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Prof. Dr. theol. Adolf Anton Hampel †

* 7. September 1933

† 12. Juni 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. theol. Adolf Anton Hampel, der am 12. Juni 2022 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.

Adolf Anton Hampel studierte ab 1953 Katholische Theologie an der Philosophisch-theologischen Hochschule Königstein und der Päpstlichen Universität Gregoriana Rom. Im Jahr 1962 wurde er promoviert. Noch im gleichen Jahr kehrte er an die Philosophisch-theologische Hochschule Königstein zurück. Dort wirkte er als Assistent und Dozent. 1969 nahm er den Ruf der Justus-Liebig-Universität Gießen auf die Professur für katholische Kirchengeschichte und Moraltheologie an. Zeitweise engagierte er sich auch als Dekan an seinem Fachbereich. Prof. Dr. Hampel bettete sozialethische und politikwissenschaftliche Fragestellungen in ihre geschichtlichen und kirchenpolitischen Kontexte ein. Das Verhältnis von Kirche und Staat reflektierte er mit einem spezifischen Blick auf Ost- und Südosteuropa, der sich nicht zuletzt in einer Reihe einschlägiger Publikationen widerspiegelt. Auch nach seinem Ruhestandseintritt im Jahr 1995 blieb ihm die politische Einheit Europas in Ost und West ein Anliegen. Im Jahr 1977 war er an der Gründung der Deutschen Korczak-Gesellschaft e. V. beteiligt. Wegen seiner profunden Kenntnisse der Länder des ehemaligen Ostblocks wurde er bei kirchlichen und politischen Entscheidungsträgern gleichermaßen geschätzt. Als Vertreter der Ökumene, der die Reformbedürftigkeit der eigenen Kirche nie aus den Augen verlor, genoss er hohes Ansehen als kritischer Berater. Seit 1974 sanierte er mit Gleichgesinnten das vom Haus Braunfels über-nommene Schloss Hungen. Die Stadt Hungen verlieh Prof. Dr. Hampel im Juli 2021 das Ehrenbürgerrecht, um sein unermüdliches Engagement für soziale Belange zu würdigen.