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Verdienstkreuz am Bande für Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner

Einsatz für Integration, Teilhabe, Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit – Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier zeichnet Gießener Religions- und Sozialwissenschaftlerin bei Matinee zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes aus

Nr. 100 • 22. Mai 2019

Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier zeichnet Gießener Religions- und Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner bei der Matinee zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes mit dem Verdienstkreuz am Bande aus. Foto: Bundesregierung / Jesco Denzel
Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner, Religions- und Sozialwissenschaftlerin an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), ist für ihr herausragendes Engagement in der politischen Bildung und bei der Vermittlung der Werte des Grundgesetzes mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier hat ihr heute im Schloss Bellevue das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Bei der Matinee zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes zeichnete der Bundespräsident Aktive der politischen Bildung aus allen 16 Bundesländern aus; Çakır-Mattner erhielt die Ehrung als Repräsentantin aus Hessen.

„Die Brandanschläge in Mölln und Solingen waren für Naime Çakır-Mattner ein Weckruf, sich für den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu engagieren. Mit ihrer Arbeit im Interkulturellen Rat in Deutschland und als Moderatorin des Hessischen Islamforums, das sie zum Hessischen Forum für Religion und Gesellschaft überführte, hat sie maßgebliche Beiträge für ein besseres Verständnis der Herausforderungen und Chancen einer vielfältigen Gesellschaft geleistet“, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. Çakır-Mattner engagiere sich besonders für Integration, Teilhabe, Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit und bestärke muslimische Mädchen und Frauen darin, ihre gesellschaftliche und politische Teilhabe selbstbewusst einzufordern.

„Diese Auszeichnung, die im Kontext des 70. Geburtstags des Grundgesetzes erfolgt, ist eine besondere Ehre“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Die JLU trägt als eine auf allen Kontinenten agierende und weltweit vernetzte Institution eine Verantwortung für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, für die gedeihliche Entwicklung anderer Gesellschaften, für den interkulturellen Diskurs und die Überwindung von Krisen und Konflikten. Dieser Verantwortung stellt sich Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner in vorbildlicher Weise. Ich gratuliere ihr ganz herzlich zu dieser Auszeichnung.“

Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner, Jahrgang 1969, hat an der JLU die Professur für Islamische Theologie mit dem Schwerpunkt muslimische Lebensgestaltung inne. Nach ihren Ausbildungen zur Krankenschwester und zur staatlich anerkannten Familienpflegerin studierte sie Sozialpädagogik an der Fachhochschule Darmstadt und anschließend Islamische Religionswissenschaft sowie Christlich-jüdische Religionswissenschaft und Pädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt. Im Jahr 2012 promovierte sie im Fach Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Anschließend war sie Lehrbeauftragte an der Hochschule Darmstadt. Von 2013 bis zu ihrem Ruf an die JLU war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Postdoktorandin am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt tätig.

Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind islamische (Sozial-)Ethik und soziale Arbeit; Migration, Gender und Religion; Islamfeindlichkeit und Rassismus; interkulturelle Bildung und Diversity Mainstreaming; interreligiöser Dialog sowie Islam und Muslime im europäischen Kontext.

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Professur für Islamische Theologie mit dem Schwerpunkt muslimische Lebensgestaltung
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