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Gießener Historiker wird mit belgischem Geschichtspreis geehrt

PD Dr. Martin Wrede nimmt am 5. November 2010, in Brüssel den mit 4.000 Euro dotierten Prix Duc d´Arenberg 2010 entgegen

Nr. 261 • 29. Oktober 2010

„Ohne Furcht und Tadel…“: Privatdozent Dr. Martin Wrede, Akademischer Rat (auf Zeit) am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit / Prof. Dr. Horst Carl, erhält den Prix Duc d´Arenberg 2010. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Festaktes am Freitag, 5. November 2010, in der Königlich Belgischen Akademie der Wissenschaften in Brüssel statt.

Ausgezeichnet wird Wrede für seine Habilitationsschrift „Ohne Furcht und Tadel – für König und Vaterland? Frühneuzeitlicher Hochadel zwischen Familienehre, Ritterideal und Fürstendienst“. Er untersucht darin den Niedergang des Ritterideals und den Verlust adeliger Autonomie zwischen 16. und 18. Jahrhundert. Die Arbeit zeichnet die Traditionen der Selbststilisierung adeliger Häuser in der Frühen Neuzeit nach und deren Möglichkeiten der Selbstbehauptung. Sie verbindet dies mit dem Blick auf die Formen aus dem Mittelalter überkommener adeliger Vergesellschaftung: die Ritterorden und das Turnier. Beide beziehungsweise beider Eigenleben waren auch im 16. Jahrhundert durchaus noch nicht am Ende. Wrede führt aus, wie mittelalterlich die Frühe Neuzeit und der frühneuzeitliche Adel waren und wie das entsprechende Erbe den neuen Herausforderungen angepasst wurde.

Der Prix Duc d´Arenberg gilt als einer der bedeutendsten akademischen Preise in Belgien. Er wird seit 1992 alle zwei Jahre von einer internationalen Jury vergeben und ist mit 4.000 Euro dotiert. Unter den bisherigen Preisträgern finden sich so renommierte Geschichtswissenschaftler wie Prof. Dr. Karl Ferdinand Werner und Prof. Dr. Heribert Müller (Deutschland), Prof. Dr. Wim Blockmans (Niederlande) oder Prof. Dr. Natalie Petiteau (Frankreich).

Martin Wrede wurde 1969 in Großburgwedel geboren und studierte an den Universitäten Marburg, Münster, Nantes und Paris. Er promovierte 2001 an der Universität Osnabrück und wechselte dann an die JLU wo er 2009 habilitierte. 2007 bis 2008 war er Förderstipendiat des Historischen Kollegs. Zurzeit vertritt er als Gastprofessor den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2011 wird er ein Fellowship am Wissenschaftskolleg Greifswald wahrnehmen. Seine Forschungsgebiete sind die politische Kultur in Frankreich und im Alten Reich sowie die Sozial- und Kulturgeschichte des europäischen Adels. Gegenwärtig arbeitet er an einem Buch zur „Heroischen Monarchie der Frühen Neuzeit“.

  • Termin

Freitag, 5. November 2010,
Ort: Königlich Belgische Akademie der Wissenschaften, Brüssel

  • Weitere Informationen

www.arenbergcenter.com/index.htm

  • Kontakt:

PD Dr. Martin Wrede, Historisches Institut, Frühe Neuzeit,
Otto-Behaghel-Straße 10, 35394 Gießen, Haus C, Raum 103
Telefon: 0641 99-28196

Herausgegeben von der Pressestelle der Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041