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Belarus – Beobachtungen aus dem Exil

Lesung und Gespräch mit dem belarusischen Autorenpaar Alhierd Bacharevič und Julia Cimafiejeva am 1. Juni 2023 – Workshop an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Nr. 76 • 24. Mai 2023

Julia Cimafiejeva und der Schriftsteller Alhierd Bacharevič – Foto: privat
Julia Cimafiejeva und der Schriftsteller Alhierd Bacharevič – Foto: privat

Die Lyrikerin Julia Cimafiejeva und der Schriftsteller Alhierd Bacharevič leben heute in der Schweiz. Sie hatten aktiv an den friedlichen Massenprotesten gegen das Lukaschenko-Regime in Belarus teilgenommen, mussten deshalb ihr Heimatland verlassen und gingen im Jahr 2020 zunächst ins österreichische Exil. Zwei der Romane Bacharevičs („Die Hunde Europas“, 2017, und „Das letzte Buch von Herrn A.“, 2020) sind zwischenzeitlich in Belarus als „extremistisch und staatswidrig“ eingestuft worden. Das Autorenpaar wird am Donnerstag, 1. Juni 2023 (Beginn: 19.30 Uhr), im Hermann-Levi-Saal des Gießener Rathauses eine Lesung halten.

Julia Cimafiejeva und Alhierd Bacharevič lesen aus ihren national wie international stark beachteten und vielfach ausgezeichneten Werken (u.a. aus dem 2022 erschienen Gedichtband „Der Angststein“) und geben Einblick in ihr aktuelles Schaffen; sie freuen sich auf einen anregenden Austausch mit dem Publikum. Die Gäste können darüber hinaus anhand von Tagebuchauszügen, die während der Proteste in Minsk verfasst wurden, Einblicke in die politische Situation in Belarus und die Anschauung des Autorenpaares gewinnen. Politische Äußerungen finden sich zudem in den Werken „Minsk. Tagebuch“ (Berlin 2021) von Julia Cimafiejeva und „Sie haben schon verloren. Revolution und Revolte in Belarus“ (Berlin 2021) von Alhierd Bacharevič. 

Die beiden belarusischen Gegenwartsliteraten beobachten und kommentieren aus dem Exil heraus die Entwicklungen in ihrem Heimatland. Einblicke und Einschätzungen zur Lage in Belarus geben sie auch bei einem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanzierten wissenschaftlichen Workshop „The Grammar of Dictatorships: Past (is) Continuous, Future – Indefinite?“, der am 1. und 2. Juni 2023 an der JLU stattfindet. 

Die öffentliche Lesung in deutscher Sprache ist eine Kooperationsveranstaltung der Professur für Osteuropäische Geschichte am Historischen Institut der JLU (Prof. Dr. Thomas Bohn), dem Gießener Zentrum für Östliches Europa (GiZo) der JLU und dem Verein „Gefangenes Wort e.V.“ Die Lesung wird im Rahmen einer vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Gastdozentur (Prof. Dr. Iryna Ramanava) zur Unterstützung des Belarus-Schwerpunkts an der JLU veranstaltet.

Der Eintritt zur Lesung ist frei.

  • Termin

Lesung mit dem belarusischen Autorenpaar Alhierd Bacharevič und Julia Cimafiejeva
am 1. Juni 2023 um 19.30 Uhr
Veranstaltungsort: Hermann-Levi-Saal, Gießener Rathaus (Berliner Platz 1, 35390 Gießen)

  • Weitere Informationen

https://www.gefangenes-wort.de

Workshop „The Grammar of Dictatorships: Past (is) Continuous, Future – Indefinite?“:
https://www.uni-giessen.de/de/fbz/zentren/gizo/aktiv/2023/belarus-tagung_flyer.pdf

  • Kontakt

Dr. Michael Novian
Dekanatsreferent am Fachbereich 04 – Geschichts- und Kulturwissenschaften 
Stellvertretender Vorsitzender des Vereins Gefangenes Wort e.V. 
E-Mail: michael.novian; michael.novian

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • Telefon: 0641 99-12041