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Geschrieben mit schwarzen Tränen

25 Jahre Arbeitsstelle Holocaustliteratur – Feier mit Wolf Biermann und Klaus Steinke am 29. September 2023  in der Kongresshalle Gießen

Nr. 140 • 25. September 2023

Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) feiert ihren 25. Geburtstag und lädt am kommenden Freitag, 29. September 2023, ab 19 Uhr in die Gießener Kongresshalle ein. Zur Feier des langjährigen Bestehens wird es Grußworte von Prof. Dr. Sascha Feuchert, Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, Prof. Dr. Katharina Lorenz, Vizepräsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Joachim Jacob, stellvertretender geschäftsführender Direktor des Instituts für Germanistik, und Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg, Vorsitzender des Fördervereins der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, geben. Der Liedermacher Wolf Biermann und der Künstler Klaus Steinke werden mit ihren Beiträgen den Abend mitgestalten. 

In den Ledergriff eines Koffers eingenäht oder in Flaschen vergraben: Auf hauchdünnem Papier hielt der polnisch-jüdische Dichter Jizchak Katzenelson (1886–1944) seine gewichtigen jiddischen Verse fest. Sein Poem „Dos lied vunem ojsgehargetn jidischn volk“, das er im Sonderlager im französischen Vittel schrieb, erzählt vom elenden Sterben und dem erbitterten Widerstand der Warschauer Gettokämpferinnen und -kämpfer, zu denen er selbst einst gehörte. Katzenelson konnte dem Tod in Auschwitz nicht entrinnen, sein Werk aber überdauerte den Krieg. 

Der Liedermacher Wolf Biermann, dessen Vater ebenfalls im Widerstand gegen die Nationalsozialisten kämpfte und in Auschwitz ermordet wurde, übersetzte Katzenelsons Poem „Großer Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk“ 1994 in die deutsche Sprache und vertonte seine Nachdichtung. Zum Jubiläum der AHL wird er das einzigartige Zeugnis Katzenelsons vorstellen und zudem einige seiner Lieder live darbieten, um den Abend musikalisch abzurunden. Einen weiteren Höhepunkt des Abends wird die Übergabe des Kunstwerks „Katzenelson-Turm“ an die Arbeitsstelle Holocaustliteratur durch den Künstler Klaus Steinke sein. Steinke hat bereits 2018 der Arbeitsstelle Holocaustliteratur sein Kunstwerk „Überschreibungen“ als Schenkung übergeben.

Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur freut sich über alle Gäste, die an der Jubiläumsfeier teilnehmen möchten.

Wolf Biermann, geboren 1936 in Hamburg, ist einer der bekanntesten Liedermacher Deutschlands. Seine Lyrikbände zählen heute zu den meistverkauften Werken der deutschen Nachkriegsliteratur. Für seine Dichtungen wurde er vielfach mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet.

Klaus Steinke, geboten 1936 in Stettin, widmet sich in seiner Kunst seit Mitte der 1980er-Jahre verstärkt der künstlerischen Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte in und nach dem Zweiten Weltkrieg als Topographie von Alltag und Terror. 

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Gießen, dem Kulturamt Gießen und dem Literarischen Zentrum Gießen sowie mit freundlicher Unterstützung der Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung zu Lich und dem Präsidialbüro (Kultur- und Veranstaltungsmanagement) der Justus-Liebig-Universität Gießen statt.

  • Termin

Freitag, 29. September 2023, 19:00 Uhr, Kongresshalle Gießen, Südanlage 3, 35390 Gießen
Karten für die Veranstaltung können unter www.lz-giessen.de reserviert werden.

  • Weitere Informationen

www.holocaustliteratur.de
 

  • Kontakt

Felix Luckau, Arbeitsstelle Holocaustliteratur
Institut für Germanistik
Telefon: 0641 99-29087
E-Mail: Felix.Luckau

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • Telefon: 0641 99-12041