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Künstler sein. Von Albrecht Dürer bis Angelika Kauffmann - Fokus auf Europa

Wann

16.05.2024 von 10:00 bis 12:00 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Raum 012, Alter Steinbacher Weg 44

Telefon des Kontakts

0641 99 28280

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Ohne Künstlerinnen und Künstler keine Kunstgeschichte. Aber was heißt es in der Frühen Neuzeit, ein Künstler zu sein? Oder gar eine Künstlerin? Was war das für ein Berufsbild, und was musste man dafür können? Tatsächlich lässt sich die Entstehung eines modernen Begriffs von Kunst, Kunstgeschichte und Künstlerschaft, wie wir ihn zum Teil heute noch haben, in die Zeit der Renaissance (15./16. Jh.) datieren. Entsprechende Phänomene treten in den italienischen Stadtstaaten, aber auch in den großen Handelsmetropolen des Heiligen Römischen Reiches und der Niederlande hervor.

In der Vorlesung gibt Prof. Dr. Sigrid Ruby im Sommersemester 2024 einen Einblick in die Forschungslage zur Künstlersozialgeschichte in der Frühen Neuzeit. Beispielhaft vorgestellt werden die handwerkliche und akademische Ausbildung, Selbstzeugnisse (u.a. Bildnisse) von Künstlerinnen und Künstlern, ihre Beschäftigung durch Auftraggeberinnen und Auftraggeber, Rollenvorstellungen und Erwartungshaltungen, die das Künstlersein in der historischen Epoche bestimmten.

Im Rahmen der Europawochen 2024 wird die Vorlesung am 16.05. mit Fokus auf Europa für alle Interessierten geöffnet:

Die Vorlesung fokussiert an dem Tag Phänomene frühneuzeitlicher Künstlermigration und deren Beitrag zu einer dezidiert europäischen Kunstgeschichte der Vormoderne. Die meisten Künstler der Frühen Neuzeit (15.-18. Jh.) waren viel auf Reisen, um ihr Handwerk zu lernen, Erfahrungen in anderen Ländern zu sammeln, Aufträge zu erhalten usw. Nicht selten waren sie auch - aus politischen, religiösen oder anderen Gründen - zu dauerhaften Standortverlagerungen und professionellen Neuanfängen gezwungen. Angesichts der kosmopolitischen Karrieren vieler frühneuzeitlicher Architekten, Maler und Bildhauer können sie als historische Europäer:innen gelten. Denn sie trugen in ihrer Zeit ganz wesentlich zu interkulturellen Austauschbeziehungen bei und sorgten dafür, dass vielfältige Wissensbestände innerhalb des Kontinents (und darüber hinaus) weitergegeben wurden.