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100. Todestag von Wilhelm Conrad Röntgen

Stadt und JLU legen Kranz am Grab nieder

Gemeinsame Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universitätsstadt Gießen
10. Februar 2023
Das Grab von Wilhelm Conrad Röntgen auf dem Alten Friedhof in Gießen. Foto: Universitätsstadt Gießen

Zu Ehren von und in Erinnerung an Wilhelm Conrad Röntgen, den berühmten Entdecker der Röntgen-Strahlen und ehemaligen Gießener, haben Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher und der Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Martin Kramer, einen Kranz am Grab des großen Physikers auf dem Alten Friedhof in Gießen niedergelegt. Am (heutigen) 10.Februar jährt sich der Todestag Röntgens zum 100. Mal. Röntgen starb am 10.2.1923 und wurde auf seinen eigenen Wunsch hin in Gießen in einem Familiengrab beerdigt - eine Hommage an seine Wahlheimat, der er sich besonders verbunden fühlte. Die Grabanlage ist eine von zahlreichen Stätten, die von Röntgens Zeit in Gießen zeugen.

Vizepräsident Prof. Dr. Martin Kramer und Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher bei der Kranzniederlegung am 10. Februar 2023. Foto: Universitätsstadt Gießen

OB Becher erinnerte anlässlich des 100. Todestages an die besondere erfolg- und traditionsreiche Symbiose zwischen Stadt und Universität, die sich im Wirken Röntgens zeige: "Wilhelm Conrad Röntgen hat in dieser Stadt und an dieser Universität einen fruchtbaren Boden gefunden, auf dem Forschung im Dienste der gesamten Menschheit gelingen konnte. Davon profitieren wir noch heute. Wir sind stolz darauf, ihn zu unseren Söhnen zählen zu können. Wie die Geschichte vieler anderer bedeutender Forscherinnen und Forscher, die in Gießen wirkten, zeigt auch seine Geschichte, zu was unsere Stadt imstande ist: Sie ist ein guter Nährboden für Innovation und Fortschritt. Und das wird sie auch in Zukunft sein."

Vize-Präsident Prof. Dr. Kramer betonte: "Die Erinnerung an Wilhelm Conrad Röntgen ist an der JLU nach wie vor sehr lebendig: Mit dem höchstdotierten Forschungspreis der JLU, dem renommierten Röntgenpreis, erinnern wir jedes Jahr an seine bahnbrechenden Entdeckungen. Ich selbst habe täglich das Vergnügen, neben meiner Bürotür im Universitätshauptgebäude die Nachbildung der Nobelpreis-Urkunde bewundern zu können, auf die wir sehr stolz sind."

Wilhelm Conrad Röntgen war von 1879 bis 1888 ordentlicher Professor der Physik an der Universität Gießen. Später lehrte er als Professor an den Universitäten in Würzburg und München. Für die Entdeckung der nach ihm benannten Röntgenstrahlen im Physikalischen Institut der Universität Würzburg am 8. November 1895 erhielt er 1901 als Erster den Nobelpreis für Physik. Röntgen selbst nannte seine Entdeckung „x-Strahlen“, so werden sie heute noch im Englischen als „x-rays“ bezeichnet.

An Röntgen und sein Wirken erinnern in Gießen mehrere Einrichtungen und Stationen:

Das Röntgendenkmal, das in Form der x-Strahlen konzipiert ist und vom Berliner Künstler Erich Fritz Reuter 1962 erschaffen wurde, steht in der Gießener Südanlage im Theaterpark neben dem Stadttheater. Auch eine Straße ist nach ihm benannt. Eine Gedenktafel ist an seinem ehemaligen Wohnhaus (Südanlage 17) angebracht. Und regelmäßig finden Stadtführungen auf den Spuren Röntgens statt.

Die Universität gedenkt ihres großen Alumni durch die Verleihung des Röntgenpreises seit 1960. Im Erdgeschoss des heutigen Universitätshauptgebäudes - dem einstigen Sitz des Physikalischen Instituts - erinnert eine Büste an Röntgen, die von Ernst Kunst (1896-1959) im Jahr 1932 geschaffen wurde. Auch die Reproduktion von Röntgens Nobelpreis-Urkunde hat hier ihren Platz gefunden. Und ein Street-Art-Wandgemälde mit Röntgen-Motiven ziert die Trafo-Station zwischen dem Universitätshauptgebäude und dem Theaterlabor. Es wurde vom Gießener Künstlerkollektiv 3Steps gestaltet.

In seiner Gießener Zeit veröffentlichte Röntgen etwa zwanzig wissenschaftliche Aufsätze, darunter Arbeiten zum „Röntgenton“, in denen er zeigte, dass Gase Wärmestrahlen absorbieren, und die Arbeiten zum Nachweis des Magnetfeldes, das von einem Verschiebungsstrom erzeugt wird („Röntgenstrom“).

Die nächste Führung »Auf den Spuren von Röntgen durch Gießen - vom Grab zum Denkmal« durch Stadtführerin Dagmar Klein findet am Samstag, 1. April, von 14 bis 16.30 Uhr auf dem Alten Friedhof statt. Interessenten können sich bei der VHS Stadt Gießen (Kurs-Nr.1100) anmelden.

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