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Röntgenpreis für Münchner Physiker Dr. Lars von der Wense

Verleihung im Rahmen des Akademischen Festakts der Justus-Liebig-Universität Gießen – Pfeiffer Vacuum und Schunk Group fördern wissenschaftlichen Nachwuchs – Röntgen-Vortrag am Donnerstag, 29. November 2018

Nr. 212 • 16. November 2018

Dr. Lars von der Wense. Foto: Dirk Dahmer
Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) verleiht in diesem Jahr ihren Röntgenpreis an den Physiker Dr. Lars von der Wense von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der Röntgenpreis wird am Freitag, 30. November 2018, im Rahmen des Akademischen Festakts der JLU für hervorragende Arbeiten zur strahlenphysikalischen und strahlenbiologischen Grundlagenforschung verliehen. Er ist nach dem Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen benannt, der 1879 bis 1888 als Professor in Gießen tätig war. In erster Linie sollen Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern ausgezeichnet werden. Gestiftet wird der mit 15.000 Euro dotierte Preis hälftig von Pfeiffer Vacuum und der Dr. Erich Pfeiffer Stiftung sowie von der Ludwig-Schunk-Stiftung.

Dem diesjährigen Preisträger Dr. Lars von der Wense  ist es gelungen, im Rahmen seiner Dissertation das Thorium-Isomer Thorium-229m, nach dem seit  über 40 Jahren intensiv gesucht wurde, direkt nachzuweisen. Damit schuf von der Wense die Grundlage für die zukünftige Entwicklung einer Atomkern-Uhr. Das Isomer zeichnet sich durch die kleinste bekannte Anregungsenergie aller Atomkerne aus. Bei einer Atomkern-Uhr würde man den niedrigliegenden Übergang von Thorium-229m zum Grundzustand als Zeittakt verwenden. Im Gegensatz zu optischen Atomuhren, bei denen Übergänge in der Atomhülle genutzt werden, würde eine Atomkern-Uhr eine wesentlich genauere Zeitmessung erlauben. Der Grund dafür ist, dass Atomkerne sehr viel weniger anfällig für äußere Störungen wie elektrische und magnetische Felder in der Umgebung sind als die Atomhülle. Mit einer Atomkern-Uhr ließe sich sogar untersuchen, ob bestimmte Naturkonstanten tatsächlich konstant sind oder sich im Lauf der Zeit minimal verändern. Eine Atomkern-Uhr könnte relativ kompakt gebaut und dann beispielsweise für die nächste Generation des Navigationssystems GPS in einem Satelliten ins All geschossen werden. Für seine Arbeit erhielt Lars von der Wense Dissertationspreise der Ludwig­Maximilians-Universität München und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Die JLU gibt den Röntgen-Preisträgerinnen und -Preisträgern traditionell die Gelegenheit, ihr Forschungsgebiet im Rahmen einer öffentlichen Vortragsveranstaltung am Vorabend des Akademischen Festakts vorzustellen. Der Röntgen-Vortrag mit dem Titel "Die Grenzen der Zeitmessung: Von der Atomuhr zur Kernuhr"  findet statt am Donnerstag, 29. November 2018, um 18 Uhr im Hörsaal II, Hörsaalgebäude der Physik, Heinrich-Buff-Ring 14, 35392 Gießen. Zuvor besucht der Preisträger die Stifterfirmen Pfeiffer Vacuum und Schunk und berichtet dort von seinen Forschungsergebnissen und Erkenntnissen.

  • Termin

Röntgen-Vortrag: Donnerstag, 29. November 2018, 18 Uhr, Hörsaal II, Heinrich-Buff-Ring 14, Gießen

Akademischer Festakt mit Preisverleihung: Freitag, 30. November 2018, 10.30 Uhr, Aula, Ludwigstraße 23, Gießen


Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen. Telefon: 0641 99-12041



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Forschung