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Spatenstich und Richtfest am „Campus der Zukunft“

Zentrale Adressen am Philosophikum: Justus-Liebig-Universität Gießen feiert Richtfest für den Bibliotheksneubau – Spatenstich für das Seminargebäude I

Das Herzstück des neuen Philosophikums nimmt Gestalt an; der „Campus der Zukunft“ wird immer deutlicher sichtbar: Nachdem das neue Gebäude von Zentralbibliothek und Universitätsarchiv im Rohbau fertiggestellt ist, konnte dort, wo die neue Mitte liegen wird, das Richtfest gefeiert werden. Zusammen mit dem neuen Seminargebäude I und der neuen Mensa wird der Bibliotheksneubau künftig diesen zentralen Platz an der Rathenaustraße entscheidend prägen. An der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) herrscht daher doppelte Freude: Im Beisein von Wissenschaftsminister Timon Gremmels, Finanz-Staatssekretär Uwe Becker, Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher, LBIH-Niederlassungsleiter Hartmut Jegodzinski sowie zahlreichen Gästen aus Wissenschaft und Politik fanden am 25. April 2024 zum einen der Spatenstich für das Seminargebäude I und zum anderen direkt im Anschluss das Richtfest für den Bibliotheksneubau statt – beides weitere wichtige Meilensteine zur Campusentwicklung. 

Das Land Hessen investiert in beide Bauvorhaben am Philosophikum insgesamt rund 97 Millionen Euro aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA des Landes Hessen. Für die Baudurchführung war und ist in beiden Fällen der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) verantwortlich. „Wir feiern den Spatenstich und das Richtfest für zwei Projekte, die den Masterplan zur Zusammenführung der bisher getrennten Campusbereiche Philosophikum I und II zum “Campus der Zukunft‘ wesentlich voranbringen“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Das Seminargebäude I bietet nicht nur Räume für Lehre und Forschung, sondern auch für Austausch, Ideen und Wissensvertiefung. Die neue Zentralbibliothek und das Universitätsarchiv vereinen Lernort und Wissensspeicher. Es werden zentrale Orte für das studentische Leben und Lernen entstehen. Neubauten für die Wissenschaft, für Forschung und Lehre sind Investitionen in die Zukunft, die wir mit unserem Hochschulbauprogramm HEUREKA tatkräftig unterstützen. So sind wir auch im internationalen Wettbewerb dauerhaft gut aufgestellt.“

Uwe Becker, Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen betonte: „Die Hessische Landesregierung investiert mit dem Hochschulbauinvestitionsprogramm HEUREKA von 2008 bis 2031 rund 900 Millionen Euro an der JLU Gießen, zusammen mit anderen Investitionsprogrammen sogar über eine Milliarde Euro. Das ist eine gewaltige Summe, aber sicher gut investiertes Geld. Insgesamt 97 Millionen aus diesem Budget ermöglichen jetzt die neue Bibliothek und das neue Seminargebäude I. Zusammen mit der neuen Mensa werden sie zukünftig einen neuen Campusplatz im Zentrum des Philosophikums bilden, der Forschung und Lehre an der JLU noch lange bereichern wird.“

 „Der ,Campus der Zukunft‘ am Philosophikum wird immer deutlicher sichtbare Realität: Mit den Neubauten von Zentralbibliothek, Seminargebäude I und schließlich ab 2027 mit der neuen Mensa in der Rathenaustraße wird der Abschluss der ersten Ausbaustufe des neuen Philosophikums nach dem Masterplan erreicht sein“, freute sich JLU-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Lorenz über die wichtigen Schritte bei der Campusentwicklung: Ich bin dem Land Hessen sehr dankbar, dass am Wissensstandort Gießen massiv in die Zukunft von Lehre und Forschung an der JLU investiert wird. Dankbar bin ich allen Beteiligten auch dafür, dass sie bei der Campusentwicklung den nötigen langen Atem bewiesen haben.“ Und sie ergänzte: „Wir wollen unseren Studierenden, Lehrenden und Forschenden ebenso wie allen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestmögliche Rahmenbedingungen an der JLU bieten – die baulichen und infrastrukturellen Gegebenheiten für zukunftsfähige Lern- und Arbeitsräume sind dabei entscheidende Voraussetzungen.“

