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Kaki-Preis für herausragende Masterarbeiten in theoretischer Physik

JLU-Absolventen Johannes Roth und Leon Sieke für Studienleistungen ausgezeichnet

Nr. 192 • 12. Dezember 2023 

Von links nach rechts: Prof. Dr. Lorenz von Smekal, Johannes Roth, Leon Sieke, Prof. Dr. Christian Fischer (geschäftsführenden Direktor des Instituts für Theoretische Physik) bei der Preisübergabe. Foto: Fabian Rennecke
Von links nach rechts: Prof. Dr. Lorenz von Smekal, Johannes Roth, Leon Sieke, Prof. Dr. Christian Fischer (geschäftsführenden Direktor des Instituts für Theoretische Physik) bei der Preisübergabe. Foto: Fabian Rennecke

Für herausragende Studienleistungen und Masterarbeiten in theoretischer Physik hat das Institut für Theoretische Physik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) die Absolventen Johannes Roth und Leon Sieke mit dem mit 500 Euro dotierten Kaki-Preis ausgezeichnet. Unter der Betreuung von Prof. Dr. Lorenz von Smekal haben sie in ihren Masterarbeiten „Funktionale Renormierungsgruppe für kritische Dynamik in Realzeit“ und „Stochastische Realzeitmethoden für Spektralfunktionen“ die Beschreibung von Materie unter extremen Bedingungen zum Ziel. Dabei treten Übergänge zu unvorstellbaren Formen von Materie auf, wie sie zum Beispiel winzige Bruchteile einer Sekunde nach dem Urknall im Universum vorgeherrscht haben oder wie sie im Inneren von Neutronensternen durch astrophysikalische Beobachtung indirekt zu erkennen sind. 

Solche Phasenübergänge lassen sich auch im Alltag insbesondere bei Wasser beobachten. Kochendes Wasser wandelt sich von einer flüssigen in eine gasförmige Phase, während beim Gefrieren ein Übergang in eine feste Phase (Eis) zu sehen ist. Im aktuellen Zeitalter der großen experimentellen Anlagen zur Untersuchung der Eigenschaften von Materie unter extremen Bedingungen mit relativistischen Schwerionenkollisionen, wie sie am CERN in Genf oder an der GSI in Darmstadt durchgeführt und auch für das internationale Großforschungszentrum GSI-FAIR geplant sind, ist ein detailliertes theoretisches Verständnis der dabei auftretenden Phänomene von besonderer Bedeutung. Die Arbeiten der beiden Preisträger stellen hier eine direktere Verbindung zwischen den experimentellen und astrophysikalischen Beobachtungen mit der zugrundeliegenden Theorie der starken Wechselwirkung her. 

Johannes Roth und Leon Sieke werden ihre Forschung in der Arbeitsgruppe von Prof. von Smekal im Rahmen ihrer Promotion am Institut für Theoretische Physik der JLU fortsetzen. Finanziell werden sie dabei durch die Studienstiftung des deutschen Volkes, durch den Sonderforschungsbereich Transregio 211 der DFG sowie im Rahmen der Kooperation der JLU mit dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt unterstützt.

Der mit 500 Euro dotierte Kaki-Preis geht auf eine großzügige Spende von Prof. Dr. Kaori Kaki von der Shizuoka Universität in Japan an das Institut für Theoretische Physik zurück. Prof. Kaki hat in den 1990er Jahren einige Zeit als junge Nachwuchswissenschaftlerin am Institut für Theoretische Physik der JLU in der Gruppe von Prof. Dr. Mosel verbracht. Es war ihr Wunsch, diese Spende zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Theoretischen Kern- und Hadronenphysik an der JLU einzusetzen. Der Preis steht allen Absolventen eines Jahrgangs im Masterstudiengang Physik am Institut für Theoretische Physik offen. 

 

  • Kontakt

Prof. Dr. Christian Fischer, Institut für Theoretische Physik
Heinrich-Buff-Ring 16, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99 33347
E-Mail: christian.fischer

 

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