Herausragende Leistungen in der Rotwildgenetik gewürdigt
Staatsehrenpreis für Lebensraumgestaltung: JLU-Veterinärmediziner Prof. Dr. Gerald Reiner und zwei weitere Preisträger von Ministerpräsident Boris Rhein ausgezeichnet
Nr. 76 • 26. Mai 2025
Für seine herausragenden Leistungen in der Forschung zur Rotwildgenetik hat Prof. Dr. Gerald Reiner, Klinik für Schweine am Fachbereich Veterinärmedizin und Arbeitskreis Wildbiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), vom Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein den Staatsehrenpreis für Lebensraumgestaltung erhalten. Gemeinsam mit Prof. Reiner ausgezeichnet wurden die Forstdirektoren a. D. Klaus Schwarz und Harald Voll. Alle drei Preisträger sind in der Arbeitsgruppe Genetik der Rotwild-Hegegemeinschaft Krofdorfer Forst aktiv.
Mit dem Preis wird die 15-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und jagdlicher Praxis gewürdigt. Die Preisträger konnten zeigen, dass der genetische Austausch zwischen den hessischen Rotwildpopulationen erheblich abgenommen hat und diese Isolation zu verminderter genetischer Vielfalt und Inzuchtdepression – verringerter Fitness von Individuen einer Population durch Inzucht – führt. So sind in mehreren hessischen Rotwildpopulationen bereits Tiere mit verkürzten Unterkiefern nachgewiesen worden – eine durch Inzucht hervorgerufene Missbildung.
Diese Arbeiten bildeten die Grundlagen für die Umsetzung von Wanderkorridoren für Rotwild in Hessen. „Nur wenn der genetische Austausch zwischen Rotwildpopulationen gesichert wird, kann das in Zeiten des Klimawandels so wichtige Anpassungsvermögen der Tiere bewahrt und die reale Bedrohung durch Inzuchtdepressionen abgewendet werden“, betont Prof. Reiner.
Kontakt
Prof. Dr. Gerald Reiner
Klinik für Schweine am Fachbereich Veterinärmedizin
und Arbeitskreis Wildbiologie der JLU
Telefon: 0641 99-38820
E-Mail: gerald.reiner
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