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Bakterielle Niereninfektionen im Fokus einer neuen Forschungsgruppe

DFG bewilligt vierjährige Förderung – Gießener Urologe Prof. Florian Wagenlehner ist Sprecher des Konsortiums

Nr. 181 • 16. Dezember 2022

Infektionen der Niere kommen in der Bevölkerung sehr häufig vor und können unter Umständen lebensbedrohliche Folgen haben. Um diese bakteriellen Infektionen auf molekularer Ebene besser zu verstehen, fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den kommenden vier Jahren eine interdisziplinäre Forschungsgruppe; Sprecher ist Prof. Dr. Florian Wagenlehner, Urologe an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Das Projekt "Bakterielle renale Infektionen und deren Abwehr (BARICADE)" befasst sich mit bakteriellen Virulenzfaktoren, Wirtsmerkmalen, insbesondere der gewebespezifischen Mikroumgebung und der angeborenen Immunantwort, sowie Aspekten der anti-bakteriellen Therapie. Die JLU, das Universitätsklinikum Bonn (UKB), die Universität Duisburg-Essen und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster arbeiten in dieser Gruppe zusammen. 

Die Harnwege sind häufig von bakteriellen Infektionen betroffen, die nicht selten auf die Nieren übergreifen. Wegen einer Vielzahl von Faktoren, die Therapieerfolge mindern, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Um in diesem Bereich Fortschritte zu erzielen und Wege zu neuen Behandlungsstrategien zu ebnen, verfolgt das Projekt einen interdisziplinären Ansatz. „Unser Konsortium besteht aus ausgewiesenen Experten aus verschiedenen Disziplinen“, erläutert Prof. Wagenlehner. Seine Kolleginnen und Kollegen kommen aus den Fachgebieten Urologie, Nephrologie (Nierenheilkunde), Mikrobiologie und Immunologie und haben sich zusammengeschlossen, um wichtige offene Fragen gemeinsam und mit modernsten Technologien zu bearbeiten. Die Kombination verschiedener innovativer Ansätze aus den Teildisziplinen schafft einen Mehrwert für alle Einzelprojekte, indem sie Fragen beantworten können, die über ihren eigenen Forschungsumfang hinausgehen. 

An der JLU beschäftigt sich das Team um Prof. Wagenlehner mit der Wirkung von Antibiotika unter Berücksichtigung des Immunsystems. Dazu werden Urin- und Blutproben von Patientinnen und Patienten mit Niereninfektion entnommen und zunächst immunologisch untersucht, bevor in in-vitro-Modellen die Wirkung der Antibiotika überprüft wird. 

 

 

 

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Schlagwörter
Forschung