„Der Neubau der Bibliothek ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Architektur Raum für Begegnungen schaffen kann. Er ist ein Meilenstein in Richtung Umsetzung der ersten Stufe des Masterplans ‚Campus der Zukunft‘, an dem die Stadt Gießen mitgewirkt hat. Das neue Seminargebäude, für den jetzt der Spatenstich erfolgt, entsteht – aus stadträumlicher Betrachtungsweise – an der exponiertesten Stelle des künftigen Ensembles am neuen Campusplatz. Es wird der ‚Eye-Catcher‘ auf diesem Campus. Dafür wurde genau die richtige Architekturlösung für eine passende universitäre Nutzungskonzeption gefunden“, sagte Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher. „Und wenn dann nach Fertigstellung des Seminargebäudes in einigen Jahren auch noch gegenüber die neue Mensa und nebenan der Campusplatz realisiert sein werden, hat auch die Stadt wieder einmal dank Universität und Land Hessen einen wichtigen und spannenden Baustein im Stadtbild hinzugewonnen. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon darauf.“

LBIH-Niederlassungsleiter Hartmut Jegodzinski betonte: „Im Seminargebäude wird das Thema Kommunikation eine Schlüsselstellung einnehmen. Und das gilt auch baulich: Zentrales Gestaltungselement wird die zweigeschossige Halle, die alle Seminarbereiche miteinander verbindet und zum Austausch einlädt. Die Studierenden und Lehrenden erwartet nach Fertigstellung eine bauliche Gestalt, die von Sichtbeton und Holzelementen geprägt ist. An der Zentralbibliothek zeigt der Rohbau: Hier ist bereits ein weiterer Meilenstein erreicht.“ Das Richtfest sei zuallererst ein Fest für die Handwerkerinnen und Handwerker. „Ihnen gilt unser Dank. Der Zentralbibliothek und dem Seminargebäude wünsche ich für die weiteren Bauarbeiten einen guten und vor allem unfallfreien Verlauf.“

Seminargebäude I
Der Neubau des Seminargebäudes I wird den neuen Campusplatz deutlich prägen. In unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen Zentralbibliothek auf dem Campusbereich Philosophikum der JLU gelegen, soll das Gebäude eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen bieten. Vor allem werden wichtige Lehr- und Arbeitsflächen für die Studierenden entstehen. 
Die Baukosten betragen insgesamt rund 38 Millionen Euro aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA des Landes Hessen. Hinzu kommt noch die Erstausstattung des Gebäudes. 
Die Projektleitung hat der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen, NL Mitte, inne. 

Das viergeschossige Gebäude mit seinen rund 3.600 Quadratmetern beinhaltet insgesamt 15 Seminarräume jeweils für 30 bis 60 Personen. Im Erdgeschoss sind darüber hinaus zwei zusammenschaltbare Tagungsräume für bis zu 200 Personen vorgesehen, die zusammen mit anderen Veranstaltungsräumen ein für die JLU nutzbares Tagungszentrum bilden sollen. Ergänzt werden die Räume durch einen Kursraum für den Allgemeinen Hochschulsport (ahs) sowie studentische Arbeitsplätze an den Seiten der zentralen Halle. Das Erdgeschoss bietet Raum für einen Ausstellungbereich für die Lehre von wissenschaftlichen Einrichtungen, einen Campusladen und eine zentrale Informationsstelle für Studierende. Die an die Straße angrenzende Kolonnade soll als überdachter Wartebereich für die Bushaltestelle dienen. Im dritten Obergeschoss entstehen 32 Büroräume mit rund 70 Arbeitsplätzen sowie Besprechungs- und Projekträume für kultur- und geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte und weitere Einrichtungen der JLU.
Prof. Dr. Ansgar Kreutzer, Dekan des Fachbereichs 04 – Geschichts- und Kulturwissenschaften, hob für die Nutzergemeinschaft hervor: „Die Errichtung des Seminargebäudes I am Philosophikum auf dem ,Campus der Zukunft‘ ist für uns als künftige Nutzerinnen und Nutzer ein wichtiger weiterer Schritt. Es ist nicht zuletzt ein Ausdruck der Wertschätzung, die das Land Hessen allen Studierenden entgegenbringt, die das Angebot annehmen, sich an der JLU in den Geistes- und Kulturwissenschaften zu bilden.“

