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Prof. Manfred Winnewisser †

* 5. Februar 1934

† 22. November 2021


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Manfred Winnewisser, der am 22. November 2021 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Manfred Winnewisser studierte ab 1953 Chemie an der Technischen Hochschule Karlsruhe und wurde dort 1960 promoviert. Bis 1961 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Karlsruhe und setzte seine wissenschaftliche Tätigkeit in den USA an der Duke University in Durham fort. Im Jahr 1965 kehrte er nach Deutschland an das Institut für Physikalische Chemie der Universität Kiel zurück. Auf Einladung der National Science Foundation war er von 1970 bis 1971 als Visiting Associate Professor am Department of Physics an der Mississippi State University in den USA tätig. Dem Ruf an die JLU folgte er 1973 und hatte dort bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1999 die Professur für Physikalische Chemie inne. Danach war er an der Ohio State University noch viele Jahre lang als außerordentlicher Professor tätig. Prof. Winnewisser baute in Gießen eine international führende Arbeitsgruppe in der hochauflösenden Molekülspektroskopie auf, die sich der Erforschung der Dynamik kleiner Moleküle widmete. Die Mikrowellenspektroskopie in der Gasphase bildete für ihn einen zentralen Forschungsschwerpunkt. In diesem Bereich gehörten er und seine Ehefrau Dr. Brenda Winnewisser zu den weltweit führenden Expertinnen und Experten. Prof. Winnewisser war ein Pionier in der Kombination von experimentellen und quantenchemischen Untersuchungen und einer der ersten intensiven Nutzer der FTIR-Spektroskopie. Viele seiner herausragenden Forschungsergebnisse halfen, das Verständnis für die molekulare Zusammensetzung interstellarer Materie zu verbessern. Prof. Winnewisser war ein hervorragender und international renommierter Wissenschaftler sowie ein geschätzter Hochschullehrer und Kollege.