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Prof. Erwin Leibfried erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Auszeichnung für seine Verdienste um den Aufbau und die Etablierung der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Nr. 257 • 27. September 2011


Hohe Ehre und Anerkennung: Für seine Verdienste u.a. um den Aufbau und die Etablierung der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist Prof. i.R. Dr. Erwin Leibfried am heutigen 27. September 2011 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) ausgezeichnet worden. Die Verleihung im Auftrag des Bundespräsidenten im feierlichen Rahmen auf Schloss Bad Homburg erfolgte durch den hessischen Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigten des Landes Hessen beim Bund, Michael Boddenberg.

Prof. Erwin Leibfried, Jahrgang 1942, lehrte nach Stationen in Mainz, Kiel und Trier von 1973 bis 2006 als Professur für Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Gießen mit den Schwerpunkten Hermeneutik und Ästhetik. Generationen von Studierenden schätzten die unkonventionelle, immer aber an der Praxis orientierte Art seiner Literaturvermittlung. Anregend und erhellend seine Sicht auf die Dinge und Dichter: Die von Prof. Leibfried editierte Goethe-Gesamtausgabe „Goethe! – Ein Komet am Himmel der Jahrhunderte“ zählt dazu ebenso wie seine Beschäftigung mit der Bibel oder die Herausgabe des Wissenschaftlichen Literaturanzeigers (ab 1998). Zudem betreibt der Germanist bis heute den Verlag litblockín. Mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur im Jahr 1998 hat Prof. Leibfried  eine bundesweit einzigartige interdisziplinäre Einrichtung etabliert, die systematisch Holocaust- und Lagerliteratur aufarbeitet und erforscht und national wie international einen hervorragenden Ruf genießt. Seit 2009 ist Prof. Leibfried Ehrenvorsitzender des Beirats der Arbeitsstelle Holocaustliteratur.

Zur Intensivierung der deutsch-polnischen Freundschaft hat das gemeinsame Projekt „Herausgabe der „Lodzer Getto-Chronik“ (erschienen 2007/2009) einen wesentlichen Beitrag geliefert. „Für Verdienste um Gesellschaft und Wissenschaft“ („W Sluzbie Spoleczenstwu i Nauce“) wurde Prof. Leibfried 1998 mit der Medaille der Universität Lodz und 2006 mit der Medaille „Universitatis Lodzenis Amico“ („Dem Freund der Universität Lodz“) ausgezeichnet.

Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur
Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der JLU ist eine interdisziplinäre Einrichtung, die sich vornehmlich mit Texten der Holocaust- und Lagerliteratur literaturwissenschaftlich und -didaktisch auseinandersetzt. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Texte von Überlebenden des Holocaust. Zentrales Anliegen der Arbeitsstelle ist es, dafür zu sorgen, dass diese Texte der Nachwelt erhalten bleiben und in Wissenschaft, Schule und Öffentlichkeit kritisch diskutiert und rezipiert werden. Zu den Projekten und Tätigkeitsbereichen der Arbeitsstelle gehören neben literaturwissenschaftlichen Editions- und Forschungsprojekten – die sich auch anderen Texten zum Nationalsozialismus widmen – das zielgruppenorientierte Angebot von Lehrveranstaltungen, Workshops und Exkursionen zu Gedenkstätten.

Die Arbeitsstelle Holocaustliteratur wurde 1998 am Institut für Germanistik der JLU auf Initiative von Prof. Erwin Leibfried gegründet, deren Leiter der Germanist bis 2008 war. Heute hat Hon.-Prof. Dr. Sascha Feuchert die Leitung inne; Dr. Markus Roth ist sein Stellvertreter.

  • Weitere Informationen:

www.holocaustliteratur.de
http://taurus.zmi.uni-giessen.de/arbeitsstelle/die-arbeitsstelle/mitarbeiter/erwin-leibfried.html

  • Kontakt:

Prof. i.R. Dr. Erwin Leibfried

Hon.-Prof. Dr. Sascha Feuchert
Leiter Arbeitsstelle Holocaustliteratur / Honorarprofessor Eastern Michigan University
Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen
Telefon: 0641 99-29093, Fax: 0641 99-29094

Herausgegeben von der Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041