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Monumentales Referenzwerk zu Kontaktsprachen erschienen

Gießener Anglist Prof. Magnus Huber Mitherausgeber des vierbändigen sprachtypologischen „Atlas and Survey of Pidgin & Creole Languages“

Nr. 177 • 13. September 2013


Nach sechsjähriger Arbeit ist unter Mitarbeit des Gießener Anglisten Prof. Dr. Magnus Huber ein monumentaler sprachtypologischer Atlas mit drei Begleitbänden erschienen. Veröffentlicht wurde „The Atlas and Survey of Pidgin & Creole Languages“ bei der renommierten Oxford University Press. Die Realisierung des 1.300-seitigen Werks wurde möglich durch die Kooperation des Mitherausgebers Prof. Dr. Magnus Huber, Professur für Englische Sprachwissenschaft und Geschichte der englischen Sprache an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), mit der Kreolistin Dr. Susanne Maria Michaelis und dem Sprachtypologen Prof. Dr. Martin Haspelmath von der Abteilung Linguistik des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig, und mit dem Kreolisten Dr. Philippe Maurer, Zürich.

Pidgins und Creoles sind Sprachen, die durch den Kontakt von Sprechergemeinschaften entstehen, die keine gemeinsame Sprache besitzen. Pidgins bilden sich als Zweit- oder Drittsprache heraus und haben die Funktion von Behelfssprachen in Situationen, in denen keiner die Muttersprache des Anderen spricht (z.B. das Tok Pisin in Papua Neuguinea), während Kreolsprachen als Muttersprache gesprochen werden (wie etwa das Jamaican Creole).

Grundlage für die vier Bände ist eine umfangreiche elektronische Datenbank mit lautlichen, grammatischen und lexikalischen Strukturdaten aus 76 Kontaktsprachen. Für jede Sprache füllten ausgewiesene Experten einen detaillierten Merkmalskatalog aus und lieferten außerdem einen Handbuchartikel zur historischen Entwicklung und der Grammatik der jeweiligen Sprache. Der „Atlas and Survey of Pidgin and Creole Languages“ stellt das bisher systematischste und umfangreichste Referenzwerk zu Kontaktsprachen dar: 88 Beitragende lieferten Überblicksartikel für den dreibändigen Survey; der Atlas zeigt die weltweite Verbreitung von 130 Merkmalen in Pidgins und Kreolsprachen. Jeder Karte ist ein Merkmalsartikel vorangestellt, der das linguistische Phänomen definiert und seine Verbreitung interpretiert. Zusammen und für sich genommen sind die vier Bände und die online zugängliche APiCS-Datenbank von zentraler und einzigartiger Bedeutung nicht nur in der Kreolistik und Sprachtypologie sondern auch in der Linguistik im Allgemeinen.

  • Publikationen

Michaelis, Susanne Maria; Maurer, Philippe; Haspelmath, Martin & Magnus Huber (eds.), Melanie Revis & Bradley Taylor (collabs.). 2013. „The Atlas and Survey of Pidgin & Creole Languages“. Oxford: Oxford University Press.

Michaelis, Susanne Maria; Maurer, Philippe; Haspelmath, Martin & Magnus Huber (eds.). 2013. „The Survey of Pidgin and Creole Languages“. Oxford: Oxford University Press.
Vol 1: English-based and Dutch-based languages.
Vol 2: Portuguese-based, Spanish-based and French-based languages.
Vol 3: Contact languages based on languages from Africa, Asia, Australia and the Americas.

  • Weitere Informationen

http://ukcatalogue.oup.com/product/9780199677702.do#.Uiys3H-6XAY

  • Kontakt

Prof. Dr. Magnus Huber
Institut für Anglistik
Otto-Behaghel-Straße 10 B, 35394 Giessen
Telefon: 0641 99-30060

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041

Schlagwörter
Forschung