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G-EPIC

Über das Projekt

Project

Immer wieder zeigen sozialwissenschaftliche Studien verschiedener Disziplinen soziale und geschlechtsspezifische Unterschiede im politischen Kompetenzgefühl von Individuen, sowohl mit Blick auf die eigenen politischen Ambitionen als auch sonstige politische Einstellungen. Dies ist aus demokratischer Sicht problematisch, da Bürger:innen unabhängig von Geschlecht und sozialer Herkunft am Gemeinwesen teilhaben sollen. Da viele politischen Einstellungen im Alter von 11 bis 16 Jahren gebildet werden, erscheint gerade dieser Zeitraum wichtig, um diese Ungleichheiten in den politischen Einstellungen aktiv anzugehen und frühzeitig vorzubeugen - gerade auch vonseiten der Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. 

Hier setzt das Projekt "Gender Empowerment through Politics in Classrooms" (G-EPIC) an. Es zielt darauf ab, intersektionale politische Ungleichheiten durch ein innovatives Forschungsprogramm abzumildern. Dazu wird zunächst umfassend untersucht, wie geschlechtsspezifische und intersektionale Diskrepanzen bei politischen Einstellungen in verschiedenen Kontexten entstehen. Es wird weiterhin ein systematisches Verständnis über den aktuellen Stand der Forschung zu geschlechtsspezifischen sowie sozialen und politischen Ungleichheiten erarbeitet. Auf diesen Grundlagen werden dann mit beteiligten Akteur:innen integrative didaktische Interventionen entworfen, erprobt und bewertet. Zielsetzung dieser schulischen Programme ist es dabei u. a., die politische Selbstwirksamkeit benachteiligter junger Schüler:innen in sechs europäischen Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Spanien, Tschechische Republik und Vereinigtes Königreich) zu fördern und damit gleichberechtigtes politisches Engagement zu ermöglichen. Die folgende Abbildung liefert einen Überblick zu den verschiedenen Arbeitsschritten und deren Abfolge. 

Das über drei Jahre laufende G-EPIC-Projekt wird von ausgewiesenen europäischen Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Politikwissenschaft, Soziologie, Jugendforschung und Erziehungswissenschaft aus allen sechs teilnehmenden europäischen Ländern geleitet. Es wird durch das Rahmenprogramm Horizon Europe der Europäischen Kommission finanziert. Ausführlichere Informationen erhalten Sie auf der europäischen Homepage des Forschungsprojektes: https://g-epic.eu

Ziele des Projekts

objectives

Generelles Ziel

Allgemein: Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Vertrauen in die Politik und der politischen Selbstwirksamkeit

G-EPIC, ein multinationales Konsortium von Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus sechs Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Spanien, Tschechische Republik und Vereinigtes Königreich), hat sich mit dem Ziel zusammengeschlossen, soziale Innovationen zu fördern und Maßnahmen zu erproben, um soziale und geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der Politik zu verringern. Dazu werden Impulse und Programme entwickelt, um die politische und demokratische Bildung integrativer zu gestalten. Zu diesem Zweck verfolgt G-EPIC einen interdisziplinären Ansatz, der Erkenntnisse aus der Politikwissenschaft, der Soziologie, der Jugendforschung und der Erziehungswissenschaft miteinander verbindet.

Die internationalen Partner werden zunächst den derzeitigen Stand dieser Ungleichheiten und Benachteiligungen durch Unterrichtsbeobachtungen und die Analyse vorhandener quantitativer Daten ermitteln, um zu verstehen, wie Ungleichheiten in den Einstellungen zum politischen Engagement erlernt werden. G-EPIC wird dann handlungsorientierte Studien in Schulen durchführen und gestaltungsbasierte Interventionen erproben, die in einem gemeinsamen Prozess mit der Zivilgesellschaft, Lehrer:innen und Schüler:innen entwickelt werden.

G-EPIC wird in diesem Zusammenhang ebenfalls eine ganzheitliche Bewertung des nationalen Kontexts und des lokalen und europäischen politischen Rahmens durchführen, um Strategien, Vorschriften und Maßnahmen zu entwickeln, die langfristig eine gerechtere politische Beteiligung von Frauen und Männern fördern. Der auf diese Weise entwickelte Baukasten mitsamt praxisbezogenen Handreichungen soll als internationale Referenz zur Förderung einer gleichberechtigten politischen Teilhabe vom Klassenzimmer an beitragen.

Spezifische Ziele

Um dieses Gesamtziel zu erreichen, formuliert das Projekt eine Reihe von spezifischen Zielen:

  • 1: Bereitstellung einer Evidenzbasis, die das Spektrum und die Überschneidungen verschiedener sozioökonomischer Merkmale aufzeigt, die politische Ungleichheiten strukturieren, wenn sie früh im Leben der Menschen entstehen. Auf dieser Grundlage sollen die Folgen dieser Merkmale für das politische Engagement ergründet werden.
  • 2: Untersuchung der Art und Weise, wie politische Ungleichheiten durch Dynamiken im Klassenzimmer entstehen.
  • 3: Bewertung der Bedingungen, unter denen schulische Interventionen erfolgreich zur Verringerung sozialer und geschlechtsspezifischer Unterschiede in politischen Einstellung von Schüler:innen beitragen.
  • 4: Mitwirkung an der Entwicklung, Erprobung und Bewertung eines schulischen Interventionsprogramms zur erfolgreichen Stärkung der politischen Selbstwirksamkeit aller Schüler:innen durch engen Kontakt mit Schulen, Bildungsfachleuten und Jugendlichen. 
  • 5: Entwicklung forschungsgestützter Strategien, Regelungen und Politiken für die Zusammenarbeit mit Schulen und Lehrkräften sowie Interessengruppen auf nationaler und europäischer Ebene, die eine gerechte und integrative demokratische Praxis gewährleisten.
  • 6: Verstärkung der Wirkung des Projekts durch Kommunikation, Verbreitung und Nutzung der Ergebnisse, die auf die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen im nationalen und europäischen Kontext zugeschnitten sind.

Team @JLU

Principal Investigator (Deutschland)
Prof. Dr. Simone Abendschön

Geschäftsführende Direktorin
des Instituts für Politikwissenschaft

Professorin
für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Methoden der Politikwissenschaft unter Berücksichtigung der Demokratie- und politischen Sozialisationsforschung

Kontakt

fa fas-home Philosophikum II, Haus E, Raum E117
fa fas-phone 0641 99-23050
Mitarbeitende (Deutschland)
Dr. Philipp Kleer

Wissenchaftlicher Mitarbeiter
im EU-geförderten Horizon Projekt G-EPIC