Inhaltspezifische Aktionen

Schnecken aus den Revertens-Schichten

Einige Schnecken aus den Revertens-Schichten, die hier an der Sammelstelle zu Tausenden aufgefunden werden können. Die erste Beschreibung von Fossilfunden aus Steinheim reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück (Lentilius 1711, zitiert in Heizmann und Reiff 2002). Mit dem im 19. Jahrhundert einsetzenden Bedarf an Bausand wurde der „Sand-Abbau“ in den Pharion’schen Gruben intensiviert, und als Nebenprodukte kamen zahlreiche Wirbeltierreste, darunter vollständige Skelette von Säugetieren und Schildkröten, zum Vorschein. Weltberühmt wurde die Fundstelle durch die in ihr dokumentierte Abfolge von sich verändernden Gehäusen von Süßwasserschnecken (Hilgendorf 1867, zitiert in Heizmann und Reiff 2002), die als einer der ersten Belege für die Darwin’sche Evolutionstheorie (Darwin, 1859) gilt. Hilgendorf erkannte, dass die verschiedenen Lagen des Sandes unterschiedliche Schneckengehäuse enthielten. Weitere Untersuchungen erbrachten, dass die Gehäuse von Lage zu Lage sich mehr oder weniger kontinuierlich änderten. Im Lichte der kurz zuvor von Charles Darwin (On the Origin of Species; 1859) entwickelten Evolutionstheorie erachtete Hilgendorf seinen „Steinheimer Schneckenstammbaum“ als einen konkreten Nachweis für die Richtigkeit der Darwin’schen Theorie. Es spricht für die Sorgfalt, mit der Hilgendorf seine Studien durchführte, dass seine grundsätzlichen Überlegungen auch heute noch, mehr als 130 Jahre später, vorbehaltlos anerkannt sind und nach wie vor als Paradebeispiel für die Evolutionstheorie gelten!

Schnecken aus den Revertens-Schichten
Herunterladen Bild in voller Größe anzeigen…