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Kostengünstige Alternative zu Edelmetallen

Stabiler Carbonylkomplex mit Silizium hergestellt

Nr. 68 • 21. April 2020

Molekulares Haschen: Reaktives Silylen fängt Kohlenmonoxid (CO). Grafik: Juliane Schöning und Stephan Schulz

Kohlenmonoxid wird in vielen großtechnischen Verfahren verwendet, in denen seltene und teure Edelmetalle als Katalysatoren fungieren. Ein Wissenschaftlerteam der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) konnte nun erstmalig einen Carbonylkomplex mit dem kostengünstigen Halbmetall Silizium herstellen. Die Fachzeitschrift „Nature Chemistry“ berichtet.

Carbonylkomplexe, also Verbindungen von Kohlenmonoxid (CO) mit einem sogenannten Übergangsmetall wie zum Beispiel Eisen, sind aus der synthetischen Chemie und Katalyse, z.B. zur Herstellung von Kraftstoffen, nicht mehr wegzudenken. Ein Team um die Chemiker Prof. Dr. Peter R. Schreiner (JLU) und Prof. Dr. Stephan Schulz (UDE) konnte nun erstmals nachweisen, dass sich solche Komplexe auch mit Hauptgruppenelementen wie dem Halbmetall Silizium herstellen lassen.

Siliziumoxid kennt jeder als Sand. In dieser Form geht jedes Siliziumatom vier Bindungen zu benachbarten Atomen ein. Im Labor ist es möglich, das Halbmetall zu einer zweibindigen und daher recht reaktionsfreudigen Spezies, dem „Silylen“, zu reduzieren. Die Forscher konnten zeigen, dass sich dieses unter bestimmten Bedingungen tatsächlich mit Kohlenmonoxid zum ersten bei Raumtemperatur stabilen Carbonylkomplex verbindet. Künftig soll er für CO-Übertragungsreaktionen eingesetzt werden.

  • Weitere Informationen

www.uni-giessen.de/schreiner
www.uni-due.de/ak_schulz/index_en.php

  • Publikation

A room-temperature stable silicon carbonyl complex. Chelladurai Ganesamoorthy, Juliane Schoening, Christoph Wölper, Lijuan Song, Peter R. Schreiner, and Stephan Schulz. Nature Chem. 2020, 12, im Druck. DOI: 10.1038/s41557-020-0456-x
https://www.nature.com/articles/s41557-020-0456-x

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Forschung