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JLU-Völkerrechtler Prof. Dr. Thilo Marauhn übernimmt zusätzliche Aufgabe an der Universität Amsterdam

Außerplanmäßige Professur für internationales Rüstungskontrollrecht / Forschungsgruppe am T.M.C. Asser Instituut

Nr. 118 • 22. September 2021

Prof. Dr. Thilo Marauhn. Foto: Rolf K. Wegst

Prof. Dr. Thilo Marauhn, Jurist und Völkerrechtsexperte an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), ist von der juristischen Fakultät der Universität Amsterdam (UvA) zum außerplanmäßigen Professor für internationales Rüstungskontrollrecht ernannt worden. Marauhn wird über internationale Rüstungskontrollabkommen und deren Einhaltung forschen. Die außerplanmäßige Professur wurde mit Unterstützung des niederländischen Außenministeriums im Auftrag des T.M.C. Asser Instituut eingerichtet, wo Marauhn mit dem Aufbau einer Forschungsgruppe betraut ist.

„Ich habe während meiner gesamten akademischen Laufbahn die Entwicklung des internationalen Rüstungskontrollrechts erforscht, kommentiert und mitgestaltet. Deshalb freue ich mich sehr über diese neue Aufgabe“, sagt Prof. Marauhn. „Ich bin überzeugt, dass die Tätigkeit in den Niederlanden einen Beitrag dazu leisten kann, diese sicherheitspolitische Komponente des Völkerrechts nicht nur zu stärken, sondern auch mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen weiterzuentwickeln. Darüber hinaus wird dies zur Sichtbarkeit der Friedens- und Konfliktforschung an der JLU und in Hessen beitragen.“

Als außerplanmäßiger Professor an der UvA, der an das Asser-Institut in Den Haag abgeordnet ist, wird Marauhn innovative Fragestellungen des internationalen Rüstungskontrollrechts bearbeiten. Dieses hochspezialisierte Teilgebiet des Völkerrechts ist gegenwärtig an keiner anderen europäischen Universität oder Forschungseinrichtung mit einer speziellen Professur ausgewiesen. Das Asser-Instituut und die UvA leisten damit einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zum sicherheitspolitischen Diskurs in Europa und weltweit. Dabei kommt sowohl dem Umgang mit technologischen Herausforderungen (künstliche Intelligenz, Nanotechnologie) wie auch der Kontrolle der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen große Bedeutung zu.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und der Internationalen Beziehungen promovierte Thilo Marauhn 1994 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit einer Arbeit über die rechtlichen Grundlagen des deutschen Chemiewaffenverzichts. 1995 erwarb er auf der Grundlage einer Untersuchung der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik einen Master of Philosophy an der University of Wales. Seit seiner Berufung an die Justus-Liebig-Universität Gießen im Jahr 2001 hat er zahlreiche völkerrechtswissenschaftliche Projekte zu sicherheitspolitischen Fragen eingeworben und durchgeführt. Marauhn ist an dem in Gießen und Marburg beheimateten SFB TRR 138 „Dynamiken der Sicherheit“ beteiligt und leitet seit 2016 am Leibniz-Institut Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung die Forschungsgruppe „Völkerrecht“. Er wird die neuen Aufgaben in Den Haag mit seiner Tätigkeit als Professor für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen und an der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung verbinden.

 

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, M.Phil.
Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht
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