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Verstärkung aus Frankreich für Wahrnehmungspsychologie der Universität Gießen

Humboldt-Stiftung fördert Aufenthalt von renommiertem französischem Forscher mit einer Viertelmillion Euro

Nr. 11 • 30. Januar 2018

Pascal Mamassian. Foto: privat
Der renommierte französische Wahrnehmungspsychologe Dr. Pascal Mamassian wird in den kommenden fünf Jahren phasenweise die experimentelle Forschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) verstärken. Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung fördert den Aufenthalt an der Professur von Prof. Dr. Karl Gegenfurtner ab sofort mit dem mit 250.000 Euro dotierten Anneliese-Maier-Forschungspreises. Mit dem Preis unterstützt die Stiftung die Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland. Die Auszeichnung wird an herausragende Geistes- und Sozialwissenschaftler vergeben, die von Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen nominiert werden. Das Preisgeld wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.

„Pascal Mamassian zählt zu den international führenden Experten für Mechanismen der Wahrnehmung“, betont Prof. Dr. Karl Gegenfurtner, der sich sehr über die Verstärkung aus Frankreich freut. Der französische Psychologe beschäftigt sich insbesondere mit der visuellen Wahrnehmung. So ist bekannt, dass nicht alles, was die Sinnesorgane erfassen, auch mental erkannt wird. Die Wahrnehmung filtert, welche Informationen tatsächlich durchdringen. Als versiertem Mathematiker gelingt es Mamassian, diese Prozesse quantitativ zu modellieren. Aktuell forscht er vor allem zu multimodaler Wahrnehmung und der Wahrnehmung von Dreidimensionalität.

Mamassians Arbeiten zeichnet aus, dass er sich mit komplexen Szenarien befasst, wie sie in natürlichen Szenen tatsächlich vorkommen. Gerade seine Arbeiten zur Bedeutung von Licht und Schatten für die räumliche Wahrnehmung erlangten hohe Aufmerksamkeit. Mamassians Kooperation mit der JLU wird die internationale Sichtbarkeit der sehr gut aufgestellten Gießener Wahrnehmungspsychologie weiter erhöhen. „Dr. Mamassian stärkt die experimentelle Forschung an der JLU in diesem innovativen Forschungsgebiet und erweitert es um seine Expertise in Computermodellierung. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, diesen renommierten Preis einzuwerben und damit auch die internationale Vernetzung weiter voranzutreiben“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Dem Preisträger und seinem Gastgeber Prof. Dr. Gegenfurtner gratuliere ich sehr herzlich.“

Dr. Pascal Mamassian wurde 1965 in Frankreich geboren. Er ist seit 2014 CNRS Research Director am Laboratoire des Systèmes Perceptifs der École Normale Supérieure in Paris. Mamassian wurde 1993 in den USA an der University of Minnesota promoviert. Nach Stationen am Max‐Planck‐Institut für biologische Kybernetik in Tübingen, an der New York University, USA, und der University of Glasgow in Schottland wechselte er 2004 zunächst als Research Scientist ans Centre national de la recherche scientifique (CNRS). Daneben war er Präsident der Vision Sciences Society und ist Mitherausgeber von Fachzeitschriften wie Psychological Science oder Journal of Vision.

  • Weitere Informationen

https://www.humboldt-foundation.de/web/pressemitteilung-2018-04.html

 

  • Kontakt


Justus‐Liebig‐Universität Gießen, Abteilung Allgemeine Psychologie

Pressestelle der Justut-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041



Schlagwörter
Forschung