arbeit Abbildungen, Tabellen oder Karten, so sind diese in einem eigenen Verzeichnis zusammenzustellen, das dem Abkürzungsverzeichnis folgt. Da man solche Verzeichnisse meistens erst anlegen kann, wenn der eigentliche wissenschaftliche Teil bereits geschrieben ist, empfiehlt es sich, für den gesamten Vorspann einschließlich der Titelseite römische Zahlen zur Seitenzählung zu benutzen. Das Titelblatt ist Seite I. Es wird mitgezählt, erhält aber keine Seitenzahl. Der eigentliche Text wird beginnend mit Seite 1 arabisch paginiert. Ein neues Kapitel beginnt stets auf einer neuen Seite.

4.3. Die Einleitung

Jede wissenschaftliche Arbeit sollte eine Einleitung aufweisen. Die Einleitung nennt das Ziel der Arbeit, geht auf den Stand der Forschung ein, stellt die angewandte Methode dar, beschreibt das der Untersuchung zugrundegelegte Material und gibt einen kurzen Überblick über den Gang der Arbeit.

4.4. Der Hauptteil

Der Hauptteil ist in themenbezogene Kapitel unterteilt. In ihm wird das gewählte Thema systematisch abgehandelt. Der Hauptteil sollte einen theoretischen und einen praktischen Teil aufweisen.

4.5. Die Zusammenfassung

Die Zusammenfassung knüpft an die Einleitung an und faßt die Ergebnisse der Arbeit kurz zusammen. Dabei ist auch anzusprechen, inwieweit es gelungen ist, das in der Einleitung beschriebene Ziel mit den zugrundegelegten Methoden zu erreichen. Auch Fragen, die offen bleiben mußten, sind in der Zusammenfassung zu erwähnen. Zu beachten ist, daß in der Zusammenfassung keine neuen Aspekte des Themas angesprochen werden dürfen. Günstig ist es, die Zusammenfassung mit einem Ausblick ausklingen zu lassen.
 

4.6. Das Literaturverzeichnis

Das Literaturverzeichnis enthält in alphabetischer Reihenfolge alle in der Arbeit zitierten oder erwähnten Veröffentlichungen. Auch indirekt zitierte Titel, die nicht selbst eingesehen wurden, müssen aufgeführt und bibliographisch aufgeschlüsselt werden. Falls in der Arbeit Quellen (z.B. Zeitungs- oder Zeitschriftenauszüge) untersucht werden, sind diese den wissenschaftlichen Publikationen voranzustellen. Die Eintragungen im Literaturverzeichnis haben folgende Form:

1. Bei Büchern: Name, Vornamen des Autors, Buchtitel kursiv, eventuell Bandzahl, Verlagsort, Verlag (sofern bekannt), eventuell Auflage, Jahreszahl. Wenn ein Buch mehrere Autoren hat, sind ihre Namen durch Schrägstriche abzutrennen. Bei Sammelbänden ist hinter den Namen des Herausgebers oder der Herausgeber die Abkürzung (ed.) bzw. (eds.) zu setzen.

2. Bei Aufsätzen: Name, Vornamen des Autors, Titel des Aufsatzes in doppelten Anführungszeichen, in: Name der Zeitschrift kursiv, Bandzahl, Jahreszahl in Klammern, Seitenzahlen.

Lassen sich Ort und Jahr einer Publikation nicht mehr feststellen, so sind die Abkürzungen o.O. (ohne Ort) bzw. o.J. (ohne Jahr) einzusetzen.


Beispiele:

Wunderli, Peter, Französische Lexikologie, Tübingen, Niemeyer, 1989.

Haensch, Günther/Lallemand-Rietkötter, Annette, Wortbildungslehre des    modernen Französisch, München, Hueber, 1972.

Kalverkämper, Hartwig, "Die Problematik von Fachsprache und Gemeinsprache" in: Sprachwissenschaft 3 (1978), 406-444.

Pöckl, Wolfgang, "Französisch: Fachsprachen" in: Holtus, Günter/Metzeltin, Michael/Schmitt, Christian (eds.), Lexikon der romanistischen Linguistik V, 1, Tübingen, Niemeyer, 1990, 267-282.

 
 

5. Zitate und Anmerkungen

5.1. Zitate

Zitate müssen genau mit der Quelle übereinstimmen, wobei auch Orthographie und Zeichensetzung der Quelle beibehalten werden müssen. Auslassungen werden durch drei in eckige Klammern gesetzte Punkte gekennzeichnet. Erklärende Zusätze, wie z.B. nach sonst unverständlich erscheinenden Pronomina, stehen ebenfalls in eckigen Klammern. Für jedes Zitat ist die Quelle anzugeben, und zwar auch dann, wenn indirekt zitiert wird. In diesem Fall schreiben Sie bitte: (Zitiert nach ...). Auch wenn die Ausführungen eines Autors nicht zitiert, sondern paraphrasiert oder nur inhaltlich übernommen werden, ist ein Verweis auf die Quelle unbedingt erforderlich. In diesem Fall schreibt man z.B.: Die folgenden Ausführungen orientieren sich an ...

5.2. Anmerkungen

In die Anmerkungen wird aufgenommen, was im Text den Fortgang der Argumentation stören oder die Lektüre erschweren würde, aber trotzdem mit dem Gesagten zusammenhängt. Reine Quellenangaben brauchen nicht als eigene Fußnoten angefügt zu werden. In diesem Fall genügt ein in Klammern gesetzter Kurzverweis (Autorname, Jahreszahl, Seitenzahl) im Fließtext.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden Anmerkungen grundsätzlich nicht ans Ende der Arbeit sondern als Fußnoten an den unteren Rand der betreffenden Seite gesetzt, wobei sie von dem Fließtext durch einen Querstrich abgetrennt werden. Die Fußnoten werden für die gesamte Arbeit fortlaufend numeriert; bei umfangreicheren Arbeiten können die Fußnoten für jedes Kapitel getrennt durchnumeriert werden. Im Fließtext werden die Fußnoten durch eine hochgestellte arabische Ziffer angezeigt.