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Barbara Dralle erhält Auszeichnung für ihr herausragendes Engagement für Geflüchtete

Institute of International Education’s Scholar Rescue Fund würdigt herausragendes Engagement der Mitarbeiterin im Akademischen Auslandsamt der Justus-Liebig-Universität Gießen

Nr. 246 • 18. Dezember 2017

Barbara Dralle (Mitte) freut sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Martina Bork (l.) sowie der Leiterin des Akademischen Auslandsamts Julia Volz (r.) über die Urkunde des Institute of International Education’s Scholar Rescue Fund. Foto: JLU-Pressestelle / Sara Strüßmann
Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sieht eine große gesellschaftliche Verantwortung gegenüber gefährdeten, verfolgten und geflüchteten Menschen aus aller Welt und bringt dies zum Ausdruck, indem sie sich auf verschiedenen Ebenen an Projekten und Initiativen zur Unterstützung Betroffener beteiligt. So ist die JLU zum Beispiel dem Scholar Rescue Fund und der Scholars at Risk Foundation beigetreten und bietet ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative eine Chance, ihre Forschungen hier fortsetzen zu können. Fünf Philipp Schwartz-Stipendiatinnen und   Stipendiaten forschen derzeit an der JLU. Auch Barbara Dralle, mitverantwortlich für die Gastwissenschaftlerunterstützung im Akademischen Auslandsamt der JLU, setzt sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten dafür ein, dass Geflüchtete an der Universität und in der Universitätsstadt Gießen möglichst schnell Fuß fassen können. Die persönliche Unterstützung im ungewohnten Alltag und in neuer Umgebung ist für die Betroffenen essenziell, um sich bald ein wenig „heimisch“ fühlen zu können. Groß ist daher die Freude, dass das Institute of International Education’s Scholar Rescue Fund (IIE-SRF) Barbara Dralle jetzt mit einem „Award for Outstanding Service“ ausgezeichnet hat.

Mit dieser Auszeichnung würdigt der IIE-SRF das herausragende Engagement, mit dem Barbara Dralle dazu beigetragen hat, für einen geflüchteten Wissenschaftler ein sicheres akademisches Umfeld zu schaffen, damit es ihm möglich ist, seine Forschungsarbeit an der JLU fortzusetzen und seine wissenschaftlichen Ideen weiter zu verfolgen. Dies ist umso wichtiger, als es sich auch in diesem konkreten Fall um eine Person handelt, die im Februar 2017 über Umwege nach  Deutschland gekommen ist und in der Türkei  bereits hervorragende Leistungen in Forschung und Lehre  vorzuweisen hat.

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratuliert Barbara Dralle herzlich zu dieser Auszeichnung und hebt zugleich noch einmal das Engagement des gesamten Teams des Akademischen Auslandsamt der JLU unter der Leitung von Julia Volz hervor: „Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie dazu beitragen, hervorragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in einer andernfalls nahezu ausweglosen Situation eine wissenschaftliche und immer auch eine persönliche Perspektive bieten zu können.“ Interkultureller Austausch und Völkerverständigung sind fest verankerte Bausteine und übergeordnete Ziele der neuen Internationalisierungsstrategie der JLU. Erst vor wenigen Tagen hatte die hessische Europaministerin Lucia Puttrich das internationale Begegnungszentrum „Lokal International“ von JLU und Studentenwerk Gießen im Rahmen der Landeskampagne „Hessen lebt Respekt“ als „Ort des Respekts“ ausgezeichnet. Die Übergabe der Urkunde erfolgte am 5. Dezember 2017 auf der Tagung „International engagiert – Gießen lebt Respekt“.

Barbara Dralle, die seit September 2011 an der JLU in der Gastwissenschaftlerbetreuung tätig ist, freut sich sehr über den Award des Institute of International Education’s Scholar Rescue Fund, möchte diesen aber vor allem als Anerkennung der gemeinsamen Leistungen des Teams im Akademischen Auslandsamt verstanden wissen. Sie betont: „Das Thema gefährdete und geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler liegt mir sehr am Herzen. Daher bin ich froh, dass wir alle mit unserer Arbeit einen Beitrag zu dem umfassenden Engagement der JLU in diesem Bereich leisten konnten.“ Die unmittelbare Unterstützung gelte in erster Linie  den Gästen, diene aber auch der Entlastung der Institute und Professuren, die sich dadurch besser ihren Kernaufgaben in Forschung und Lehre widmen könnten.

Scholar Rescue Fund und Scholars at Risk Foundation

Die JLU hat im Sommer 2017 die Zusammenarbeit mit dem Scholar Rescue Fund intensiviert und ist der deutschen Sektion der Scholars at Risk Foundation beigetreten. Seit seiner Gründung durch das Institute of International Education (IIE) im Jahr 2002 unterstützt der Scholar Rescue Fund (SRF) gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Form von Stipendien. Diese werden in Kooperation mit über 350 Institutionen in 38 Ländern vergeben, wobei die aufnehmenden Institutionen jeweils die gleiche Summe kofinanzieren. Von JLU und SRF wurde bereits von 2014 bis 2016 ein Wissenschaftler für seinen Gastaufenthalt im Fachgebiet Geographie am Fachbereich 07 mit einem solchen Stipendium unterstützt. Aktuell wird erneut ein Wissenschaftler mit einem SRF-Stipendium und Kofinanzierung der JLU im Fachgebiet Politikwissenschaft gefördert.

Die Scholars at Risk Foundation (SaR) wurde 1999 an der University of Chicago gegründet, um gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu schützen und sich für akademische Freiheit einzusetzen. Der SaR vermittelt Kontakt zwischen gefährdeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Institutionen weltweit, berät diese, führt Kampagnen für inhaftierte Forschende, dokumentiert Angriffe auf die Freiheit von Forschung und Lehre weltweit und entwickelt Strategien und Maßnahmen zur Förderung der akademischen Freiheit und zur Stärkung des Respekts vor demokratischen Werten. Weltweit sind rund 500 Institutionen Mitglied der SaR Foundation. Im September 2016 wurde unter Federführung der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn eine deutsche Sektion des Netzwerks gegründet, die aktuell 37 Mitglieder umfasst.

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