Zentralbibliothek
Der viergeschossige Neubau der Zentralbibliothek und des Universitätsarchivs, der nun im Rohbau fertiggestellt ist und in Zukunft direkt mit der bestehenden Universitätsbibliothek verbunden sein wird, ist das größte Gebäude des von der JLU mit dem Land Hessen abgestimmten Masterplans zur Neugestaltung des Philosophikums. Es handelt sich zugleich um das erste Gebäude, das unmittelbar am neuen Campusplatz liegt. 

Bei der Konzeption der Zentralbibliothek, die insgesamt rund 61,5 Millionen Euro (59 Millionen Euro plus Geräteausstattung) aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA des Landes Hessen kostet, wurde besonderer Wert auf ein zukunftsorientiertes Konzept als „Wissensspeicher und Lernort“ gelegt, das vor allem auch studentische Arbeitsplätze einbezieht. Der Entwurf für das Gebäude stammt – ebenso wie der Entwurf zum neuen Seminargebäude I – von dem renommierten Berliner Architekturbüro Max Dudler. 

Insgesamt werden im neuen Gebäude mit rund 6.500 Quadratmetern rund 17.450 Regalmeter Buchstellfläche, 41 Arbeitsplätze für Beschäftigte und 618 Plätze für Nutzerinnen und Nutzer in Einzel- und Gruppenarbeitsräumen und in einem Learning Center zur Verfügung stehen. Ein Forschungslesesaal schließt an ein hochmodernes Sondermagazin für besonders wertvolle Bestände an. Dort bekommen u. a. die Papyrussammlung und die mittelalterlichen Handschriften ihren Platz, darunter ein Schatz von unschätzbarem Wert: der Papyrus Gissensis 40 mit der„Constitutio Antoniniana“, einer Verordnung des Kaisers Caracalla aus dem Jahr 212/213, der seit 2017 als Weltdokumentenerbe der UNESCO anerkannt ist. Im Erdgeschoss des Gebäudes werden für die Akten ab 1945 etwa 580 Regalmeter Magazinfläche zur Verfügung stehen. Der Neubau wird zusätzlich eine Nebenstelle des Hochschulrechenzentrums (HRZ) enthalten. Auch eine Cafébar des Studierendenwerks mit einem Außenbereich ist geplant, was den neuen Campusplatz beleben wird. Die Baumaßnahme wird vom Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) durchgeführt.

Die Architektur soll das innere Gefüge der Bibliothek mit seinen öffentlichen, kontrolliert öffentlichen und nichtöffentlichen Bereichen auch von außen sichtbar machen. Dr. Peter Reuter, Leitender Bibliotheksdirektor, freut sich über ein „Musterbeispiel einer Bibliothek des 21. Jahrhunderts“: „Die neue Universitätsbibliothek mit dem Universitätsarchiv wird auf dem Campus Philosophikum ein zentraler Ort des Wissens und der Begegnung sein. Das Konzept hat uns mit seiner klaren Gliederung im Inneren sowie einem ausbalancierten Verhältnis der Areale für Kommunikation und für Konzentration überzeugt.“