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„Warum die Corona-Krise dick macht“

In der digitalen Seniorenvorlesung des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen 2022 steht im Monat Februar die Adipositas im Fokus – Vorträge dauerhaft online

Nr. 17 • 2. Februar 2022

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben die Bundesbürgerinnen und -bürger laut Studien im Durchschnitt mehr als fünf Kilogramm an Gewicht zugelegt. „Warum die Corona-Krise dick macht“ lautet daher der Titel der digitalen Seniorenvorlesung des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) für den Monat Februar:
www.med.uni-giessen.de/senioren

Prof. Dr. Elke Roeb, Innere Medizin am Fachbereich 11 der JLU und Leiterin des Schwerpunktes Gastroenterologie am UKGM, Standort Gießen, geht in ihrem Vortrag auf das Problem der Adipositas (Fettleibigkeit) ein: 39 Prozent der Weltbevölkerung sind adipös – besonders stark von der Verbreitung der Krankheit betroffen sind die USA und der Vordere Orient, aber auch Australien und Südamerika. Die Adipositas zieht eine Menge Folgeerkrankungen nach sich, darunter psychosoziale Probleme wie Depression, Herz- und Kreislauferkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen), aber auch Probleme mit annähernd allen Organen. Sogar Tumorerkrankungen treten bei hohem Body-Mass-Index (BMI) gehäuft auf; die Todesfallrate liegt höher als bei normalgewichtigen Personen. Prof. Roeb betont, wie wichtig in diesem Zusammenhang die regelmäßige Kontrolle von Blutdruck, Blutfetten, Blutzucker, Leberwerten und Harnsäure ist, um Folgeerkrankungen vorbeugen zu können.

Das Behandlungsziel, so die Medizinerin, ist die langfristige Gewichtsreduktion mit einer Mindestkalorienaufnahme von 800 Kilokalorien (kcal) pro Tag. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Ernährungsberatung, Bewegung, aber vor allem auch eine Verhaltensänderung notwendig, um Nahrungsmittelverbrauch, Kauf- und Kochverhalten zu kontrollieren sowie Essgewohnheiten zu verändern. Auf dem Weg zu einem dauerhaften Erfolg gilt es viele Aspekte zu beachten: Bereits ein Bier am Tag schlägt sich beispielsweise in einer Gewichtszunahme von 10,5 Kilogramm pro Jahr nieder. Andererseits führt beispielsweise das Essen einer Mahlzeit auf rotem Geschirr dazu, dass bei einer Mahlzeit weniger Nahrung aufgenommen wird.

Wenn solche Maßnahmen ausgeschöpft sind, können als letzte Möglichkeiten der Einsatz von Medikamenten, die zur Appetitlosigkeit (Inappetenz) führen, oder chirurgische Maßnahmen erwogen werden, erläutert Prof. Roeb.

Prof. Dr. Elke Roeb wurde 2005 nach Gießen in die Leitungsfunktion im Bereich der Gastroenterologie berufen, zuvor war sie als leitende Oberärztin am Klinikum in Aachen tätig. Prof. Roeb hat eine sehr breite klinische Ausbildung als Internistin, Gastroenterologin und Intensivmedizinerin und darüber hinaus einen Master in Health Care Management. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt hauptsächlich der nicht-alkoholischen Fettleber und spiegelt sich in einer Vielzahl von Publikationen wider. Prof. Roeb ist darüber hinaus Koordinatorin und Erstautorin der Leitlinie zu Fettlebererkrankungen.

„Die Zuhörerinnen und Zuhörer erwartet erneut ein allgemeinverständlicher, unterhaltsamer und informativer Vortrag“, verspricht Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes, Fachärztin für Innere Medizin (JLU), die die Seniorenvorlesungen organisiert. Der aktuelle Beitrag  ist – wie die vorhergehenden Vorträge auch online abrufbar.Termin

Seniorenvorlesung im Februar 2022: www.med.uni-giessen.de/senioren
Auch die Vorträge aus den vergangenen beiden Semestern sind auf der Homepage weiterhin verfügbar.


  • Weitere Informationen

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