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Rückenschmerzen – ein leidiges Thema

Fortsetzung der Seniorenvorlesungen des Fachbereichs Medizin der Universität Gießen im Online-Format – Experte rät zur Umstellung im Tagesablauf und mehr Bewegung

Nr. 38 • 9. April 2021


Rund 80 Prozent der Bevölkerung leiden im Laufe ihres Lebens unter Rückenschmerzen – mit unterschiedlichen Ausprägungen, Beschwerden und Symptomen. „Rückenschmerzen – ein leidiges Thema“ lautet daher der Titel der aktuellen Seniorenvorlesung des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zum Auftakt des Sommersemesters 2021. Der Vortrag kann ab sofort – ebenso wie die letzten vier Vorträge aus dem Wintersemester 2020/21 – online abgerufen werden: http://www.med.uni-giessen.de/senioren

Gastredner ist der renommierte Orthopäde (Fachbereich Medizin der JLU) und ehemalige Direktor der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie am Standort Gießen des UKGM, Prof. Dr. Henning Stürz. Der Mediziner ist einem großen Publikum zudem als Organisator der beliebten Seniorenvorlesungen im Zeitraum von 2008 bis 2019 bestens bekannt.

In seinem anschaulichen Vortrag führt Prof. Stürz aus, welche gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung Rückenschmerzen haben: Rückenschmerzen sind laut Statistiken das häufigste Symptom, das zur Vorstellung bei einem Hausarzt oder Orthopäden führt. Fast ein Drittel der Fälle von Schwerbehinderung sind durch Rückenbeschwerden verursacht. 15 bis 20 Milliarden Euro Kosten entstehen den Krankenkassen pro Jahr durch Rückenprobleme.

Prof. Stürz zeigt außerdem auf, dass das Problem eigentlich gar nicht so groß sein müsste, wie es sich nach den anfänglich geschilderten Zahlen tatsächlich darstellt: 80 Prozent der Beschwerden sind funktionell bedingt; die Ursache ist vor allem Bewegungsmangel. Diese funktionell bedingten Beschwerden können bzw. könnten durch eine Umstellung von Lebensführung, Tagesablauf und ein geändertes Verhalten am Arbeitsplatz positiv beeinflusst werden. Physiotherapie, Trainingstherapie, Besuche im Fitnessstudio und unter Umständen auch Hilfsmittel können dabei durchaus eine effektive Hilfe sein. Nur 20 Prozent der Rückenbeschwerden sind spezifisch, erklärt der Experte: Diese seien beispielsweise durch Osteoporose bedingte Frakturen oder Spinalkanalstenosen verursacht und müssten operativ angegangen werden. Auch die verschiedenen Möglichkeiten der operativen Therapie wird Prof. Stürz im Überblick darstellen. Diese reichen von großen Eingriffen bis hin zur Mikrochirurgie und Stammzellübertragung.

„Insgesamt erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer ein sehr lohnenswerter und zugleich unterhaltsamer und klarer Vortrag, der dazu auffordert, sich wieder mehr zu bewegen. Wichtig ist dies gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie, in denen die meisten Menschen viel zu viel Zeit vor dem Computer verbringen“, erklärt der Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Dr. Wolfgang Weidner.

Organisiert wird die Veranstaltungsreihe, die seit dem Wintersemester 2020/21 erstmalig komplett digital stattfindet, von Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes, JLU, Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie, Angiologie und Hämostaseologie und ehemalige Leiterin des Interdisziplinären Schwerpunkts für Hämostaseologie am UKGM. Sie hatte den Staffelstab der Organisation im Sommer 2019 von Prof. Stürz übernommen. Über die positive Resonanz auf die vier ersten Online-Seniorenvorlesungen und hohe Klickzahlen zu den Themen „Vorhofflimmern“, „Neue Tumortherapien“, „Altern“ sowie „Herz und Seele“ freut sich die Organisatorin sehr.


  • Termin

Alle Seniorenvorlesungen im Wintersemester 2020/21 sind online einsehbar:

 

 

  • Weitere Informationen

www.med.uni-giessen.de/senioren


  • Kontakt

Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes
E-Mail: Bettina.Kemkes-Matthes@innere.med.uni-giessen.de

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • Telefon: 0641 99-12041