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Heldenfinger Kliff

Das Heldenfinger Kliff, wenige Kilometer südwestlich Heidenheim. Am Ostrand von Heldenfingen ist ein fossiles Kliff aus der Zeit der Oberen Meeresmolasse (Miozän, Aquitan- und Burdigal-Stufe) aufgeschlossen. Hier befand sich zu dieser Zeit die Brandungsplattform des südlich gelegenen Molassemeeres. In den harten Malmkalken entstanden Steilküsten. Im Spritzwasserbereich bohrten sich die Muscheln (Pholaden) in die hier anstehenden Massenkalke des höheren Oberjura. Die Bohrlöcher sind noch ausgezeichnet zu erkennen und belegen ein fossiles Brandungskliff. Da die Küste an vielen Stellen als Steilküste ausgebildet war, spricht man bei dieser Küste auch von der Klifflinie. Das Kliff macht sich an vielen Stellen durch eine mehrere Meter mächtige Geländestufe bemerkbar. Dadurch kann man die einstige Küstenlinie dieses Meeres heute noch recht gut konstruieren. Die bekannten Vorkommen reichen von der Westalb bei Tuttlingen bis nahe an das Nördlinger Ries. Südlich davon ist die Landschaft generell stärker eingeebnet („Flächenalb“), nördlich dagegen eher hügelig („Kuppenalb“). Zur Zeit des Unter-Miozäns markierte die Klifflinie also den Meeresspiegel, Heute liegt das Heldenfinger Kliff aber auf ca. 580 m üNN und liefert damit wichtige Fakten zur post-miozänen Hebungsgeschichte der Region. Bei Harburg, am SE-Rand des Nördlinger Ries, liegt der nördlichste Punkt der Klifflinie in 410 m üNN. Dort war früher eine anstehende Kalkplatte mit zahlreichen Bohrlöchern aufgeschlossen. Heute findet man nur noch einzelne große Gerölle und Kalkblöcke, die von Pholaden und Bohrschwämmen angebohrt sind und gelegentlich aufgewachsene Austernschalen zeigen (Hüttner und Schmidt-Kaler 2003).

Heldenfinger Kliff
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