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Teilchenbeschleuniger auf einem Mikrochip: Röntgenpreis für Dr. Roy Shiloh

Verleihung im Rahmen des Akademischen Festakts der Justus-Liebig-Universität Gießen am 24. November 2023 – Röntgenvortrag am Vorabend des Festakts

Nr. 167 • 17. November 2023

Dr. Roy Shiloh. Foto: privat
Dr. Roy Shiloh. Foto: privat

Der renommierte Röntgenpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) geht in diesem Jahr an den Physiker Dr. Roy Shiloh von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) und der Hebrew University of Jerusalem. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird am Freitag, 24. November 2023, im Rahmen des Akademischen Festakts der JLU verliehen. Pfeiffer Vacuum und die Ludwig-Schunk-Stiftung stiften gemeinsam das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro. Im Andenken an den Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen, der von 1879 bis 1888 als Professor in Gießen tätig war, verleiht die JLU seit 1960 den Preis.

Dr. Shiloh erhält den Preis für seine herausragenden Untersuchungen zum Thema „Nanophotonische Elektronenbeschleunigung“. Seit über 125 Jahren beruhen Röntgenquellen für medizinische und andere Anwendungen auf der Elektronenbeschleunigung in Vakuumröhren oder Beschleunigern. Aufbauend auf diesem Prinzip konnte Dr. Shiloh zeigen, dass Elektronen in nanophotonischen Strukturen mit Hilfe von optischen Feldern aktiv geführt werden können. Mit einer neuen Methode ist es ihm gelungen, den weltweit ersten Teilchenbeschleuniger auf einem Mikrochip zu realisieren. „Diese Methode könnte in Zukunft den Bau innovativer und sehr kompakter Röntgengeräte für klinische Zwecke ermöglichen“, betonte Prof. Dr. Markus Thoma (I. Physikalisches Institut) für den Gutachterausschuss der JLU.

Dr. Shiloh hat an der Tel Aviv University Physik und Elektrotechnik studiert und 2018 dort promoviert. An der FAU hat er vier Jahre lang als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter Hommelhof geforscht und ist mittlerweile Assistenzprofessor an der Jerusalem University. Er hat 25 Artikel in begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht, die über 800 Mal zitiert wurden, und hält zwei Patente. Daneben hat er eine Reihe von Preisen für seine Arbeiten erhalten, darunter 2019 den Lev Margulis Memorial Prize for outstanding research in the field of Material Science.   

Die Forschungsarbeiten des Preisträgers setzen viel technisches Know-How, anspruchsvolle Simulationen und präziseste Nanofabrikation voraus. Er hat im Rahmen seiner Forschungsarbeiten eine neue Methode zur Elektronenbeschleunigung entwickelt, die für die zukünftige praktische Umsetzung und kommerzielle Nutzung von großer Bedeutung sein könnte.

Der Röntgenpreis der JLU. Foto: Katrina Friese
Der Röntgenpreis der JLU. Foto: Katrina Friese

 
Die JLU gibt den Röntgen-Preisträgerinnen und -Preisträgern traditionell die Gelegenheit, ihr Forschungsgebiet im Rahmen einer öffentlichen Vortragsveranstaltung am Vorabend des Akademischen Festakts vorzustellen. Der englischsprachige Röntgen-Vortrag mit dem Titel „Nanophotonic electron acceleration: physics and milestone achievements“ findet am Donnerstag, 23. November 2023, 18 Uhr, im Heinrich-Buff-Ring 14, Hörsaal II, statt. 

 

  • Termin

    Akademischer Festakt mit Preisverleihung
    Freitag, 24. November 2023, 10.30 Uhr, Aula:
    www.uni-giessen.de/festakt2023 (mit Link zum Livestream)
    Röntgen-Vortrag “Nanophotonic electron acceleration: physics and milestone achievements”: 
    Donnerstag, 23. November 2023, 18 Uhr, Hörsaal II, Heinrich-Buff-Ring 14, Gießen.

 

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