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Projekt 3: Biomechanik der Adhäsion, Lokomotion und Reproduktion von Plathelminthen

Was hat Physik mit Parasiten zu tun?

Saugwürmer besitzen als anatomische Besonderheit Saugnäpfe, die es diesen Parasiten ermöglichen, sich ans Gewebe ihres Wirtes anzuheften und im Wirt fortzubewegen. Obwohl die Saugnäpfe namensgebend für diese Klasse von Parasiten sind, wissen wir wenig über deren biomechanische Eigenschaften. Wie stark müssen sich Schistosomen anheften, um nicht vom Blutstrom mitgerissen zu werden? Unterscheiden sich diese Adhäsionskräfte zu einem verwandten Saugwurm, dem Leberegel, der in ganz anderen Geweben lebt?



Wie wir physikalische Kräfte von Würmern messen

Um Kräfte der Parasiten zu messen, nutzen wir Traction-Force-Mikroskopie und Microfluidics-basierte Biochip-Systeme ("worm-on-a-chip"). In Kooperation mit unseren Partnern im DFG Schwerpunktprogramm „Physik des Parasitismus“ kommt Soft-Matter-Engineering und 3D-Tomographie zum Einsatz. Gemeinsam mit der AG Grevelding wird untersucht, welchen Einfluss physikalische Kräfte auf die Reifung von Schistosomen haben.

Physik ist ein wesentlicher Aspekt im Leben der Saugwürmer. Mit mehr Wissen darüber können wir die Evolution der Parasiten und ihre Anpassungen an verschiedene Wirtshabitate besser verstehen.

 

Elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt die beiden Saugnäpfe am Vorderende eines Leberegels