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Förderung für MINT-Bildung von Jugendlichen

JLU an BMBF-Projekt des VISEUM Wetzlar beteiligt

30. September 2022

BMBF-Förderung für MINT-Bildung von Jugendlichen für das MINT CLUSTER WETZLAR (MCW) (v.l.n.r.): Prof. Dr. Peter Klar (1. Physikalisches Institut/Justus-Liebig-Universität), Manfred Wagner (Oberbürgermeister/Stadt Wetzlar), Dr. Tobias Klug (Goetheschule/Wetzlar), Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter (Institut der Didaktik der Physik/Justus-Liebig-Universität), Ralf Niggemann (Viseum Wetzlar/Wetzlar Network), Reinhold Herrmann (Viseum Wetzlar), Yvonne Schudy (Viseum Wetzlar)
Wetzlar (vertreten durch das Wetzlar Network) haben sich zum MINT-Cluster Wetzlar (MCW) zusammengeschlossen, um gemeinsam die MINT-Bildung von Jugendlichen auszubauen. Ziel ist es, Jugendliche für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die drei Verbundpartner bringen alles mit, um die Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften in der Region und für die Region aktiv und nachhaltig zu gestalten. Dafür wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun im Rahmen der „Förderung regionaler Cluster für die MINT-Bildung von Jugendlichen“ Fördermittel von insgesamt 469.587 Euro bewilligt.

Manfred Wagner, Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar: „Die wirtschaftliche
Bedeutung unserer Stadt beruht auf ihrer optischen, feinmechanischen,
elektrotechnischen und stahlverarbeitenden Industrie. Deshalb haben MINT Bildungsangebote für uns einen besonders hohen Stellenwert. Dank der Initiative der Verbundpartner und der Förderung durch das BMBF sind wir in der Lage, die Wirtschaftsregion aktiv in die Zukunft zu führen.“

Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter, Institut für Didaktik der Physik an der Justus-
Liebig-Universität Gießen: „Das Fachgebiet Physik engagiert sich an der JLU seit
vielen Jahren in der MINT-Förderung von Schüler*innen. Im MINT-Cluster Wetzlar können wir durch abgestimmte Konzepte und gemeinsame Aktivitäten besser in die regionalen Bildungsstrukturen eingebunden werden und in diese hineinwirken.“

Ralf Niggemann, Vorsitzender des VISEUM Wetzlar, e. V.: „Im VISEUM Wetzlar treffen spannende Berufsfelder auf junge Menschen, deren Interessen für MINT Themen und -Berufe geweckt werden. Diese Angebote wollen wir im Verbund weiterentwickeln und dauerhaft professionalisieren, um dem steigenden Bedarf an MINT-Berufen in unserer einzigartigen Industrieregion gerecht zu werden.“

 

  • Detaillierte Informationen zum MINT-Cluster Wetzlar (MCW)

 

MINT-Cluster Wetzlar (MCW)

Im regionalen MINT-Cluster Wetzlar (MCW) wollen das VISEUM Wetzlar, die Stadt Wetzlar und die Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen ihre größtenteils komplementären Aktivitäten im MINT-Bereich zusammenführen und deren Sichtbarkeit erhöhen. Ziel ist es, die Angebote kohärent, aber unter Wahrung spezifischer Schwerpunktsetzung in ein Gesamtkonzept über alle Altersstufen einzubinden. So sollen junge Menschen auf verschiedene Art und Weise angesprochen werden, um ihr individuelles Potential für MINT zu entdecken und weiterzuentwickeln. In der Fortführung soll das breite Spektrum MINT-bezogener beruflicher Handlungsfelder im industriellen und akademischen Sektor erfahrbar gemacht werden.


Das MCW wird die bisherigen MINT-Aktivitäten am VISEUM, in der Stadt Wetzlar und an der JLU bündeln und kooperativ weiterentwickeln. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Ausrichtung können die Verbundpartner einerseits über bestehende Kontakte Schulen und Lehrkräfte verstärkt einbinden, um eine multiplikative Wirkung zu entfalten. Andererseits kann die bestehende Vernetzung mit Betrieben dazu genutzt werden,
eine praxisnahe Berufsorientierung für MINT-Berufe und für MINT-Studiengänge anzubieten. 

 

Verbundpartner des MCW

Das MCW knüpft an bestehende Aktivitäten der Verbundpartner an. Im Kern geht es dabei um die Interessenförderung und den Aufbau beruflicher Perspektiven im MINT-Bereich. Die Partner decken in großer Breite MINT-Angebote ab und ergänzen sich mit Blick auf eine substanzielle und nachhaltige Weiterentwicklung der Angebote geradezu ideal.


Das VISEUM Wetzlar wurde 2007 im Verbund mit hiesigen Industrieunternehmen gegründet und hat sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen außerschulischen Lernort weiterentwickelt, um Jugendliche für Technik und Optik zu begeistern. Seit 2012 gibt es am VISEUM Wetzlar pädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche. Seit 2017 ist das VISEUM eines von sieben Science Centern in Hessen. Das MCW wird
organisatorisch und koordinierend am VISEUM angesiedelt sein. Das VISEUM bündelt als Koordinator die Aktivitäten und fungiert als Plattform für die verstärkte Außendarstellung und Vernetzung.


