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Ehrendoktor für Prof. Dr. P. Michael Schmitz

Die Nationale Agraruniversität Bila Tserkva (Ukraine) verlieh ihrem Gastprofessor die hohe Auszeichnung – Prof. Schmitz ist Direktor des Instituts für Agrarpolitik und Marktforschung sowie des Zentrums für Internationale Entwicklungs- und Umweltforschung der JLU

Nr. 178 • 19. Juli 2010


In der Fachwelt hat sich Prof. Dr. P. Michael Schmitz einen Namen gemacht mit Forschungen zur europäischen und internationalen Agrar- und Ernährungspolitik. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) sowie des Vorstands der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG). Am 10. Juni 2010 verlieh ihm die Nationale Agraruniversität Bila Tservka in der Ukraine (BTNAU) im Rahmen einer feierlichen Sondersitzung des Wissenschaftlichen Rats der Universität die Ehrendoktorwürde. Prof. Schmitz ist Direktor des Instituts für Agrarpolitik und Marktforschung und des Zentrums für Internationale Entwicklungs- und Umweltforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sowie Leiter des Instituts für Agribusiness in Gießen.

Er wurde 1949 in Bad Gandersheim (Niedersachsen) geboren und studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Göttingen. 1979 promovierte er am Fachbereich Agrarwissenschaften der Universität Göttingen in der Fachrichtung Agrarökonomie. 1984 wurde er an der Universität Kiel habilitiert. Von 1984 bis 1987 kam Prof. Schmitz erstmals nach Gießen und wurde Professor für Agrarpolitik am Fachbereich Agrarwissenschaften der JLU. 1987 bis 1995 war er Professor für Agrarpolitik am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt und folgte im Oktober 1995 erneut einem Ruf nach Gießen, wo er eine C4-Professur für Agrar- und Entwicklungspolitik am Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement annahm.

Die Zusammenarbeit mit der unkrainischen Hochschule begann im Jahr 1997. In mehr als 13 Jahren Kooperation mit der BTNAU arbeitete Prof. Schmitz rund zehn Monate vor Ort. Er leitete drei große EU Projekte (Tempus-Programm) zur Förderung der Agrarausbildung vor Ort: das Projekt „Agricultural and Food Economics Development in Ukraine“ (AGFED) zusammen mit der University of Exeter (Großbritannien) zur Reformierung der Lehrpläne der BTNAU im Bereich Agrarökonomie. Weiterhin das Projekt „Sustainable Food Chain Management in Ukraine“ (SusFood) mit der L'École Nationale Vétérinaire de Lyon (Frankreich) zur Förderung des Bologna-Prozesses in der Ukraine. Hierzu zählten die Einrichtung der neuen Abschlüsse wie Bachelor und Master sowie die Integration neuer Lehrinhalte im Bereich Ökotrophologie und Agrarwirtschaft. Das dritte Projekt „Agricultural Policy and Administration towards European Integration“ (Agripol) zusammen mit der University of Essex (Großbritannien) und dem Ministerium für Agrarpolitik der Ukraine förderte den Aufbau und die Durchführung eines Weiterbildungsprogramms für Führungskräfte aus der ukrainischen Agrarverwaltung.

Weitere Kooperationsmaßnahmen der BTNAU mit der JLU umfassen regen, vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) unterstützten Wissenschaftleraustausch und Nachwuchsförderung sowie den Aufbau eines gemeinsamen Trainee-Programms für den Managementnachwuchs in der ukrainischen Agrar- und Ernährungswirtschaft zusammen mit der DLG. 2001 wurde Prof. Schmitz zum Ehrenprofessor der BTNAU ernannt. 2005 folgte die Gründung des Instituts für Europäische Integration an der BTNAU mit dem Ziel der Förderung und Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis zwischen der BTNAU und dem europäischen Ausland. Ein offizielles Kooperationsabkommen zwischen BTNAU und der JLU wurde 2007 beschlossen. Prof. Schmitz ist seitdem Kooperationsbeauftragter.

Zukünftig sind der Aufbau eines Weiterbildungs- und Trainingszentrums für Tierproduktion inklusive Futterwirtschaft an der BTNAU geplant, ein Ausbau der Verbindungen der Agrarwirtschaft von Ukraine und Deutschland sowie die Einrichtung von Doppelmasterprogrammen von JLU und BTNAU im Bereich Agrarwissenschaften.
 

 

  • Kontakt:

Prof. Dr. P. Michael Schmitz
Institut für Agrarpolitik und Marktforschung
Senckenbergstraße 3, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-37060

Herausgegeben von der Pressestelle der Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041