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Neue Heimat für einen Wolf

Präparat einer jungen Wölfin dient in der Hermann-Hoffmann-Akademie der Justus-Liebig-Universität Gießen künftig Lehr- und Studienzwecken – Einführung am 21. Februar 2022

Nr. 24 • 18. Februar 2022

Ein Pottwal-Skelett ist der Publikumsliebling in der Hermann-Hoffmann-Akademie (HHA) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), aber viele weitere Exponate verdienen die Aufmerksamkeit. Seit dem Wintersemester 2021/22 verstärkt eine junge Wölfin die umfangreichen Sammlungen der HHA. Das Präparat steht den Studierenden im Rahmen des Biologiestudiums zur Verfügung und wird künftig auch Schülerinnen und Schülern Anlass zum Anschauen und Staunen geben. Der jüngste Neuzugang der Akademie wird am 21. Februar 2022 öffentlich vorgestellt. Die beiden Direktoren der Akademie, Prof. Dr. Volker Wissemann und Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek werden einen Überblick darüber geben, wie das tote Tier letztlich den Weg nach Gießen gefunden hat.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind
zu der Pressekonferenz
am 21. Februar 2022 um 11 Uhr im Foyer der
Hermann-Hoffmann-Akademie (HHA), Senckenbergstraße 17
herzlich eingeladen.

Neuzugang in der Hermann-Hoffmann-Akademie: Eine präparierte junge Wölfin dient jetzt zu Lehr- und Studienzwecken. - Foto: Hermann-Hoffmann-Akademie / Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek
Der Wolf (Canis lupus) als größtes Raubtier hat in Deutschland keine natürlichen Feinde; die Sterblichkeit der Wölfe im Straßenverkehr ist jedoch hoch. Eine junge Wölfin, die zuvor in der Nähe von Kassel genetisch nachgewiesen worden war, wurde am 2. Juni 2020 auf der Straße zwischen Helsa und Oberkaufungen überfahren.

Im Labor des Senckenberg Forschungsinstituts, Standort Gelnhausen, werden seit 2010 alle genetischen Proben von in Deutschland lebenden Wölfen untersucht und in einer Datenbank gespeichert. Dort wird der junge Gießener Wolf unter der Individuenbezeichnung „GW1644f“ geführt. Das am 2. Juni 2020 verunglückte Tier, das jetzt den Weg nach Gießen gefunden hat, gehört zu der mitteleuropäischen Wolfspopulation.

Der tote Wolf wurde zunächst im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Berlin, untersucht. Zeitgleich entschied das Wolfszentrum Hessen (WZH) im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), das Tier der Hermann-Hoffmann-Akademie für junge Forscherinnen und Forscher zur weiteren Präparation zu übergeben, wofür das Direktorium der Akademie den dortigen Verantwortlichen sehr dankbar ist. Die Präparation erfolgte anschließend in einem Atelier in Sachsen-Anhalt. Dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins der HHA konnte das Vorhaben realisiert werden. Im Dezember 2021 kam das Präparat in Gießen an.

Seit Oktober vergangenen Jahres haben Studierende im Rahmen einer Veranstaltung der Biologiedidaktik an der Erarbeitung von Materialien zur Präsentation der Wölfin im Eingangsbereich der Akademie gearbeitet; während das Team der Akademie den Ausstellungsbereich in der HHA vorbereitete. In einem Kurs im Institut für Veterinär-Anatomie, -Histologie und -Embryologie der JLU unter der Leitung von Prof. Dr. Carsten Staszyk wurde ebenfalls von Studierenden ein Poster zum Vergleich der Schädelformen von Wolf und Haushund erarbeitet.

Hermann-Hoffmann-Akademie

Mit der Hermann-Hoffmann-Akademie hat die JLU vor über zehn Jahren einen besonderen Lernort für junge Forscherinnen und Forscher geschaffen. Er dient unter der Devise „Lernen durch Lehren“ der Wissensvermittlung durch Studierende und beherbergt unter anderem ein Schüler- und Forschungslabor, eine Dino-Werkstatt, eine Bibliothek, einen Hörsaal sowie einen Aquarien- und Vivarienraum, in dem Lehramtsstudierende sich mit dem Einsatz von Tieren im Biologieunterricht beschäftigen. Auch das Implantarium, die Grüne Schule der JLU, hat hier ihren Platz. Namensgeber der Akademie ist der Botaniker Heinrich Karl Hermann Hoffmann (1819-1891), der fast fünf Jahrzehnte an der Universität in Gießen wirkte und dessen Arbeit weit über die Region hinaus Bekanntheit erlangte.


  • Termin

Öffentliche Vorstellung des Wolfspräparats in der Hermann-Hoffmann-Akademie (HHA)
Senckenbergstraße 17-21, 35390 Gießen, Foyer
Es gilt die 2G+Regel. Das Tragen einer medizinischen Maske (FFP2-Maske oder OP-Maske) ist verpflichtend.


  • Weitere Informationen

https://www.uni-giessen.de/fbz/fb08/Inst/hha


  • Kontakt


Institut für Biologiedidaktik der JLU Gießen
Karl-Glöckner-Straße 21C, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-35120 (HHA), 0641 99-35500 (Biologiedidaktik)

 

 

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