Die Justus-Liebig-Universität in Gießen engagiert sich im Fachbereich Physik seit vielen Jahren in der MINT-Förderung und hat eigene Formate für verschiedene Altersgruppen entwickelt. Dazu gehören unter anderem das Schülerlabor „Physik in Aktion“ und die Vortragsreihe „Physik im Blick“. Aktivitäten, wie sie das Fachgebiet Physik an der JLU anbietet, finden sich in ähnlicher Weise auch in den anderen Naturwissenschaften und in der Mathematik. Aufgrund seiner bereits strukturell gut verankerten Angebote kann das Fachgebiet Physik innerhalb der Universität Aktivitäten bündeln und in das MCW einbringen.

 

Die Stadt Wetzlar sieht eine ihrer Kernaufgaben darin, die Wirtschaft nachhaltig zu unterstützen und den Standort zukunftsfähig zu machen. Dabei spielt das spezifische Branchenprofil optischer, elektronischer und feinmechanischer Betriebe eine zentrale Rolle. Das Industrienetzwerk Wetzlar Network wurde durch die Initiative der Stadt Wetzlar und der heimischen Industrie gegründet, um das Profil der Wirtschaftsregion nach außen und nach innen zu schärfen. Das VISEUM Wetzlar wurde ebenfalls von der Stadt Wetzlar gegründet; durch den für 2025 geplanten Umzug gewinnt das VISEUM zusätzlich an Bedeutung und Sichtbarkeit.

 

Kooperation, Multiplikation und Transfer

Die Verbundpartner bilden den Kern des neuen MCW und werden aktiv am Aufbau des MINT-Clusters mitarbeiten. Zahlreiche Unternehmen haben bereits großes Interesse bekundet und ihre Unterstützung als Kooperationspartner zugesagt. Darüber hinaus werden Bildungsanbieter (Provadis Bildungs- und Beratungs GmbH) sowie pädagogische Partner (Integrierte Gesamtschule Solms, Freiherr-vom-Stein-Schule, Goetheschule) einbezogen. Um Schulen als Multiplikatoren verstärkt einzubinden, kann unter anderem ein vom Institut für Didaktik der Physik angebotener Arbeitskreis für Physiklehrkräfte eine Plattform bilden. Der Arbeitskreis stellt eine akkreditierte Fortbildungsmaßnahme dar, in dessen Rahmen
Lehrkräfte aktiv Unterrichts- und Schulentwicklung betreiben.

 

Das MINT-Cluster Wetzlar wird seine Reichweite durch Vernetzung von Expertise und Multiplikatoren kontinuierlich erweitern. Durch die enge Zusammenarbeit mit der regionalen Industrie, Hochschulen, Schulen, Medien und den landes- und bundesweiten MINT-Aktivitäten werden die Cluster-Aktivitäten einen hohen Bekanntheitsgrad erreichen. Aufgrund der Attraktivität der MINT-Kurse am MCW ist zu erwarten, dass sich weitere Unternehmen, Schulen und andere Gruppen für eine Teilnahme begeistern lassen. „Good Practice“ Beispiele werden im MCW gesammelt und stehen, wie auch das Konzept selbst, interessierten MINT-Partnern zur Verfügung. Auf diese Weise wird ein nachhaltiger Transfer des konzeptionellen Rahmens und der dazu entwickelten Materialien gewährleistet.

 

Förderung, Aufgaben und Ausstattung

Dass sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von dem praxisnahen Konzept und dessen Umsetzungsplanung überzeugen ließ, spricht für den gewählten Ansatz. Im Rahmen der „Förderung regionaler Cluster für die MINT-Bildung von Jugendlichen“ hat das BMBF Fördermittel von insgesamt 469.587 Euro über einen Zeitraum von 36 Monaten bewilligt. Der Förderzeitraum beginnt im August 2022 und endet vor dem Umzug des VISEUM Wetzlar in die Domhöfe, der für Mitte 2025 geplant ist. In diesem Zeitraum werden die Verbundpartner strukturelle und programmatische Aufbauarbeit leisten, die dann ihre Verstetigung ab 2025 unter dem Dach des Science Center Wetzlar erfährt.
In den Aufgabenbereich des VISEUM Wetzlar gehören die Projektkoordination, Außendarstellung, Bewerbung und Vernetzung des MCW sowie die Koordination der Aktivitäten mit den Schulen. Darüber hinaus sollen die neuen Formate „MINT & Art“, „MINT Science & Factory Lab“ ausgearbeitet und umgesetzt werden. Die Justus-Liebig-Universität entwickelt bestehende Formate weiter und ist mit der fachlichen und fachdidaktischen Evaluation betraut. Ebenfalls sollen an der JLU digitale Formate entwickelt und die entsprechende IT-Infrastruktur aufgebaut werden. Die Stadt Wetzlar wird über das Wetzlar Network das MCW bei den regionalen Unternehmen bewerben sowie zusätzliche Finanz- und Sachmittel für berufsbildende Ausstattungen akquirieren. Zudem werden Pläne und Bedarfe für die perspektivische Integration des MCW in das Science Center an den Domhöfen konkretisiert.

 

  • Kontakt

| Vorsitzender Viseum Wetzlar e. V.
Tel.: 0151 18427124